Schon so lange Mutter und kein bisschen klüger – Manche Dinge vergesse ich jeden Tag aufs Neue.
Fast zehn Jahre Mutter und kein bisschen klüger. |
Ich liege im Dunkeln. Nebenan höre ich die größeren Kinder
Geschichten erzählen, während ich versuche das Baby in den Schlaf zu begleiten.
Vor ca. 1,5 Stunden habe ich mich von Konsti mit den Worten „Das wird heute
nicht lange dauern, sie ist schon ganze müde“, verabschiedet. Aber, Pustekuchen! Sie ist zwar müde, aber eben auch wach, liegt neben mir und strahlt mich an.
Ich liege also hier und denke darüber nach wie naiv ich mal wieder gewesen bin
und das ich mir Anruf XY und Text Z dann mal wieder klemmen kann heute, denn
das hier wird dauern und es gibt kein Entrinnen.
Geschichten erzählen, während ich versuche das Baby in den Schlaf zu begleiten.
Vor ca. 1,5 Stunden habe ich mich von Konsti mit den Worten „Das wird heute
nicht lange dauern, sie ist schon ganze müde“, verabschiedet. Aber, Pustekuchen! Sie ist zwar müde, aber eben auch wach, liegt neben mir und strahlt mich an.
Ich liege also hier und denke darüber nach wie naiv ich mal wieder gewesen bin
und das ich mir Anruf XY und Text Z dann mal wieder klemmen kann heute, denn
das hier wird dauern und es gibt kein Entrinnen.
Mutterfalle Ungeduld.
Immer wieder tappe ich auch nach zehn Jahren noch in solche „Mutterfallen“
hinein. Ich nehme mir gezielt Dinge vor, versuche mich an Pläne zu halten und
bleibe dann enttäuscht auf halber Strecke stehen. Ich enttäusche mich selbst in
meinem Eifer, in meiner Ruhelosigkeit. Ich meckere dann mit den Kindern sage
Sachen wie „Das muss doch jetzt nicht sein“, oder „Ich find kacke, dass nie was
funktioniert mit euch“, und hadere mit meinem Schicksal, mit meinem Schicksal
als Mutter von drei Kindern. Die Kinder verstehen meinen Ärger nicht. Sie
streicheln meine Arme und nennen mich „Arme Mama“, wenn ich versuche wie eine
Katze auf dem Drahtseil alles „Muss und Soll“ zu koordinieren.
hinein. Ich nehme mir gezielt Dinge vor, versuche mich an Pläne zu halten und
bleibe dann enttäuscht auf halber Strecke stehen. Ich enttäusche mich selbst in
meinem Eifer, in meiner Ruhelosigkeit. Ich meckere dann mit den Kindern sage
Sachen wie „Das muss doch jetzt nicht sein“, oder „Ich find kacke, dass nie was
funktioniert mit euch“, und hadere mit meinem Schicksal, mit meinem Schicksal
als Mutter von drei Kindern. Die Kinder verstehen meinen Ärger nicht. Sie
streicheln meine Arme und nennen mich „Arme Mama“, wenn ich versuche wie eine
Katze auf dem Drahtseil alles „Muss und Soll“ zu koordinieren.
Ich muss es immer wieder neu lernen, immer wieder neu
erfahren, dass Kinder sich eher selten an Pläne halten, dass mit Kindern immer
einer krank, einer schlecht gelaunt, einer neben der Spur sein kann.
erfahren, dass Kinder sich eher selten an Pläne halten, dass mit Kindern immer
einer krank, einer schlecht gelaunt, einer neben der Spur sein kann.
Es ist mir wieder eingefallen. |
Ich muss sehen lernen.
Ich muss immer wieder sehen lernen wie oft alles
reibungslos, wunderbar und traumhaft funktioniert. Wie oft die Kinder sich anpassen und alles
nach meinen Plänen verläuft. Wie oft mir gesagt wird „Du machst das toll mit
drei Kindern.“ „Die Kinder sind großartig, ihr habt das gut hinbekommen.“ „Wahnsinn
wie toll ihr das alles immer organisiert.“ Ich muss mir diese Momente mehr sammeln, sie aufbewahren in meinem Herzen
und genau dann, wenn ich wieder im Dunkeln liege, das Baby nicht schlafen will,
meine Mutter auf meinen Anruf wartet, die großen Kinder nur Quatsch machen,
dann ist es klug sich diese Momente in Erinnerung zu rufen und darüber
nachzudenken: Wie kann ich nur glauben, dass Kinder sich an meine Pläne halten
müssen? Wie kann ich nur denken, dass mit drei Kindern alles nach Plan
verlaufen muss?
reibungslos, wunderbar und traumhaft funktioniert. Wie oft die Kinder sich anpassen und alles
nach meinen Plänen verläuft. Wie oft mir gesagt wird „Du machst das toll mit
drei Kindern.“ „Die Kinder sind großartig, ihr habt das gut hinbekommen.“ „Wahnsinn
wie toll ihr das alles immer organisiert.“ Ich muss mir diese Momente mehr sammeln, sie aufbewahren in meinem Herzen
und genau dann, wenn ich wieder im Dunkeln liege, das Baby nicht schlafen will,
meine Mutter auf meinen Anruf wartet, die großen Kinder nur Quatsch machen,
dann ist es klug sich diese Momente in Erinnerung zu rufen und darüber
nachzudenken: Wie kann ich nur glauben, dass Kinder sich an meine Pläne halten
müssen? Wie kann ich nur denken, dass mit drei Kindern alles nach Plan
verlaufen muss?
Bis zum nächsten Mal, dann habe ich es wieder vergessen.
