Der öffentliche Spielplatz – (m) ein Ort der Verzweiflung
Sonntag früh, ich packe den Kindern und mir einen Stoffbeutel voller Buddelzeug, einer Flasche Wasser und ein paar Keksen. Wir wollen auf den Spielplatz im Wohngebiet. Wir sind nicht wirklich früh dran an diesem Morgen, aber ein Sitzplätzchen für mich gibt es schon noch und so lasse ich die Kinder spielen, winke ab und zu rüber und lese weiter meinen Roman im Schatten.
Öffentlicher Kinderspielplatz. Diese Schild stehen überall. |
Rauchen auf dem Spielplatz, ernsthaft?
Spielplatzkriege unter Müttern?
Die Kleinkinder krabbeln dann durch den Dreck auf dem Spielplatz
Tiere sind auf Spielplätzen verboten
Lasst uns doch alle mal auf den Spielplatz kacken und danach ein Bier trinken, oder?
„Ach jaaaaa? Upps. Gut zu wissen mein Kind“, rufe ich säuselnd rüber und wähle dann die 110. Merkwürdig wie schnell die beiden rauchenden Muttis mit ihren Kindern plötzlich verschwunden sind.
11 Comments
Mama
3. Juli 2016 at 00:29Oh ja! Diese Kriege! Und ja, mich stört der Rauch auch. Die Hunde weniger (wenn sie mir nicht direkt vor die Füße kacken). Vor kurzem habe ich auf dem Spielplatz, wo wir wir meistens sind (und dann sind wir auch meistens alleine da, weil meine KInder nicht in die Kita gehen, aber auch nachmittags selten wer kommt) eine Frau gesehen, die ihren Hund da ausführte. Ich wollte erst nichts sagen (dachte, Mann, es kann doch nicht sein, dass ich mich dann so "deutsch" aufführe und auf die Regeln hinweise, das machen die Deutschen dann immer mir ihrem "hier verboten, da verboten", aber dann nahm ich mich zusammen und sprach die Frau an, ob sie denn nicht wüsste oder nicht sehen würde, dass Hunde hier verboten seien und dass uns dass wirklich sehr nervt, weil meine KInder ständig Kacka ausbudeln, aus dem Spielplatzsand. Sie meinte, dass nicht ihr Hund auf den Spielplatz gekackt hat (das glaube ich ihr ja auch) und dass der Hund jung ist und einen abgeschlossenen Spielplatz braucht, sonst würde er weglaufen. Tja, dann habe ich ihr nur gewunken und bin gegangen.
Anonym
3. Juli 2016 at 03:57Ich glaube vielen RaucherInnen ist auch gar nicht bewusst, wie beliebt es bei Krabbelkindern ist, hinter die Bänke zu kriechen oder mal kurz vors Törchen. Spätestens direkt vorm Ausgang liegen nämlich dann die Kippen rum. Und die Mamas müssen dann wegen dieser Unachtsamkeiten so aufpassen, dass nicht doch mal ne Kippe in den Mund wandert.
Sari
3. Juli 2016 at 06:05Es ist erschreckend,dass es immer noch si viele Situationen gibt, die selbstverständslich sein sollten und es dennoch nicht sind
Nicola Hengst-Gohlke
3. Juli 2016 at 07:18Weil mit der Zustand (Dreck, Müll, defekte Spielgeräte)in der Stadt aufgeregt hat, in die wir vor acht Jahren gezogen sind, habe ich ein Jahr später die Initiative Spielplatzpaten für Mettmann ins Leben gerufen. Spielplatzpaten sind Einzelpersonen, Familien, Unternehmen, Institutionen, Vereine, die sich ehrenamtlich um Spielplätze kümmern. Sie melden Mängel, räumen schon mal Müll weg, organisieren Spielfeste und sind in ihrer jeweiligen Nachbarschaft Ansprechpartner für "ihre" Spielplätze. Durch ihr Engagement bewahren sie Spielplätze. Die größte Herausforderung bei dem Thema liegt darin, dass in kommunalen Haushalten "Spielplätze" zu den s. g. "Freiwilligen Aufgaben/Leistungen" einer Kommune gehören. D.h. in Zeiten knapper bzw. leerer Kassen werden Gelder für Instandhaltung und Sanierung gestrichen. Im besten Falle bleibt die Fläche als solche erhalten und wird erst einmal "still gelegt". Im schlimmsten Falle werden die Flächen veräußert, damit die Kommune Geld bekommt und beispielsweise Hause darauf gebaut werden können. D.h. solange sich die Struktur der Aufgaben in einer Kommune nicht ändert, und Spielplätze zu den Freiwilligen Aufgaben gehören, werden Spielplätze immer zur Disposition stehen, wenn das Geld knapp wird (wie übrigens Stadtbibliotheken, Schwimmbäder etc. auch). Es braucht gute Argumente seitens der Verwaltung und Zivilgesellschaft, diese Flächen zu "verteidigen". Im unteren Drittel dieses Blogbeitrages auf meinem Blog "Spielkampagne" beschreibt Claudia Neumann vom Deutschen Kinderhilfswerk und Spielraumreferentin mit zehn Punkten, was man machen kann, um sich für Spielflächen vor Ort starkzumachen: http://spielkampagne.de/interview-mit-claudia-neumann/
ms1487
3. Juli 2016 at 18:22Letztens beim 1. Hilfe Kurs hab ich gelernt das schon eine Kippe für Kinder tödlich sein kann!!!!!! wenn ich überlege wie oft meine Kinder schon eine in der Hand und sogar kurz vorm Mund hatten, unglaublich
Anonym
3. Juli 2016 at 20:15Leider lesen solche Assimütter solche Artikel nicht. Das würde soziale Kompetenzen vorraussetzen die sie nun mal nicht haben.
