Weinseligkeit
Das deutsche Wort -selig ist eigentlich ein sehr religiös imprägnierter Begriff. Laut Wikipedia: von allen irdischen Übeln erlöst und des ewigen Lebens, der himmlischen Wonnen teilhaftig.
Es gibt wirklich viele spannende Zusammensetzungen, deren Bedeutung eigentlich sehr tiefgründig und heute kaum noch in vollem Umfang verwandt wird. Passend dazu dann feindselig oder redselig.Auch wenn es in unserer Blogger-Szene zumindest ungewohnt ist von den weniger gesunden oder politisch korrekten Themen zu berichten, muss ich es heute Abend einmal tun.
Es gibt kein Bier auf Hawaii
Autokorrektur sei Dank, es gelingt mir auch. Es ist die Geschichte vom sanften Rausch des Alkohols. Selten genug, dass Mann soviel trinkt, dass es einen überhaupt in diesen sanftmütig verlangsamten Zustand kommen lässt. Ewig ist da diese Verantwortung, die einen abhält. Die Arbeit, die Kinder, das gut bürgerliche Leben halt. All das liefert genügend Gründe sich nicht zu betrinken.
Bei einem Glas Wein schon Alkoholiker?!
Ich lasse die WHO mal völlig außer acht. Bis auf Kaffee und Zigaretten gab es nie andere Drogen in meinem Leben und auch wenn das hier nicht absolut opportun und angesagt ist – ich trinke Bier und Wein und ab und an und genieße diesen sanften Filter in meinem Kopf. Dabei vertraue ich mir, dass es nie zu schlimm wird und ich stets die Oberhand behalten werde. Warum? Weil ich mich kenne. Kontrollverlust ist für mich absolut schrecklich, in jeder Lebenslage, daher kam er bisher (fast) nie vor. Einen einzigen Filmriss in meinem Leben, mehr hat es nicht gebraucht.
Ich lebe gerne und habe auch gerne die Kontrolle über mich. Dabei bin ich durchaus ein Genussmensch. Daher freue ich mich, wenn es selten einmal Gelegenheit gibt etwas mehr zu trinken. Ich weiß, ich würde stets rechtzeitig aufhören. Dieses Wissen im Hintergrund kann ich das Bier mehr dann auch genießen. Dabei ist “das schwere Kopf Phänomen” ausdrücklich ausgenommen.
Doch einmal ein bisschen abgeben und eintauchen in das Unbestimmte, wer braucht das nicht? Übrigens kenne ich dieses Gefühl vor allem von “Gelagen” mit anderen Eltern. So wie heute. Ein netter intensiver Grillabend und dann drei Bier und eine Weinschorle. Vielleicht kann man eben doch am Elternleben mit Job, Kindern und allen anderen Ansprüchen manchmal in der Situation verzweifeln und braucht ein Glas mehr?
Viele Kinder, viel Grillbier?
Ein Freund von mir war schon vor 10 Jahren dort, wo ich nun bin: Bei drei Kindern und viel Arbeit. Uns fiel gemeinsam vor kurzem auf, dass diese Freunde mit mehreren Kindern deutlich mehr Wein trinken als all die Jahre zuvor (wir stützen unsere Beobachtungen auf Grillfeste). Nun kann ich es verstehen, daheim mit Freunden. Dabei gilt jedoch, niemals wird hier vor einer Autofahrt getrunken oder Alkohol ausgeschenkt, das ist für mich ausgeschlossen!
Ich will mich nicht über alle Gesundheitsdinge erheben. Aber als hoffnungslosen Alkoholiker lasse ich mich mit meinen drei Bier am Grillabend nicht einfach abstempeln. Es muss irgendwas geben zwischen scheinbar krankhaften Alkoholismus und diesem Glas.
Gerne diskutiere ich mit euch, doch bitte nicht nur klischeehaftes, EURE Meinung und Erfahrung interessiert mich. Wie empfindet ihr das?
Euer
Konsti
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