Ich sage bitte zum hunderttausendsten Mal. „Bitte räume das auf“, „Bitte werfe das nicht“. Mein Mund ist fusselig vor so viel „Bitte, bitte“ ohne Erfolg. Ich bin müde und grantig. Es ist 2017, vor einem Jahr ist mein Artikel „Gestatten, ich bin die Mutter eines Arschlochkindes, sagst du.” erschienen. Seitdem haben mich viele Zuschriften erreicht. Von Bekenntnissen wie „Ich fühle mit dir“, bis zu Vorwürfen „Du bist selbst schuld“ und Beleidigungen war alles dabei. Ich habe sie alle gelesen, habe mir Gedanken gemacht über jeden einzelnen Kommentar und habe versucht unser Kind noch besser zu unterstützen.
Nach nunmehr 12 Monaten, der Geburt eines dritten Kindes, viel Exklusivzeit mit dem Sohn kann ich eins sagen: Es hat nichts von all den Tipps geholfen. Weiterhin ist der Sohn unkontrolliert, die Therapeutin sagt impulsgesteuert, ich sage unberechenbar.
Er ist ein Löwe und ich bin eine Löwenmutter
Wenn ihm was nicht passt, dann brüllt er wie ein Löwe. Er brüllt mich an, brüllt seinen Vater an. Die große Schwester zieht er an den Haaren, der kleinen Schwester am Arm. In der Kita ist er der Älteste und wird von allen bewundert, er selbst langweilt sich dort extrem und kommt auf verrückte Ideen um sich “Ruhe” zu verschaffen. Er redet mit allen Kindern, Erziehern, Küchenmenschen dort. Er redet und redet und redet ohne Pause. Nervt ihn was, dann macht er kurzen Prozess und sagt “Entschuldigung” danach, ohne dies auch zu meinen.
Wenn ich ihn abhole, dann spricht er ohne jegliche Rückfrage bis wir daheim sind. Er baut, klebt und erfindet weiterhin komplett eigene Spielwelten. An manchen Tagen ist sein Zimmer ein Dschungel, an anderen Tagen ein Ninja Tal. Egal wo wir sind, er geht einfach ungefragt an Schubläden heran und stellt Fragen die lieber keiner hören will. Ich sehe Menschen aufatmen, wenn er den Raum verlässt. Er ist weiterhin oftmals zu nah und zu viel für viele in seiner Umgebung.
Er gibt das Tempo vor, ganz allein
Er will nicht Rad fahren und nicht schwimmen lernen. Er mag keine Menschenmengen und ist sehr zufrieden wenn er einfach nur im stillen Lego bauen kann. Er braucht nie viel Material und wenn dann weiß er es sich gut zu beschaffen. Sollte einmal die Zombieapokalypse kommen, er würde überleben da wäre ich mir sicher.
Wenn wir streiten dann immer laut und heftig. Er schmeißt mir Sätze wie „Du bist die mieseste Mama der Welt“ an den Kopf und ich zähle dann leise bis fünf, in mir drin, bevor ich antworte. Der Mann sagt nun oftmals er glaubt wir beide seien manchmal nicht kompatibel in diesem Umbruchsjahr. Wenn wir Streit haben, dann kommt er nach drei Minuten an und will kuscheln, wir nehmen uns dann raus und halten uns fest umschlungen.
Eine Blume die man für Unkraut hält
Im letzten Herbst sollte er in die Schule gehen, aber wir entschieden ihn noch ein Jahr reifen zu lassen, nun geht das nicht mehr. Ich mache mir große Sorgen vor dem Eintritt in die Schule, vor seinem Zurechtfinden im System dort. Ich denke darüber nach wie das sein wird für ihn mit all den anderen Schülern, ob er sich überhaupt anderes Wissen aneignen mag, denn Buchstaben interessieren ihn nicht, dafür Zahlenreihen und Ingenieurswissen. Ich sehe ihn nicht in einem linearen Schulsystem, kann ihn mir nicht vorstellen wie er stillsitzen soll, oder ruhig bleibt wenn die Lehrerin „Bitte tu dies“ sagt.
„Du beurteilst ihn zu streng“, sagt der Mann und wiederholt all die guten Seiten des Sohnes Mantra mäßig für mich. Wie aufmerksam er sein kann, wie klug er ist, wie witzig er sein kann, wie verkuschelt er noch ist, wie viel er sich schon allein zu helfen weiß.
Es stimmt: Er ist noch frei und wild innendrin, ein ungezähmtes Kind und vielleicht habe ich genau deshalb Angst vor der Begegnung mit dem System, schon so lange.
Dieses Kind, dieses anstrengende, besondere Kind ist wie eine Blume die man für Unkraut hält und die man ständig gießen muss und so bin und bleibe ich wohl weiterhin “die Mutter eines Kindes das du Arschloch genannt hast” auch jetzt mit dem Schuleintritt und es tut nicht weniger weh, aber es tut gut nicht mehr ganz allein damit zu sein.
Danke
Alu
50 Comments
Julie
13. Juli 2017 at 08:36Fühl dich mal gedrückt! Es wird, glaub mir. Du hast kein Arschlochkind, nein, das ist ein willensstarkes Kind.
