Grossekoepfe.de | Ein Elternblog mit Ihrer und Seiner Sicht aus Berlin!
Kindergartenkind

Missverständnisse mit Kleinkindern

„Was möchtest du Essen, Reis oder Nudeln?“ frage ich K3. Sie antwortet Reis. Schließlich steht dieser vor ihr und sie sagt plötzlich, sie habe sich das nicht gewünscht. Dies ist die Ausgangssituation.

Heute am Abendbrottisch hatten wir es wieder. Alle anderen Familienmitglieder waren, übrigens, dabei. Sie haben ebenfalls Reis gehört. Dann ruderte K3 plötzlich zurück. Von „Ich habe es nicht gesagt“ zu „Stimmt ich konnte ich mich eben nicht daran erinnern“ (Verlegenheitslächeln). “Ja ja” denke ich, „Ja ja“ sagt K1. Schließlich isst die jüngste Tochter den Reis, die Alteste hilft ihr, nachdem sie ihre Schwester erstmal ordentlich angeraunzt hat.

Währenddessen fällt mir dunkel wieder ein, dass wir das auch bei den großen Kindern hatte. Jedoch, wie so oft beim letzten und dritten Kind mit dem Gefühl, hier ist es besonders ausgeprägt.

Ob diese Wahrnehmung stimmt, werden wir wohl nie verifizieren können. Doch woher kommt dieses Verhalten? In den vielen Erziehungsberatern und Sachbüchern über Kinder, Erziehung, Groß werden und Familie ist mir dieses Beispiel noch nie untergekommen. Umso spannender ist es. Ein Kind kurz vor dem Schuleintritt spielt mit den Behauptungen. Es negiert seine Aussagen und hofft, dass dies eine erfolgreiche Lösung ist. Nur wofür?

Wenn Kinder wirklich stur sind

Liebe Fachleute was wisst, beziehungsweise denkt Ihr?

Für mich fühlte es sich die ersten Male eher wie eine Provokation an. Später habe ich es als Austesten erlebt. Doch umso mehr es mir durch den Kopf geht, kann ich mir vorstellen, dass es ein evolutionäres Einspielen einer wichtigen Eigenschaft ist.

Nun ist das Kind durch die Kleinkindphase. Es ist bereit für mehr. Mehr Wissen, mehr Struktur und mehr konkret-konzentriertes Lernen. Mein Kind ist fabelhaft, herzlich, offen, verliebt aber auch stur und auf contra.

Dann, anscheinend gegen besseres Kinderwissen, werden Widersprüche aufgemacht, vermutlich bewusst.  Ob es ihr wohl dabei um die Erprobung von Argumentationsketten geht? Ich weiß es nicht – noch nicht, aber ich bleib dran.

Kennt ihr das auch?

Konsti

You Might Also Like...

2 Comments

  • Flo
    4. April 2022 at 15:34

    Ich denke, Kinder probieren immer mal wieder verschiedene Durchsetzungsstrategien und lieben es auch einfach manchmal ihre Eltern rotieren zu lassen. Nicht alle Durchsetzungsstrategien sind funktional und ich glaube, man muss da auch nicht zu viel über das “warum” nachdenken. Es ist eine manipulative Strategie und das meine ich nicht im bösartigen Sinne. Soziale Interaktion ist immer zu einem gewissen Teil Manipulation. Das Kind übt das einfach spielerisch.

    Außerdem entscheiden sich viele Kinder ja auch gerne mal um und wollen dann plötzlich doch genau das was die Schwester hat.

    Wichtig ist, denke ich, dass man da als Elternteil klar und direkt bleibt und sich nicht verunsichern lässt. Freundliche aber bestimmte Ansage: “Ich habe genau gehört, dass Du Reis gesagt hast, darum bekommst Du jetzt Reis. Da. Bitte. Guten Appetit”.

  • Natalie
    20. April 2022 at 19:25

    Auch bei uns geht es häufig um das Thema Essen. Wir haben irgendwann entschieden, dass wir grundsätzlich eine Alternative anbieten, wenn das Essen mal nicht passt. Diese ist bei unseren Kindern eine Schale Haferflocken, da sie beide gerne Haferflocken essen. Beide Kinder wissen, dass es darüber hinaus keine Diskussion um das Essen gibt. Für uns funktioniert das gut.

Leave a Reply