Mütter als die Unflexibilität unserer Gesellschaft?
Fingerhakeln. |
Von der Uni direkt zur Arbeit, wohlgemerkt ohne Pause und Mittagessen, völlig abgehetzt. Nein ich bin nicht flexibel. Auf der Arbeit: Die Arbeit von mindestens 3 Leuten unter einen Hut bringen, weil das System seit Monaten nicht richtig läuft und wir eigentlich total unterbesetzt sind. Nein ich bin nicht flexibel. Dann ist es auf einmal 15 Uhr und ich werde zum Gespräch gebeten. Dazu muss ich sagen, dass alle meine Kollegen in den letzten Wochen Folgeverträge bekommen haben und ich fest davon ausgehe, dass auch ich verlänger werde! Wir sitzen also im Büro. Wie aus dem Nichts sprechen wir auf einmal darüber, dass ich nicht mehr tragbar bin. Genannte Gründe: Mein Kind. Meine Schilddrüsen Op. Meine Migräne.
man mich in der Stadt gesehen hat tut mir wahnsinnig leid: ICH MUSS SCHLIEßLICH
IRGENDWAS ESSEN und nebenbei: Ich muss mein Kind in die Kita bringen und abholen und wer eine 2-Jährige zu Hause hat, weiß, dass mehrere Tage zu Hause die Laune des Kindes nicht fördern.
auch für mich kein Urlaub! Tägliche Arztbesuche, in denen ich natürlich mein zu Hause verlassen habe, waren leider zwingend notwendig und die umgetauschte Strumpfhose im schwedischen Einzelhandel leider auch keine wirklich schöne Geschichte mit müdem Kleinkind und pochenden Schmerzen. Aber leider notwendig, denn wenn Mama ausfällt muss es trotzdem weitergehen.
Wer geht denn todmüde nach einer wirklichen grauenhaften Nacht in die Uni und denkt positiv. Wer sieht in all dem immer noch ein Ziel? Wer versucht denn alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen? Hat das nichts mit Flexibilität zu tun? Wer verpasst jeden Elternnachmittag in der Kita um
auf der Arbeit nicht zu fehlen?
1 Comment
Ella
5. Juni 2015 at 06:33Sehr ehrlich geschrieben. Freue mich auf mehr.