Vertrau ihm, er wird das schaffen. Der Sprung in die Schule ist heute nicht mehr so hart wie zu “unserer” Zeit. Die erste Klasse ist noch recht spielerisch, einfühlsam und “kindgerecht”. Er wächst da rein. Und du auch.
Alles Liebe
Katharina (Mama hat jetzt keine Zeit)
13. Juli 2017 at 09:22Mein “spirited child” hat das erste Schuljahr gut überstanden und ist dabei – integer wie er ist – sich selbst treu geblieben. Natürlich gab es Reibungen und viele Telefonate mit den Lehrerinnen. Aber er ist noch ganz.
Versuche, Deinem Kind zu vertrauen und der gesunden Basis, die ihr in den letzten Jahren gelegt habt.
May
13. Juli 2017 at 09:23Ich hätte deinen Sohn gern in der Klasse meiner Tochter, die jetzt eingeschult wird. Ich bin mir sicher, sie würden sich verstehen.
Nicht, weil sie auch so ist, nur ein bisschen. Sondern weil er so sehr “er selbst” ist. Was sie mag. Weniger mag sie die ganzen angepassten, fleckenlosen, bezopften Prinzessinnen um sich herum – und fühlt sich deshalb manchmal einsam, zwischen ganz, ganz vielen Kindern.
Es liegt vielleicht weniger an deinem wilden Kind, dass du dir Sorgen machst, als daran, dass der Konsens, wie Kinder sein sollen, ein anderer ist.
Ich wünsche ihm Freunde und Lehrer, die ihn sehen und mögen, so wie er ist.
Steven
13. Juli 2017 at 09:45Ich lese jetzt nicht die 130 Kommentare unter deinem anderen Artikel, ich frage einfach mal, ob getestet wurde, ob eventuell eine Form von Autismus vorliegen könnte? Ich bin dafür kein Experte, hab im Studium aber doch einiges dazu mitbekommen und auch schon mit autistischen Jugendlichen gearbeitet. Ich hab die Kommentare nur mal nach Autismus durchsucht, scheint aber keiner angesprochen zu haben.
Viele stellen sich Autisten ja als introvertierte Hochbegabte vor, Sheldon aus Big Bang Theory ist so das liebenswerte Beispiel, das Leute dann vor Augen haben. Aber es gibt viele Ausprägungen und durchaus auch aggressive Ausbrüche bei autistischen Kindern, weil ihnen vor allem Empathie schwer fällt. Sie können gar nicht nachvollziehen, wie sich andere fühlen, wenn man sie beleidigt oder gar schlägt. Auch dieses Stellen von Fragen, die völlig unangebracht sind, spräche dafür. Ein Autist versteht auch nicht, dass man jemanden nicht nach seinem Gewicht oder der Warze im Gesicht fragt oder unverblümt seine Meinung raushaut. Solche Menschen haben keinen “sozialen Filter”, meinen es aber auch nicht böse. Es interessiert sie in dem Moment halt einfach und sie fragen. Sein Interesse für Mathematik und Ingenieurswissen ist jetzt bisschen klischeehaft, aber Inselbegabungen und -interessen sind ja auch nicht selten bei Autisten.
Ich finde es eher bedenklich, einfach zu sagen, das Kind ist halt willensstark. Es lebt immer noch in einer Gesellschaft und muss seinen Willen auch unterordnen lernen. Ansonsten ist sein Verhalten asozial und das wird sich nicht von selbst bessern. Wie soll es in 10 Jahren aussehen, wenn noch die Pubertät dazu kommt?
Dein Kind ist kein Arschloch, nur weil es besondere Behandlung und professionelle Hilfe brauch und du bist deswegen auch keine schlechte Mutter. Ich würde einfach mal in diese Richtung prüfen lassen, vielleicht ist ja was dran. Mildere Ausprägungen von Autismus sind auch kein Hindernis für das spätere Leben, wenn er lernt, damit umzugehen. Wenn er Autist ist, wird er nie verstehen, warum andere sein Verhalten störend finden, er wird aber lernen, dass es so ist und kann sich dann anpassen. Dieser Lernprozess muss aber eben professionell begleitet werden, weil andere Menschen ihm nicht rückmelden, was er falsch macht, sondern sich einfach von ihm fernhalten werden.
Nele
13. Juli 2017 at 09:56Liebe Alu,
ich habe Tränen in den Augen. Mein Bruder ist genau so ein Kind. Gewesen, denn mittlerweile ist er erwachsen. Er war all das, was du beschreibst und manchmal noch viel mehr. Ich weiß, dass meine Eltern sich immer Sorgen gemacht haben. Und als ich älter wurde, habe auch ich mir immer Sorgen gemacht (er ist 5 Jahre jünger als ich).
In der Schule hatte er es sehr schwer. Er hat trotzdem den Abschluss (real) geschafft. Wusste dann lange nicht, was er will. Was er in diesem Leben machen soll… Das war nicht einfach. Aber Heute?
