Adé Grundschule
Es ist soweit, K1 kommt nach diesem Sommer auf eine Oberschule. Das ist in Berlin ja durchaus anders als in vielen weiteren Teilen des Landes. Hier gibt es, zumindest regulär, eine 6 jährige Grundschule.
Diese hat das Kind mit großem Erfolg beendet. Wohl gerade, weil die Schule mit ihrem Montessori-Ansatz nicht zuerst auf Lernleistung gesetzt hat, sondern auf jahrgangsübergreifende Klassen bis zum Schluss. Sie hat trotz verschiedener Lehrerwechsel (der letzte war für sie am Schwersten) ihren Weg gemacht. Sie hatte Lust auf das Lernen und sie hatte Lust auf Schule.
Ja, wir leben nicht in einem Berliner Problemkiez (wobei ich auch nicht denke, dass ich mich dafür entschuldigen muss). Ja, wir haben versucht das Kind bei Ihren Hausaufgaben und Vorträgen, sowie den Ags zu unterstützen. Und ja, wir haben besonders in der letzten Zeit viele Nerven an dem pubertierenden Kind gelassen.
Das Zeugnis steht an, das letzte Zeugnis der Grundschule
Doch nun steht nächste Woche mit ihrem Zeugnis vor uns ein großes, schon teil-emanzipiertes Mädchen. Sie geht den nächsten Schritt, hinaus ins Leben. Ihr Wunsch auf ein Gymnasium, genauer gesagt auf ihr Wunschgymnasium zu kommen, ist erfüllt worden. Was im Berliner Schulchaos nicht jedem vergönnt ist. K1 wusste es schon ziemlich bald, nach der Bewerbung – welch ein Glück für uns alle.
Ein Schritt nach vorn? Ein Schritt zurück.
Doch vor der neuen Erfahrung steht ein Weg zurück. Viele Menschen wird sie nicht mehr (oft) wieder sehen. Nicht nur weil wir auch noch 12 km weiter gen Norden ziehen werden, sondern auch weil die erste Schultrennung, ebenso die Beziehungen beendet. Manche zum Glück, andere weil die Bande nicht ausreichen (Wie soll ein zwölfjähriges Kind auch Beziehungen pflegen, wenn wir „Großen“ es auch schon dank Mental Load und Überarbeitung nicht wirklich vermögen?).
Man begleitet sich immer nur ein Stück des Weges
Für die ganze Familie gehen Menschen verloren, mit denen man groß geworden ist und mit denen man bei Elternabenden gemeinsam litt und lachte. Zusammen stand man mit ihnen bei der Einschulung und verdrückte ein Tränchen. Man versuchte sich alle Namen und Gesichter zu merken. Dies ist beim ersten Kind wohl am Deutlichsten. Eine Geschichte geht zu Ende (eine neue beginnt). Wir sind dankbar für alle Begegnungen und freuen uns über das, was erhalten bleiben wird. Die Dinge und Menschen, Erinnerungen und Erfahrungen, die wir mitnehmen werden. Die letzten sechs Jahre dort waren ein Geschenk und wir sind vollkommen stolz. Unser Mädchen wird groß!
Konsti
1 Comment
Theresa
15. Juni 2019 at 06:29Hier in sachsen sind es 4jahre grundschulzeit… unser sohn ist so alt wie eure luna und als wir vor drei jahren von berlin herzogen sind wir in den schulsuchstrudel geraten… kaum angekommen musste wir uns für eine weiterführende schule entscheiden, wir eltern, denn für das kind nicht möglich. er war zu jung und gerade neu gestrandet. jetzt kommt er in die 7., als absolut jüngster weil in berlin eingeschult… und nun müssen wir für das nächste kind entscheiden. für nächstes jahr, bereits in der 3.klasse gibt es dazu gespräche. sie hat noch keine ahnung, keine vorstellung von den weiterführenden schulen. sie sieht nur den verlust ihrer freundin nach der 4.klasse….
ich freu mich zu lesen wie euer kind entscheiden konnte was SIE weiter machen möchte, wo es hingehen soll. mit 12 ist man einfach schon ein stückchen weiter in dieser hinsicht. hier entscheiden in der regel die eltern.
eurem kind einen guten start in diesen neuen schulalltag und vor allem viele wunderbare wegbegleiter!!