Meine Freundin Chris, Gott hab sie selig, sagte des Öfteren zu mir: „Was ihr jungen Leute immer alles nebenbei machen müsst“. Zum einen glaube ich hat sie, als sie jünger war auch vieles „en passant“ erledigt. Zum anderen habe ich immer wieder das Gefühl nicht genug zu leisten.
Das hat neben den typischen gesellschaftlichen Hintergründen auch einen persönlichen. Ich war nämlich im Studium eher entspannt unterwegs. Daher mag es wohl niemanden verwundern, dass ich nicht direkt hinten dran noch eine Promotion angeschlossen habe. Denn zu meinem Studienabschluss war ich bereits 29 Jahre alt, ohne, dass ich zuvor schon gearbeitet oder einen Beruf erlernt habe. Nach Abi, Zivi und Orientierungsjahr habe ich mit 21 Jahre (damals noch typisch) an der Uni begonnen. Mit 27 wurde ich zum ersten Mal Vater und ab da mussten wir überlegen, wie Geld herangeschafft werden kann.
Doch wie so oft kommen Gelegenheiten zu einem, wenn man aufmerksam bleibt. Ich bekam einen Job und später darüber hinaus sogar die Gelegenheit eine Promotion mit Stipendium zu machen. Nun war ich endgültig privilegiert. Bis heute bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung vom Cusanuswerk materielle und geistige Förderung zu erhalten zu haben. Viele Menschen habe ich in diesem Jahren kennenlernen dürfen, ebenso viele haben mich unterstützt und mitgetragen. Außerdem konnte ich ein Thema vertiefen, was mich seither sehr interessiert. Schließlich erhielt ich sogar die Chance auf einen spannenden Job,der genau zu meinem Interessengebiet passt. Zwar erledigte sich die Promotion nun eher so nebenbei, jedoch konnte schließlich ich erfolgreich verteidigen (2017) und eine überarbeitete Druckfassung fertigstellen (2021).
Kurzum: Ich bin wirklich zufrieden und freue mich auch, dass jetzt Ressourcen frei geworden sind, die ich nicht gleich wieder verplanen will. Wenn ich unter diesem Aspekt auf uns schaue, muss ich konstatieren, dass wir einiges hinbekommen. Oftmals ist es auch zu viel und wir berichten hier. Außerdem geht es an unsere Kräfte, so dass wir einen besseren Umgang damit lernen müssen, andererseits ist es auch eine Selbstvergewisserung, etwas erreicht zu haben. Ob es das zusätzlich noch braucht, sei mal dahingestellt.
Heute soll es aber einfach einmal um Erfolge gehen. Dies ist die Geschichte zu meinem persönlichen Erfolg, dem Erscheinen meiner Doktorarbeit als Buch. Was habt Ihr zu Stande gebracht so neben der Familie, auf das Ihr stolz seid? Welche Dinge habt ihr trotz des anstrengenden Alltags verwirklichen können? Vielleicht habt Ihr Lust ein wenig zu berichten.
Übrigens, wenn mein Buch über einen Kirchenbaumeister interessiert, kann einfach mal hier vorbeischauen und dort auch ein Exemplar gewinnen.
Ich bin auf jeden Fall gerade zufrieden mit mir und der Welt und das braucht man auch ab und an!
Euer
Konsti
3 Comments
Almut
30. September 2021 at 09:52Herzlichen Glückwunsch!
Steffi R.
30. September 2021 at 21:10Von mir auch: herzlichen Glückwunsch 🎉
Ich habe passend zu Corona ein Fernstudium angefangen.
Darauf bin ich stolz. Habe just eine Hausarbeit abgegeben, die ich mit Kindern daheim in den Sommerferien geschrieben habe.
Alu und Konsti
1. Oktober 2021 at 21:48Wow! Wie toll! Alles Gute