Er hat seinen Weg gefunden: arbeitet als biologischer Gärtner (Gemüseanbau) und in einem Bio-Café und übernimmt dort mittlerweile die Mitarbeiter-Planung, er setzt sich für Flüchtlinge ein, für andere, die weniger haben. Er hat Ziele und Standards (die er nicht aufgeben würde um seine Ziele schneller zu erreichen).
Er ist immer noch impulsiv und manchmal hat er den Kopf in den Wolken aber er ist so ein wahnsinnig herzensguter Mensch.
Ich weiß, dass meine Eltern wahnsinnig Stolz auf ihn sind (und ich auch 😉 ). Der Weg war nicht leicht aber er hat sich gelohnt. Jedes Stück hat ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist. Einer der tollsten Menschen, die ich kenne. Und seine Kinder werden einen wahnsinnig tollen Papa haben (nein, noch hat noch keine)!
In diesem Sinne: Irgendwann wird es alles anders sein.
Alles Liebe
Nele
>>God smiles on my little brother
Inside & out he’s better than I am<<
Sari
13. Juli 2017 at 11:58Ich bin gespant, wie sich unser kleiner entwickelt. Er ist so anders, als der Große, der so gesittet und Regel konform ist, selbst so viel Wert darauf legt, dass alles in geregelten Bahnen abläuft. Das totale Gegenteil also. Und dennoch nicht unschwierig, weil er sich so gerne immer wieder mal selbst im Wege steht. Der Kleine ist manchmal unberechenbar und sehr emotional. Was daraus wohl mal werden wird? Ich versuche das alles immer gelassen zu nehmen. Das Wichtigste ist doch, dass die Kinder sich später imLeben zurecht finden und ihren Weg gehen. So unbeschadet wie möglich.
Mal davon ab: Wer weiß, vielleicht ist dieses System aber nun genau das, was er braucht.Man kann vorher nie wissen, was passieren wird und oft passiert Unerwartetes. bei unserem wird gesagt, dass Schule genau das Richtige für ihn sein wird mit all den festen Abläufen usw., die Hofpause hingegen ihn sicher erstmal ziemlich aus dem Konzept bringen wird. Ich bin auch sehr nervös. Was kommt im Septmber auf uns zu,wie wird es laufen, wird er es meistern.
Kpunkt
13. Juli 2017 at 12:46Ganz unstalkerhaft glaube ich zu wissen, auf welche schule er kommt und bin mir sicher, die können solche Kinder da ganz gut ? und haben wohl auch viele davon (lehrererfahrungsbericht!). Ansonsten werde ich jetzt nicht sagen, dass alle anderen Kinder nur dressiert sind und dir viel Kraft wünschen. Später ist er bestimmt der einfühlsamste Kerl, wenn die Hormone sich richtig geordnet haben und er von eurer geduldigen Erziehung profitiert.
Katharina
13. Juli 2017 at 14:17Ihr steht als Eltern immer wieder so wahnsinnig reflektiert und verständig vor dieser Herausforderung, dass ich mir sicher bin, dass euer Kind einer der wundervollsten Menschen wird, die man kennenlernen darf. Der nächste Schritt wird nicht einfach, für alle von euch, aber ihr werdet nicht scheitern, sondern am Ende den Weg finden, der zu euch und K2 passt. Ich wünsche euch Stärke und Kraft, für Konflikte, neue Situationen und vielleicht auch ein hartes Fell, für den ein oder anderen Klinsch mit Eltern oder Lehrern.
isabelle
13. Juli 2017 at 17:51Ein berührender Text. Sehr. Und du eine wunderbare Mutter. Sehr.
Diagnosen und so aus Texten abzuleiten ist natürlich nix..aber ich musste an eine Sensorische Integrationsstörung denken. Wer Reize nicht filtern kann und die Welt ganz anders wahrnimmt,der geht auch so anders durch die Welt.
Ich teile deine Angst. Gerade heute erst Gespräch mit Ergo und Kita. Montag U Untersuchung. War eine Rückstellung leicht?
Susanne
13. Juli 2017 at 18:46Also mir viel auch Autismus oder ADHS ein. Kenne aber auch “so” ein Kind, das negativ getestet wurde, “nur” hochbegabt ist.
Meiner kam mit Ergotherapie (1. und 2. Klasse), Verhaltenstherapie (3.) und heilpädagogischer Hausaufgabenbetreuung (4. und jetzt 5.) durch das Schulsystem, jetzt klappt es prima!
Für viele passt unser Schulsystem, für ein paar halt nicht. Und die sind trotzdem wunderbar!
Halt die Ohren steif!
Susanne
13. Juli 2017 at 18:47*fiel, mir fiel ein! Nicht viel!!
Nathalie
13. Juli 2017 at 20:42Oh, kann das sein? Redest du von meinem Sohn? Ich fühle mit dir, auch meine Nerven sind zum zerreissen strapaziert und ich weißt nicht wie ich dem Kind helfen kann.
Auch wir haben jetzt den Schritt gewagt eine Psychotherapeutin aufzusuchen. Mit mulmigen Gefühl einerseits, aber mit der grossen Hoffnung auf Hilfe.
