FÜR FRAU HARMONIKA in Dankbarkeit für einen wunderbaren Artikel, mein kleiner Preis für dich (statt Blumen).
Spot on! |
So lebe ich dahin, werde dicker und träger, beginne mehr mit dem Auto unterwegs zu sein und schaue auf ein gut bürgerliches Leben, meine Aufreger sind: Besser wohnen und Rente. Ja das sind wichtige Themen…,
…doch manches Mal komme ich auf solche Themen zu sprechen und zu kauen, wie was geschieht wenn in 30 Jahren die Ostsee bis Eberswalde geht, oder ich nicht in Frieden sterben werde (“Im Frieden dein oh Herre mein, lass ziehen mich meine Pfade…”). “Schwarzmaler” höre ich mein imaginäres Gegenüber dieses Dialogs rufen. Dir geht es gut du bist ein guter Mensch, was soll passieren? So schaue ich auf die Generationen vor mir und dort sehe ich Kriegserlebnisse, unfriedliches Leben und Konflikte. Jetzt höre ich von dem beratenden Engagement der Bundeswehr, denn den Kurden Waffen zu verkaufen, bringt gerade keine Punkte – zu unsicher die Einschätzungen über die belastbare Zukunft solcher Bündnisse. Da hilft mir nur noch hoffen und bitten:
Strand im Herbst, friedvoll aber nicht allein. |
Allenthalben Ähnlichkeiten und doch kein bisschen daraus gelernt?
Eine Sehnsucht kommt in mir auf für meine Frau, die Kinder, die ich so sehr liebe und das kleine zarte Wesen an der Mutterbrust. Es ist mehr als die Hoffnung, dass alle Kinder mich überleben mögen, oder der Wunsch nicht von einem unachtsamen Autofahrer ins Jenseits befördert zu werden. Es ist noch weitergehend, diese Begehrlichkeit nach Frieden unter den Menschen (Wohl jeder träumt den Traum vom Frieden…).
Friedlich bunt |
Hinzu kommt dieser Frieden, den mir nur Gott schenken kann. Dann schaue ich auf mich, meine Kirche und die Menschen all überall und sehe, es ist viel zu tun aber es ist nicht hoffnungslos.
Ich denke an die Spatensoldaten in der DDR, die die im Gefängnis saßen oder starben weil ihr Mut so weit ging NEIN zu sagen und an die die “…weit in der Champgne im Mittsommergrün dort, wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blühn…” seit 1916 die Blumen nur noch von unten sehen. Ja! Auch das ist erst 100 Jahre her, dass der wilhelminische Nationalwahn uns (! Deutsche !) in den Krieg voller Begeisterung führte. Meine Urgroßväter, meine Großväter und mein Vater alle waren sie bei der Armee – ich durfte aus Gewissensgründen verweigern, weil mein GOTT mir das morden nicht zuließ und die demokratische Gesellschaft mir das Verweigern ließ (NEIN meine Kinder geb ich nicht!).
…auch in Friedensdingen hafte ich für meine Kinder |
Was habe ich bisher daraus gemacht, wie konnte ich es anderen begreifbar machen, dem Kind das schießen spielt, dem das durch die Stadt marschiert, das Vokabeln des Grauens mitbringt – wie abstrakt ist doch anscheinend der Tod. So schwelge ich weiter in Liedtexten und lande doch wieder beim Hannes Wader, 1980: “…dann kann es geschehn, daß bald niemand mehr Iebt, niemand, der die Milliarden von Toten begräbt. doch längst finden sich mehr und mehr Menschen bereit, diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit.”
Ich bin bereit!
1. Im Frieden dein, oh Herre mein,
lass ziehn mich meine Straßen.
Wie mir dein Mund gegeben kund,
schenkst Gnad du ohne Maßen,
hast mein Gesicht das sel’ge Licht,
den Heiland schauen lassen.
2. Mir armem Gast bereitet hast
das rechte Mahl der Gnaden.
Das Lebensbrot stillt Hungers Not,
heilt meiner Seele Schaden.
Ob solchem Gut jauchzt Sinn und Mut
mit alln, die du geladen.
3. O Herr, verleih, dass Lieb und Treu
in dir uns all verbinden,
dass Hand und Mund zu jeder Stund
dein Freundlichkeit verkünden,
bis nach der Zeit der Platz bereit’
an deinem Tisch wir finden.
(Missionslied [was ich erst jetzt gelernt habe], Autor: Friedrich Spitta (1852 – 1924))
Da wohnt ein Sehnen tief in uns…
Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu
sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz –
sei da, sei uns nahe, Gott.
