Gerade sind wir in den Ferien. Lange, lange hat es gedauert und nun sind sie endlich da, unsere kleinen Auszeiten zu fünft. Wir kennen den Ort, wir kennen das Haus und wir kennen die Umgebung bereits sehr gut und trotzdem verändert sich der Blickwinkel jedes Jahr aufs Neue.
Die Kinder werden größer und während es für die Jüngste der erste bewusste Urlaub vor Ort ist, so kennen die großen Kinder das alles und bewegen sich erstaunlich vertraut.
Wenn man mit unserem K2 reist, dann sind vertraute Orte ein wirklich gute Idee. Er braucht die gleichen Wege und gleichen Bedingungen. Zu viele Entdeckungen gefallen ihm nicht besonders gut, er wird dann unruhig und entwickelt neue Tics, die uns dann alle längere Zeit begleiten.
Um einige Reisen mit ihm vorzubereiten, haben wir ihm schon Fotos, Videos und Bücher zu neueren Urlaubsdestinationen gezeigt und das auch aus reinem Selbstschutz. Seine Reaktionen auf zu viel Neues fallen heftig aus und stressen dann den gesamten Rest der Familie.
Nun also wieder das Vertraute und siehe da:
Im Dorf konnte er sich sofort verorten, zeigte mir ein Baumhaus und das Haus eines Urlaubsbekannten. Er wusste den Weg zum Briefkasten und auch den zur Mülltonne. Wir atmeten auf. Das könnte also ein entspannter – sehr gewollt langsamer – Urlaub für uns alle werden, oder nicht?
Während die Kleinste alles Unbekannte liebt, liebt er alles Bekannte
Heute Morgen starteten wir in Richtung Meer. Gleicher Strandaufgang und sogar gleiche Ausrüstung und was passierte im Auto? Er fing an zu meckern. “Mir ist ja jetzt schon langweilig, Mama.” “Was kann man denn da machen am Strand, Papa. Alles wie immer? Langweilig.” Diese Aussagen sind neu und kennen wir eigentlich nur, wenn wir zu Hause den Wocheneinkauf erledigen wollen, oder immer wieder die gleichen Freunde besuchen.
So seltsam sich das also auch wirklich angehört hat in diesem Moment, so sicher und schön hat sich das auch angefühlt. Unser Sohn ist also so sehr angekommen, dass er sich hier richtig langweilen kann. Das ist gut und selten und verdient einen elterlichen Schulterklopfer!
Das sind doch mal richtig gute Aussichten auf einen Familienurlaub, oder?
Alu
2 Comments
Karoline
12. Juli 2020 at 23:59Hallo ihr beiden.
Passt zwar nicht zum Thema hier, aber ich finde es toll, dass alle eure drei Kinder regelmäßig und ungefähr gleich oft in euren Texten vorkommen. Ich bekomme beim Lesen das Gefühl, ihr seht jedes in seiner Individualität, keins wird vergessen und alle werden liebevoll begleitet. Ich lese alles sehr gerne bei euch und wünsche euch noch einen wunderschönen Urlaub!
Alu und Konsti
13. Juli 2020 at 22:01Danke sehr. viele Grüße Alu