Zusätzlich zu allem was du geschrieben hast, unser Sohn hat auch keine Freunde, ihn findet keiner cool, es sind eher alle genervt von ihm und seiner Grenzenlosigkeit. Er darf schon auch mitspielen, er denkt sich ja so wunderbare Dinge aus und kann ganz in seiner Phantasiewelt versinken, dabei kommen die tollsten Geschichten zustande. Aber Verabredungen am Nachmittag kommen nicht zustande.
Ich hoffe er kann in der Schule nochmal neu anfangen und die Lehrer geben diesem witzigen, kreativen und phantasievollem kleinen Rabauken eine Chance und stempeln ihn nicht als Störenfried ab.
Ich wünsche euch das Beste, alle Kinder sind einzigartig und damit auch liebenswert, höre nicht auf diese fiesen Stimmen, fällt mir auch gar nicht leicht, unsere Kinder fordern uns vielleicht besonders, aber dafür zeigen sie auch die Welt auch nochmal ganz neu. Wir müssen nur zuhören und sehen.ich bin immer wieder erstaunt was dieser kleine Kopf sich schönes ausdenkt. Im schlimmsten Moment muss ich mir das abrufen, dann halte ich besser aus. Und jeder Tag ist eine neue Chance, wenn der Hüpfer sich morgens ankuschelt, dann gibt das Kraft für den Tag.
Andra
13. Juli 2017 at 21:24Dem Konmentar von Steven würde ich mich anschließen. Deine Beschreibungen deuten zumibdest in Richtung einer Form von Autismus.
Kathrin
13. Juli 2017 at 21:26Hört sich anstrengend aber auch so natürlich frei und unbeschwert an…ich Glaube wenn man es selbst nicht erlebt und von außen betrachtet ist es weniger schlimm?Ich glaube euer Sohn wird seinen Weg gehen…..wie dieser sein wird hängt davon ab wie er geebnet wird in den nächsten Jahren.Ich rate euch von einer normalen Schule mit Noten Schulsystem ab…er wird nur klein gemacht und verliert nach und nach alles was diesen besonderen Kerl ausmacht……versucht es mit einer Waldorffschule oder eben was ähnlichen.. ..da wird er sich besser zurechtfinden…..Alles gute Euch…❤
Viola
13. Juli 2017 at 22:14Als das Kind 4 war hat sie im Walddorfkindergarten ein Kind immer wieder gebissen, weil dieses Kind besonders anhänglich mit ihr spielen wollte – sie aber nicht. (Wir wurden hinauskomplimentiert).
Ging ihr etwas verquer schrie sie wird herum (und beschimpfte jeden übelst). Die Vorschulbetreuung bescheinigte ihr, dass sie niemals 45 Minuten konzentriert einer Unterrichtsstunde folgen könnte. Sie sprach auf der Straße wildfremde Menschen an (“Warum bist Du so dickf? Dein Kleid sieht häßlich aus. etc.).
Wir waren ratlos. Im Gegensatz dazu bastelte und handarbeitete sie leidenschaftlich und ausdauernd. Stundenlang konnte sie sich mit Handarbeitstechniken, Basteleien oder auch mit Sport beschäftigen. Kuschelte gerne. War unendlich hilfsbereit, wenn ein Kitakind sich verletzt hatte, oder wenn in der Gruppe eine helfende Hand gebraucht wurde.
In der Schule hatte sie es anfänglich (und manchmal auch heute noch) nicht leicht. Aber sie hat eine tolle Lehrerin. Wenn sie merkt, dass sie nicht mehr stillsitzen kann, darf sie aufstehen und auf dem Schulhof eine Runde laufen. Ihre Ausraster bei Hausaufgaben, die sie nicht gleich versteht oder die sie in ihrer Ungeduld meint nicht zu können, haben deutlich abgenommen, sie spricht nicht mehr jeden an und hat inzwischen verstanden, dass man auch nicht alles lauthals fragt oder sagt. Sie schreit ihre Klassenkameraden nicht sofort an und sie steckt auch nicht mehr aus Wut Kleidungsstücke ihrer Klassenkameraden in die Toilette (Frag nicht)
Jetzt in der 3. Klasse endlich, atmen wir ein wenig auf. Es wird besser – langsam, aber es wird.
Du hast kein Arschlochkind Alu.
Mutterseele
13. Juli 2017 at 22:45Liebe Alu,
ich bewundere Deine Geduld und Deine Stärke und ich bin überzeugt, dass Ihr Euren Weg finden werdet! Ich habe eben beim Lesen gemerkt, wie furchtbar ich dieses Wort “Arschlochkind” finde. Ich weiß, dass es nicht Dein Wort ist, aber das Wort taucht immer wieder auf. Sprache hat viel Macht und ich würde mir wünschen, dass dieses Wort für Deinen Sohn verschwindet, auch wenn es ein Zitat ist. Solange das Wort da ist, schwebt es über ihm. Schmeiß es weg.
Alles Gute!
Amy
13. Juli 2017 at 23:18Dein Sohn redet viel, ist neugierig, phantasievoll, temperamentvoll, schau, auch die vermeidlich schlechten Seiten sind aus einem anderen Blockwinkel betrachtet gute Eigenschaften!!!