Denn während ich die kleine Hand vom Baby halte, wird mir
eines mal wieder erschreckend klar: Die meisten Dinge können warten, sie sind
nicht wichtiger als das hier und jetzt mit den drei Kindern, warum vergesse ich das immer und immer wieder? Vielleicht
schaffe ich es endlich mal mich stetig daran zu erinnern. Vielleicht sollte ich mir Fotos und Zettel überall hinpappen? Vielleicht muss ich einfach nur meine Kinder ab und zu anschauen und tief einatmen. Ich habe ja noch einige Jahre Zeit es endlich zu lernen, oder ODER?
eines mal wieder erschreckend klar: Die meisten Dinge können warten, sie sind
nicht wichtiger als das hier und jetzt mit den drei Kindern, warum vergesse ich das immer und immer wieder? Vielleicht
schaffe ich es endlich mal mich stetig daran zu erinnern. Vielleicht sollte ich mir Fotos und Zettel überall hinpappen? Vielleicht muss ich einfach nur meine Kinder ab und zu anschauen und tief einatmen. Ich habe ja noch einige Jahre Zeit es endlich zu lernen, oder ODER?
Seufz, schafft Ihr das immer?
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5 Comments
Katharina Lorber
3. Januar 2017 at 13:45Du schreibst mir aus der Seele.
die Sammlerin
3. Januar 2017 at 18:41Nein, ich schaffe das auch nicht immer. Meine sind zwischen 7 und 26 Jahre alt .Gerade heute passierte folgendes: Der große Bruder hat die kleine Schwester zumÜbernachten am Donnerstag eingeladen. Ich freue mich wie Bolle und verabrede michmit einer Freundin. Heute kommt das kleine Mädchen und sagt, dass sie Angst hat daserste Mal beim Bruder zu schlafen. Da schwimmen sie weg, meine Pläne vom Quatschenmit einer Erwachsenen und durchschlafen dürfen. Und was mache ich ? Ich flippe ausund schimpfe mit der Kleinen.Aber ich hätte es wissen müssen, sie schläft nicht außerhalb. Liebe Grüßedie Sammlerin
Anonym
3. Januar 2017 at 18:46Oh mann, danke für diesen Text, der genau passend kommt heute!!! Es erleichtert mich enorm zu lesen,dass es anderen genau so geht…. heute hatte ich mich so sehr auf einen tag in ruhe gefreut nach all dem Trubel, nur das Baby und ich, in unserem Tempo. Morgens noch mit einem Kaffee die Lieblingsserie gucken, die Wohnung auf vordermann bringen, während des mittagsschlafs vielleicht noch ne runde Yoga, was leckeres kochen und in ruhe essen…. und während ich schreibe ist klar, selbst unter besten Bedingungen hätte das am Vormittag alles nicht geklappt. Es kam dann nämlich so, dass das Auto morgens keinen mucks tat. Nichts, tot. Zum kindergarten ohne Auto leider keine Chance, also war die große auch hier und wir haben den Tag damit verbracht auf den ADAC zu warten, zur Werkstatt zu fahren, in eisiger Kälte mit dem Bus zurück zu fahren, später wieder hin, viel Geld zu bezahlen… und das alles mit unzufriedenen, frierenden und heuligen Kindern. Und einer unzufriedenen Mama, weil, ich wollte doch eigentlich….. puh. Und immer wieder diese Falle! So ganz hab ich noch nicht verstanden wieso. Aber hab dank für deine Worte, jetzt geht's mir besser! (Während ich mit dem Baby im Dunkeln liege, obwohl ich doch mit dem Mann… lassen wir das ?). Vlg, Ruth
Sari
4. Januar 2017 at 07:48Wir nehmen uns auch immer so viel vor, wenn wir unser Verhalten mal wieder reflektieren. Das geht dann eine Weile gut und dann fallen wir irgendwann wieder in alte Angewohnheiten zurück. Vieles, was wir beim Minihelden falsch gemacht haben, machen wir manchmal nun beim Kleinen auch nicht anders, obwohl wir es besser wissen sollten. Es ist aber auch ein verdammt schwerer Job!
Christin
5. Januar 2017 at 16:54Danke für deine Worte. Ich bin immer wieder erleichtert zu hören, dass nicht nur ich häufig an meinem Perfektionismus scheitere und dass es vor allem völlig ok ist, sich auch mal nach Zeit für mich allein zu sehnen. Ich habe das Glück, einen tollen Mann an meiner Seite zu haben, der mich in den Arm nimmt und mir dann sagt: "Es ist unsere Wohnung, wen interessiert's? Dann räumen wir halt nicht auf." Ich versuche schon vorher einen Plan B zu haben. Ich probiere es einfach, aber mit dem Wissen, dass es auch schief gehen kann und ich dann locker bleiben muss. Klappt aber natürlich nicht immer :-/ Manchmal schimpfe ich dann auch mit den Mäusen und wenn sie mich dann anschauen und fragen: "Mama, bist du sauer?", dann tut's mir schon wieder leid. Sie können ja nichts für meine Vorstellung von einem perfekt durchorganisierten Tag. Heute war der Schnee halt so spannend, da ist Mittagessen und der Schlaf danach piep egal. Manchmal muss man die Mäuse einfach machen lassen 🙂 Es sind ja auch kleine Menschlein mit eigenem Kopf und Wünschen. Warum sollen meine Wünsche immer an 1. Stelle stehen? Ich muss, wie auch du, mir immer mal wieder vor Augen führen, wie toll die Mäuse sind und wie oft sie genau meinem Plan folgen und dabei Spaß haben und es mir dann doch eigentlich leicht machen.