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Eine kleine Gruselgeschichte: Und plötzlich ist das Kind weg…

Plötzlich ist das Kind weg – Elternängste

Seine Sicht

…Wer kennt das nicht, man ist spät dran mit dem Kinder abholen, die Uhr tickt und die Bilder im Kopf überschlagen sich. Mein Kind einsam im Fenster der Ladengeschäftskita, sehnsüchtig mit seinen blauen Augen nach draußen blickend, suchend, hoffend.  Und dann: ein Strahlen, Superpapa biegt um die Ecke “JA, mein Sohn, Rettung naht” Ich nehme ihn in den Arm und packe triumphierend die Brezeln aus und alle Traurigkeit  ist verflogen. (Ja, ich gebe es zu in diesem Szenario kommt der Brezeltrick vor, aber es geht sicher auch ohne! Hab es nur noch nicht probiert ;-))

Auch heute, so ein Tag. Ich bin um 10 vor Schluss am Kindergarten. Nanu, alle Rollläden geschlossen? Haustür auf, an der Kitatür gerüttelt, zu! Ich renne raus, keiner den ich kenne auf dem Spielplatz.
Ich erreiche die Frau nicht. Gehe nochmal zu Tür, klingle Sturm: Nichts!
Versuche andere Eltern zu erreichen, keiner hebt ab. Die Frau ruft zurück. Panik kommt auf! Ich rufe alle Kitaerzieher an, deren Nummern ich habe. Oh, die lieber nicht, die wurde vor einem Jahr
gekündigt. Die Frau ruft Eltern an, parallel. Wo ist mein Kind? Meine Frau, teilt mir vom Elternabend aus, nach ewig langen fünf Minuten textuell mit: Kindergeburtstag von XY.
Ich denke: Oh! Wann kam die Einladung? Sie schreibt: Ah, wo war die Einladung? Erleichterung macht sich breit. Wir telefonieren. Sie: “Kauf YX noch ein Geschenk.” Ich gehe zum Spielzeugladen im Kiez, neben dem Döner. Upps, ist das verführerisch. Fachmännisch, wie ein echter Berliner Bauhandwerker betrete ich den Laden, bestelle und sage: „Hier ist dat Geld ich muss noch mal schnell nebenan rein.“
Dort wird ein Geschenk gekauft. Der Döner ist fertig, ab nach Hause. Gut eine Stunde Pause, dann muss ich den Kleinen abholen, vom Kindergeburtstag! Die Die Frau und das andere Kind kommen gleich vom Elternabend in der Schule. Puhh! Wie verkaufe ich ihm diese Geschichte, dem Kleinen? Na, mal schauen.
K.
Schockmoment

 

Ihre Sicht:

Ich sitze in der Elternversammlung. Ein Anruf. Noch einer und noch einer! Ich gehe schnell dran, es ist der Mann der die ganze Zeit anruft. Der Mann ist dran. Wo das Kind ist, fragt er. Er steht vor der Kita. Die Kita ist geschlossen. Ich kriege Panik. Der Mann spricht schnell. Ich musssssss nachdenken. Wir beschließen schnell, dass ich die Eltern anrufe aus der Kita und er weiterhin probiert die Erzieher zu erreichen. Ich wähle schnell die Nummern. Endlich erreiche ich eine Mutter aus der Kita. “Weißt du wo mein Kind ist?” Ich spreche schnell und habe Angst vor der Antwort. Sie sagt mir, dass der Sohn beim Geburtstag ist, mit den Anderen. Ich rufe den Mann an, er klärt alles weitere. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Wir tauschen noch einige SMS aus. Abends holt er K2 vom Geburtstag ab, ich schließe meinen Sohn in den Arm. Wir reden mit ihm. Am nächsten Morgen reden wir mit der Kita. Ich bleibe ruhig, obwohl es in mir brodelt. SOOO LAUT.  Es ist einer der Tage die ich mir merke, die ich mir aufschreibe, die ich im Herzen merken werde, noch so lang.
Das Kind ist weg

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8 Comments

  • Yummy Mummy
    3. Februar 2015 at 07:17

    Hui, da wird's mir ja schon beim lesen ganz anders…. 5 Minuten können verdammt lang sein. Ein Glück, dass nichts passiert ist und vor allem, dass sich die Situation so schnell aufgeklärt hat. Meine Große ist eine Träumerin, in der 2. Klasse ist sie mal mit Freundinnen auf dem Heimweg von der Schule auf einen Feldweg abgebogen um dort zu spielen. Dabei haben die Kinder dann die Zeit ganz vergessen. Als sie bereits eine halbe Stunde überfällig war, hab ich mich ins Auto gesetzt und eine Viertelstunde den Ort abgefahren (wohl die längste Viertelstunde meines Lebens). Dieses Gefühl von Angst, Panik und Hilflosigkeit werde ich wohl nie vergessen.

  • Kerstin
    3. Februar 2015 at 09:34

    Oha! Dieses Gefühl will niemand erleben. Mir ist vom Lesen ganz schlecht. Flau im Magen.
    Dabei habe ich sicher keine 5 Minuten lesen müssen, um die Entwarnung zu lesen. Uff.

  • Dani
    3. Februar 2015 at 13:34

    Oh Gott, ich wär gestorben und es würde auch brodeln und vergessen würde ich das nie wieder.
    Ich hatte kurz Herzrasen.

  • Mama Schulze
    3. Februar 2015 at 14:47

    Oh Mann, ich möchte Euch erst mal einfach drücken. Schöne Scheiße!
    Ähm, und warum darf der Sohn von der Kita aus bei anderen mitgehen, ohne dass ihr es morgens angekündigt habt?! Aber darüber macht Ihr Euch wahrscheinlich selbst schon nen Kopp, ne?! LG

  • Suse / Ichlebejetzt
    5. Februar 2015 at 09:35

    Mir ist grad schlecht.
    Da kommen dann eigene Situationen hoch.
    Das wünscht man niemandem.
    Fühlt Euch gedrück!
    Liebe Grüße
    Suse

  • marmeladenschuh
    3. Februar 2016 at 19:33

    Ich vermute mal: Elterninitiative??? Kenn ich. Man kennt und vertraut sich schließlich untereinander so dolle und hat sich toootal lieb. Da wird das schon ok sein, wenn Benni-Mama das Kind von Maxi-Mama mitnimmt. Ein Vater hat bei uns in genau so einer Situation mal die Polizei gerufen. Vielleicht etwas drastisch, aber wirkungsvoll…

  • Fluffy
    17. Dezember 2017 at 23:00

    Oh wie gut ich diese Panik leider kenne. An einem Tag in der Woche wird mein Kleiner immer von meiner Mama abgeholt, einmal hatte ich ihr aber gesagt dass ich es selber rechtzeitig schaffe und ihn selber hole. Meine Mama hat das aber vergessen und den Kleinen schon zu Mittag abgeholt. Als ich dann ankam war nur mehr die Nachmittagsbetreuerin da und konnte mir daher nicht sagen wer ihn abgeholt hatte. Die zwei Minuten die ich zum Auto zurück brauchte um mein Handy aus der Tasche zu kramen und meine Mutter endlich abhob, waren die absolute Hölle. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es ist, wenn es länger als zwei Minuten dauert.

  • Unser #Schreckmoment - Aufruf zur Blogparade. | Elternkram.blog
    6. Januar 2018 at 18:32

    […] GROSSE KÖPFE: Eine kleine Gruselgeschichte: Und plötzlich ist das Kind weg… […]

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