Er wird schon seine Position finden, auch in der Schule
Glaub an euch!
Steffen
14. Juli 2017 at 07:25Hej,
Als Vater von fünf Kindern kann ich das sehr gut nachvollziehen. Auch wir hatten so ein “Kind”. Für fast ein Jahr wurde es von der Schule freigestellt. Unzählige Gespräche mit den Lehrkräften, erboste Eltern die vor unserer Tür standen und Anschuldigungen trafen obwohl unsere Tochter diesen Tag gar nicht in der Schule war. Psychologen, Untersuchungen, Ritzen. Das ganze Programm. Aber halte durch und betrachte dein Kind als eigenständiges Wesen das es nunmal ist. Es wird besser. Heute macht unsere Tochter eine Ausbildung wo wir dachten sie bricht nach drei Tagen ab und hat Spaß. Macht ihren Führerschein und ist glücklich. Manchmal kommt sie noch durch, die alte Tochter. Aber es wird besser. Wünsche Die alle Kraft.
Daniela
14. Juli 2017 at 09:20Unser grosser (jetzt 9) Ist Deinem sehr aehnlich. Er passt bis heute in kein lineares System und die typisch Deutsche Schule war der Horror fuer ihn. Aus beruflichen Gruenden sind wir vor 1,5 Jahren in die Niederlande umgezogen. Hier ist er nicht anders, aber die Schule behandelt ihn individueller. Hier ist das Thema ‘Hochbegabtheit’ von Kindern ein ganz natürliches und die Schule hat unseren Sohn auf Verdacht hin mit unserem Einverstaendnis testen lassen und siehe da er ist höchstbegabt. Das ändert nichts an seinem Verhalten, aber an unserem, weil wir jetzt wissen was los ist. Andere Eltern sind immer noch froh, wenn er den Raum verlässt, aber wir koennen gemeinsam mit der Schuke seine Staerken ( rechnen, Sprache, Wissenschaften) besonders fördern. Hüf bekommt er z.B. Stoff aus den höheren Klasssen und seinen Schwaechen gemeinsam entgegen wirken.
Ihr sollt nicht nach Holland ziehen, aber vielleicht einen Test auf Hochbegabtheit in Erwaegung ziehen. Uns hat diese Erkenntnis enorm geholfen im Umgang und besonder Verstaendnis fuer unseren Sohn.
Ich drücke euch die Daumen. LG Daniela
Melanie
14. Juli 2017 at 09:21Ich kann dem Kommentar von Steven ebenfalls nur zustimmen! Und ein Arschlochkind hast du ganz sicher nicht!
Dorkas
14. Juli 2017 at 12:03Klingt ähnlich wie mein “Kleiner”(heute 26,1,80m,aber eben der zweite Sohn)-bei dem ist es diagnostiziertes ADS mit Hyperaktivität. Ergotherapie und Medikamente waren nötig,jetzt merkt man ihm nichts mehr an .Dank teilweise sehr verständnisvoller Lehrer haben wir die Schulzeit überstanden.In seinem Beruf als Koch kann er sein ADS ausleben,jetzt ist alles paletti.
Auch autistische Züge sind nicht ganz auszuschließen.
Einfach mal einen Spezialisten gucken lassen.Erleichtert vieles,wenn man weiß was Sache ist.
Ulrike
14. Juli 2017 at 12:23Allein die Aussage, dass du ihn nicht in einem linearen Schulsystem siehst, zeigt doch, dass nicht er, sondern eher die Art und Weise der Erziehung das Problem ist. Wieso trauen Eltern ihren Kindern eigentlich nichts zu?
Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass Eltern die zu sehr Helikoptern echt Probleme mit ihren Kindern kriegen. Schule hilft aber. Denn da sind andere Kinder, die sind im Zweifel stärker oder schlauer und ihm wird das nicht egal sein. Heißt: Er wird sich vielleicht anstrengen, einfügen, ankommen und aufblühen! Gib ihm die Möglichkeit, zeig ihm nicht deine Angst und dann warte ab. Und wenn das nicht klappt mit der normalen Schule, gibt es auch Alternativen zum klassischen Schulsystem.
(Es heißt übrigens korrekt: WIRF und nicht WERFE! und RÄUM nicht RÄUME….)
Jenny
14. Juli 2017 at 18:42Hallo ich finde du machst das toll. Ich habe an Anfang beim Lesen eben Verdacht gehabt und als sei bei seinem Interesse für Zahlen warst fühlte ich mich innerlich bestätigt. Habt ihr mal auf Autismus testen lassen. Es könnte eine leichtere Form sein die aber seine Fehlende soziale Kompetenz erklären würde. Falls es das sein sollte könnte das für euch, ihn und vor allem in der Schule hilfreich sein. Liebe Grüße Jenny ps ich arbeite in der Psychiatrie und arbeite auch immer wieder mit autisten und Eltern. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser für alle.
