Berechne die Schuhgröße des Wasserbüffels

Nicht selten erlebt man mit Kindern unangenehme Überraschungen. Nicht, dass ich nach 13 Jahren Elternschaft nicht bereits etwas vorgewarnt wäre, aber am Sonntag Abend um 20.30 Uhr fühle selbst ich mich noch von einem Teenager mit den Worten “Ich muss heute noch Mathe machen” überrascht.SEUFZ.

Als Mutter bleibt man bekanntlich ruhig (nur außen, innen drin tobt dann dieser kleine Orkan) und seufzt erstmal tief.

“Mathe also? Na dann, zeig mal her.”

Das Kind schiebt sich auf den freien Sofaplatz zwischen uns Eltern und breitet das Elend aus. Während ich noch die Aufgabe lese, gibt sie mein Gehirn bereits ungefähr so wieder:

“Ein Elefant mit 2 m Höhe und ein Löwe mit 1,5 Metern Durchmesser stehen am Wasserloch und wollen einer Maus ein Floß bauen, damit sie ihre Verwandten am anderen Ende des Sees besuchen kann. Berechne die Schuhgröße des Wasserbüffels von nebenan und stelle das alles in einem Dreieck dar.”

Uff. Ich lasse das Buch sinken. Mathe. Schule. Mit dem erworbenen Schulabschluss denkt man ja eigentlich, dass man das Ganze hinter sich hat und dann kommen die Kinder und bringen diese komischen Matheaufgaben mit in denen am Sonntag Abend noch Wasserbüffel berechnet werden müssen, immer wieder aufs Neue.

Ich habe das dringende Bedürfnis einen Schluck Alkohol zu trinken, aber ich nehme an Lehrer im Dienst dürfen das auch nicht.  Ein tiefer Seuzfer. Ich tue an diesem Abend gegen 20.45 Uhr das einzig Richtige: Ich rufe meine Eltern an.

“Hallo Ihr, es ist Sonntag Abend und das große Kind hat seine Mathe Aufgaben zu Morgen nicht erledigt. Könnt ihr das mit ihr machen?”

STILLE

STILLE

STILLE

“Hallo Kind. Ist ja  alles wie früher (SAG ICH JA!). Na dann hol sie mal ans Telefon.”

und dann berechnen Oma, Opa und das große Kind am Telefon eine Matheaufgabe von der ich des Nachts noch träumen werde.

Manche Dinge ändern sich scheinbar nie.

Alu