Anonym
14. März 2017 at 20:03Aber die Leute lassen sich halt alles gefallen. Du ja auch. Ich hätte denen schon nach dem ersten dummen Spruch die Fresse poliert und gedroht den Hund totzuschlagen.
Doris
14. August 2017 at 23:41Wir wohnen mitten in der Innenstadt und direkt hinter unserem Haus ist ein eigentlich ganz schöner Spielplatz. Wenn da nicht die Alkoholiker wären oder die Raucher oder die Leute, die ihre Hunde ohne Leine laufen lassen und die es nicht interessiert, ob der gerade in den Sandkasten kackt oder nicht. Ich habe auch schon Väter gesehen, die ihr Bier auf der Sandkastenumrandung abgestellt haben. Und der Flasche dann den Rücken zugewandt haben, weil der Nachwuchs woanders rumsprang – und das Bier quasi unbeaufsichtigt dort stand!
Ich habe mir oft den Kopf zerbrochen und mich gefragt, was man machen kann. Also beim Ordnungsamt angerufen. Die seien dafür nicht zuständig und außerdem hätten die ja auch nur zwei Außendienstler. Wir sollten die Polizei rufen. Also bei der Polizei angerufen. Die seien dafür auch nicht zuständig, sondern das Ordnungsamt. WTF?!?!?
Ganz ehrlich traue ich mich allerdings nicht etwas zu sagen. Denn oftmals reagieren die Leute so aggressiv, dass ich mich und mein Kind der Gefahr nicht aussetzen möchte. Da läuft doch echt was schief…
Hallo Spielplatz, hallo Sand - Ich bin zurück. Wo man überall Sand findet
16. August 2017 at 21:27[…] Daheim musste ich ganz schön tief kramen um nach passendem Spielzeug, bzw. Opfergaben für dich zu suchen, Namen schreibe ich längst nicht mehr auf die Förmchen, du verschlingst ja doch alles und spuckst es nie wieder aus. […]
Sarah
17. August 2017 at 10:17Mensch, da bin ich hier in Holland ja echt froh, dass die öffentlichen Spielplätze Öffnungszeiten haben, betreut werden und Eintritt kosten (1€ fürs Kind, mit Jahreskarte 20€). Die sind immer sauber und gepflegt.
Bei uns im Ruhrpott sah das damals leider genauso aus. Jugendliche die geraucht und getrunken haben, Katzen die in die Sandkästen gemacht haben. Das ist schon richtig mies. Toll dass wenigstens ein paar Eltern den Mund auf machen
Anonym
9. Oktober 2019 at 04:34Ich hatte gestern das Vergnügen, dass eine Frau mit Kippe, ohne Kinder den Spielplatz betrat, ihren Hund ableinte und den überall hin urinieren ließ. Ich dachte, ich reiß der gleich den Kopf vom Hals. Ich sagte, dass Hunde auf Spielplätzen zurecht verboten seien. Juckte sie nicht. Sie ging weiter und argumentierte, dass sehr viele Katzen in der Gegend wären und das andere mit ihren Hunden genauso machen würden. Ich hab dann angekündigt die Polizei zu rufen und schwupps, war die weg. Gosse. Der Hund wollte auch noch an meinen Rucksack pinkeln. Ach ja, kurz vor meiner Drohung mit der Polizei, hob sie eine bierflasche auf, die beim Mülleimer stand und warf sie auf den Spielplatz. Wie kann man nur derart schlecht erzogen sein?