Julia
14. Juli 2017 at 20:26Hallo Alu, habe gerade erst deinen Artikel gelesen und kann nur sagen: Habe vertrauen! Vertrauen in den wilden Kerl und auch in seine baldige Lehrerin/ baldigen Lehrer! Ich bin selbst Grundschullehrerin und ich finde es immer wieder erschreckend, welches Bild alle noch von Schule (vor allem Grundschule) im Kopf haben. Vergiss nicht, dass da ganz ganz viel passiert ist! Natürlich ist heute der Druck ein anderer, aber der Unterricht ist viel viel offener als die meisten so glauben! Und die Lehrer/innen erst! 🙂 Lg Julia
Kristin
14. Juli 2017 at 20:50Liebe Alu,
mir gefällt, dass du dein Kind von Herzen liebst und alles tust, damit es ihm gut geht. Ihr macht das toll.
Ich selbst habe das Glück eine ganz tolle Ergotherapeutin zu haben. Sie ist etwas ganz besonderes und hat sich nach einem langen und interessanten Weg den Kindern gewidmet. Sie hat mir erstmal erklärt, dass Ergotherapeut nicht gleich Ergotherapeut ist und was es für Therapie-Formen gibt. Sie selbst setzt auf systemische Therapie und die Arbeit am Inneren Kind.
Vielleicht habt ihr auch das Glück so einen tollen Menschen zu treffen, der euch weiterhelfen kann und euch das Gefühl zurück gibt, dass ihr eine tolle Arbeit macht und toll seid so wie ihr seid. Und das gleich gilt für euer Kind.
Allerliebst Grüße von Herzen
Alu und Konsti
14. Juli 2017 at 21:17Danke für deine Hinweise: Ich schreibe umgangssprachlich und beachte daher nicht immer den Imperativ (außer es steht Bastian Sick neben mir). lg Alu
Carmen
16. Juli 2017 at 12:40Mit großem Interesse habe ich diesen Eintrag gelesen. Ich bin zufällig darüber gestolpert und habe zuvor noch nichts von dir gesehen. Aber… Ich kann aus Erfahrung sagen: Es wird besser werden. Nicht sofort und oft merkst du es erst im Nachhinein. Glaub an nichts, was die Lehrer sagen, es sei denn, es ist mit deinem Bauchgefühl kompatibel. Glaub an dein Kind und daran, dass es sich noch entwickelt. Wenn das in der regulären Schule nicht klappt, dann schau dich nach einer freien Schule um. Vielleicht sogar jetzt schon. Mach dir keinen
Stress, beziehungsweise: Lass dich nicht stressen! Dein Kind ist auch kein Versuchsobjekt für Lehrer, Pädagogen, Psychologen, Übermittagsbetreuungspersonal Usw., usf. Dein Kind scheint klug zu sein, es wird alles lernen und erfassen, was es braucht.
Ich wünsche euch gute Pädagogen mit Herz, Verstand und Erfahrung. Lg Carmen
Alu und Konsti
16. Juli 2017 at 20:33Danke, willkommen bei uns. viele Grüße Alu
Frauknopf
17. Juli 2017 at 08:02Ich arbeite mit autistischen Menschen und mein Gefühl sagt, lass ihn mal testen. Weiter oben gab es einen Kommentar, der sehr gut meine Gedanken beim Lesen deines Post erfasst hat…
Herzliche Grüße frauknopf
Alu und Konsti
17. Juli 2017 at 21:19Hallo Nicole, wo kann man ihn testen lassen? viele Grüße Alu
Christine
19. Juli 2017 at 11:53Liebe Alu, lieber Konsti, weil die Frage zum “Wo-Testen-Lassen?” noch unbeantwortet ist: Ich würde mal beim Schulpsychologischen Dienst bzw. in einem schulpsychologischen Beratungszentrum anfragen. Entweder sind die Psycholog/-innen dort tatsächlich selbst dafür zuständig, euch in dieser Situation zu beraten und zu unterstützen (und das natürlich basierend auf einer ordentlichen Diagnostik) oder sie können euch die richtigen Ansprechpartner/-innen nennen. (Hoffe ich zumindest.) Alles Gute für euch 🙂
Suse
25. Juli 2017 at 21:50Hey Alu, hey Konsti!
Ihr habt bestimmt schon geschaut, aber hier zur Test-Frage: schaut mal nach einem Autismuszentrum/Kompetenzzentrum für Autismus in Berlin oder, wenn euch das zu direkt ist, nach einem Sozialpädiatrischen Zentrum. Die können euch weiterhelfen. Ich selbst bin Ergotherapeutin und kenne Kinder wie euren Sohn gut aus der Praxis. Eine Form einer Autismusspektrumsstörung oder ein hoher IQ gepaart mit einer sensorischen Integrationsproblematik könnten bei ihm vorliegen. Für seine schulische Laufbahn und Entwicklung sind jedoch meiner Erfahrung nach weniger eine Diagnose, sondern in erster Linie verständige und aufmerksame Lehrer wichtig die ihn nehmen wie er ist und ihn dem entsprechend integrieren, fordern und fördern…
Alles Liebe!
Suse
Christine L
2. August 2017 at 10:33Hallo Alu
Hört sich alles ausgesprochen bekannt an – aus meiner eigenen Kindheit. Ich habe im Alter von 40 Jahren eine Autismusdiagnose bekommen (Asperger), und seitdem macht mein Leben rückblickend gesehen sehr viel mehr Sinn.