2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht –
sei da, sei uns nahe, Gott.
3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod –
sei da, sei uns nahe, Gott.
4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich –
sei da, sei uns nahe, Gott.
(Text: Eugen Eckert, Melodie: Anne Quigley)
Traum vom Frieden
Ich sah heut Nacht im Traum vor mir
Ein endlos weites Feld
Millionen Menschen sah ich dort
Aus allen Ländern der Welt!
Ich sah im Traum die ganze Menschheit
Einig und befreit
Von Folter, Hass und Völkermord
Für jetzt und alle Zeit!
Ich sah im Traum dies’ Menschenheer
Bewaffnet wie zur Schlacht
In dichten Reihen aufgestellt
Um einen tiefen Schacht
und auf ein Zeichen warfen sie
All’ ihre Waffen ab –
Granaten, Bomben stürzten tausend
Meter tief hinab!
Bald war der Schacht gefüllt mit Kriegs-
Maschinen bis zum Rand
Und Menschen aller Rassen standen
Lachend Hand in Hand –
Wohl jeder träumt den Traum vom Frieden
Und es kommt die Zeit
Dann wird wie jeder Menschheitstraum
Der Frieden Wirklichkeit!
Wohl jeder träumt den Traum vom Frieden
Und es kommt die Zeit
Dann wird wie jeder Menschheitstraum
Der Frieden Wirklichkeit!
Dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blüh’n
Da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht
Im Wind, der sanft über das Gräberfeld streicht
Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat
Deinen Namen nicht, nur Ziffern und jemand hat
Die Zahl neunzehnhundertundsechzehn gemalt
Und du warst nicht einmal neunzehn Jahre altJa, auch Dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben
Hast du, toter Soldat, mal ein Mädchen geliebt?
Sicher nicht, denn nur dort, wo es Frieden gibt
Können Zärtlichkeit und Vertrauen gedei’n
Warst Soldat, um zu sterben, nicht um jung zu sein
Vielleicht dachtest du Dir, ich falle schon bald
Nehme mir mein Vergnügen, wie es kommt, mit Gewalt
Dazu warst du entschlossen, hast dich aber dann
Vor dir selber geschämt und es doch nie getan
Ja, auch Dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben
Soldat, gingst du gläubig und gern in des Tod?
Oder hast zu verzweifelt, verbittert, verroht
Deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluß?
Ich hoffe, es traf dich ein sauberer Schuß?
Oder hat ein Geschoß Dir die Glieder zerfetzt
Hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt
Bist Du auf Deinen Beinstümpfen weitergerannt
Und dein Grab, birgt es mehr als ein Bein, eine Hand?
Ja, auch Dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben
Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör’ meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit
Ich denk‘, ich schreib‘ euch besser schon beizeiten
Und sag‘ euch heute schon endgültig ab.
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten,
Um zu sehen, daß ich auch zwei Söhne hab‘.
Ich lieb‘ die beiden, das will ich euch sagen,
Mehr als mein Leben, als mein Augenlicht,
Und die, die werden keine Waffen tragen,
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!Ich habe sie die Achtung vor dem Leben,
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert,
Ich habe sie Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt.
Nun werdet ihr sie nicht mit Haß verderben,
Keine Ziele und keine Ehre, keine Pflicht
Sind‘s wert, dafür zu töten und zu sterben,
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht.
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter.
Nicht für euch hab‘ ich manche Fiebernacht
Verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden,
Und kühlt‘ ein kleines glühendes Gesicht,
Bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden,
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Sie werden nicht in Reih‘ und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt,
Auf einem gottverlass‘nen Feld erfrieren,
Während ihr euch in weiche Kissen setzt.
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
Ist doch meine verdammte Vaterpflicht,
Und das heißt auch, sie vor euch zu bewahren!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Ich werde sie den Ungehorsam lehren,
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit,
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit.
Ich werd‘ sie lehr‘n, den eig‘nen Weg zu gehen,
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
Vor keinem als sich selber g‘radzustehen,
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Und eher werde ich mit ihnen fliehen,
Als daß ihr sie zu euren Knechten macht,
Eher mit ihnen in die Fremde ziehen,
In Armut und wie Diebe in der Nacht.
Wir haben nur dies eine kurze Leben,
Ich schwör‘s und sag‘s euch g‘rade ins Gesicht,
Sie werden es für euren Wahn nicht geben,
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Konstantin
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