Ich habe allerdings auch auch oft Glück gehabt und einen Bereich gefunden, wo ich gut arbeiten kann und dafür gut bezahlt werde. Ich arbeite als Leitung in einer Beratungsstelle für Eltern mit autistischen Kindern, wo ich aber nicht selber geoutet bin. Mein Partner ist ebenfalls Aspi und die meisten anderen in meinem Freundeskreis sind auch neurodivergent (ADHS, Autismus, ADS).
Wo die sozialen Normen von euch neurotypischen nicht immer Sinn für uns ergeben, hat das typische autistische Wertesystem andere Ansprüche an sich und andere. Die meisten von uns sind sehr authentische Menschen, die sich darum bemühen, “gute Menschen” zu sein. Die Welt wäre ein armer Ort ohne Autisten, da richtig viele wissenschaftlich bedeutsame Erfindungen von Menschen gemacht wurden, die sich einem Spezialinteresse verschrieben haben, anstatt mit den anderen sozial zu sein.
Im Rückblick haben meine Eltern mir sehr geholfen mit sehr deutlichen Regeln und klaren Tagesabläufen, und meine Mutter an immer an mich geglaubtm auch wenn es in der Schule schwierig war.
Dein Sohn wird seinen Weg gehen, das einzige was du tun kannst ist ihn dabei zu unterstützen.
Autismus oder nicht, eine richtig gute Buchempfehlung ist ”Raising human beings – creating a collaborative partnership with your child”, Ross W. Greene. Wo es genau darum geht – den Kindern dabei zu helfen ihren eigenen Weg zu gehen.
Mein Sohn ist übrigens 3,5 und es ist noch unklar ob er einfach meinen willensstarken CHarakter geerbt hat, oder ob er auch ein autistisches Gehirn hat. Mutter sein ist wirklich hart, mit all den Sorgen.
Falls du interesse an Austausch hast, kannst du mich gerne kontaktieren.
Liebe Grüsse
Christine
Steffi
23. August 2017 at 22:06Hallo, auch ich habe “so ein Kind”, inzwischen ist er 9 fast 10 und es wird langsam besser aber noch immer gibt es Phasen die mich zum Verzweifeln bringen. Und nicht nur mich? Er wurde auf Asberger-Syndrom getestet weil er im Kiga sehr schlimm war bzw erst zum Ende hin wir konnten ihn leider nicht länger im Kiga lassen somit war das erste Schuljahr ein Weg durch die Hölle für ihn und auch für uns. Weil alle denken, der ist dich nicht “normal” oder “wir denken dass es am Zuhause liegt”! Ich habe drei Kinder er ist unser mittlerer die anderen zwei sind Mädels und komplett anders. Und erzogen werden alle gleich. Nun bin ich ganz von abgekommen, Asberger hat er nicht und auch kein pseudo ADHS oder ähnliches. Sein Psychiater zu dem wir gegangen sind weil die Schule drängte sagte uns: solche Kinder gab es schon immer damals war es der Zappelfilipp und kein Mensch hat was gesagt. Heute wird alles analysiert. Kinder und vor allem Jungs müssen laut sein, sollen kämpfen brauchen Reibung um sich geliebt zu fühlen ! Wir sollen uns nicht von überforderten Lehrern verunsichern lassen. Wir sind dann mit ihm zur Ergotherapie gegangen, dass hat ihm sehr gut geholfen seine “Impulse” besser zu steuern und selber auch zu verstehen was er gerade fühlt und warum. Das hat ihm und uns einiges erleichtert. Lass den Kopf nicht hängen! Du schaffst das und er ist großartig so wie er ist!❤️
Daniela
29. August 2017 at 23:23Hallo. Schon ehe ich den ersten Absatz fertig hatte, war ich mir meiner Meinung sicher. Umso mehr ich gelesen habe umso sicherer war ich mir.
Ich denke deinen Sohn später einzuschulen war dein einziger wirklicher Fehler und er ist auch definitiv kein Arschlochkind oder Unkraut 😉
Alles was du beschreibst deutet entweder auf einen sehr schwachen Autismus hin, was ich aber absolut ausschließen würde.
Ich denke, dein kleiner “Terrorist” ist einfach total unterfordert. Sein allgemeines Verhalten, sowie seine Passion für Zahlen, aber Buchstaben nicht, sowie auch deine Umschreibung wie einfallsreich er im Bauen ist, sowie an Technik zeigen ziemlich deutlich auf, dass er begabt, wenn nicht Hochbegabt ist. Hochbegabt bedeutet ja nicht, alles perfekt zu können oder wollen zu können (lesen z.B.).
Ihm wird einfach gesagt, langweilig sein! Kinder können das zu weilen, gerade wenn sie sehr schlau sind, nicht wirklich definieren. Sie “nerven” dann eher ihre Umwelt. Was ich absolut liebevoll meine 🙂 Wenn dem so ist, kann es auch seine, dass du das dann in der Schule merkst. Kinder welche begabt sind, neigen dazu schlecht in der Schule zu sein, zumindest in bestimmten Bereichen, oder durch Verhalten aufzufallen. Schlichtweg Unterforderung. Therapeuten sind nicht dafür da um zu schauen wie schlau dein Sohn evtl. ist. Sie “arbeiten” nur mit seinem Verhalten. Mach dich mal schlau, da gibt es viel wie man das bzw. wo man das testen kann. Dann wüsstest du danach (sollte es so sein) auch wie du ihn fördern kannst.
Also denke ich jetzt mal, natürlich kann man nur anhand der Beschreibung schlecht zu 100% seine Meinung sagen.
Wünsch dir auf jeden Fall alles Gute für dich und deine Bande 🙂
Kathrin
23. Oktober 2017 at 11:26Hallo,
Ich habe auch ein besonderes Exemplar Zuhause. ? Er ist bereits 12 geht in ein Gymnasium. Er ist wahnsinnig intelegent allerdings mit anderen Menschen nicht kompatibel. Ich bzw wir haben gelernt ihn zu akzeptieren wie er ist. Er ist wunderbar, hilfsbereit, eher still solange er nicht in einer Klasse sitzt. Er akzeptiert Lehrer eher selten, seine Meinung dazu: Respekt muss man sich verdienen und nur weil man studiert hat, bekommt man den nicht. Okay dieser Satz könnte auch von mir kommen, ich sehe es sehr ähnlich. Immer wieder werde ich in die Schule zitiert. Nicht mit einem Anruf sondern mit einem blauen Brief. Aber egal ich habe gelernt nur wenn ich Hintern bzw bei Angriffen vor meinem Kind stehe kann ich ihm helfen. Ich bin mir sicher er geht seinen Weg. Ebenso wird euer Sohn seinen Weg machen.
In diesem Sinne starke Nerven und gutes Gelingen
Nina
3. November 2017 at 10:48Liebe Alu!
Vielen Dank für deine ehrlichen “Arschloch” Worte! Ich habe auch so einen Sohn und fühle mich zum ersten Mal so richtig verstanden! Ich hab die ganze Zeit weinen müssen beim Lesen weil du mir so aus der Seele gesprochen hast! Das tut so gut wenn man sich mal verstanden fühlt, bei so viel Unverständnis das einem sonst begegnet.. vielen vielen Dank ?
Corinna
24. November 2017 at 09:26es gibt Alternativen zur Regelschule. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit einer Montessori-Schule gemacht. Nach der Grundschule besucht unsere auch teils sehr impulsive Tochter nun weiter die GMS ganz im Stil nach Montessori. Die Schulen bieten meistens Infotage und Schnuppertag an – einfach mal hingehen 🙂
Ramona
24. November 2017 at 12:03Bin Mama von 3 kindern und davon sind 2 “arschloch” kinder. Der eine schon 18 jahre und andere 5 jahre. Wie äussert sich dies: mein 18 jähriger war schon ein extrem baby. Ein sogenanntes highneedbaby. Konnte bis zu 8 stunden durchbrüllen. Diskutiert gerne laut und lange. Heute noch. Wenn er was möchte-wurde gebettelt-er selber sich gewürgt-bis er bekam was er wollte. Bockte beleigte und entschuldigt sich immer sehr liebevoll. Schlief erst mit 5 durch. Er liebt zahlen und Buchstaben findet er bis heute blöd. Schuleintritt da war er 5 jahre-weil er sich in der kita langweilte. Hat nie viele freunde gehabt-bis heute. Weil er sehr anstrengend sein kann. Er war klassenbester-sprecher;schulsprecher;schlichtstreiter…mit Aufführungen beschäftigt und er erkrankte in der pupertät an depressionen. Folge dessen seiner Art-für die er nix kann. Haben das schlimmste hinter uns. Er macht erfolgreich seine Ausbildung. Das leben was er noch vor sich hat-muss er meistern. Werde immer hinter ihm stehen. Er wird es packen. Die kleine(5jahre) nicht ganz so extrem *gott seid dank. Sie befolgt ganz schlecht anweisungen. Schnell beleidigt und jähzornig; dazu diese enorme sturheit. Beschäftigt sich selten alleine und wenn; nur von kurzer dauer. Sie bockt egal wo man ist und ihr sind auch die zuschauer scheiss egal. Sie will nicht malen-nur gekritzel. Schule sagt sie: findet sie jetzt schon scheisse. Aber beide kinder(18 & 5jahre) konnten mit 9 monate laufen mit ca. 14 monate fast komplette Sätze sprechen und waren und sind 1-2 jahre weiter wie ihre Altersgenossen. Der kleine mann(2jahre) ist “normal”. Er erzieht sich bis jetzt einfacher. Er lief mit 11 monate und fängt jetzt an zu sprechen mit kleinen Sätzen. Normal eben. Du bist nicht allein. Vor dir liegt noch eine schwere Zeit und für ihn auch. Er wird immer so bleiben aber es wird besser. Eines nur: er leidet auch darunter-er weiss das er anders ist und wie die leute auf ihn reagieren. Sei immer für ihn da. Höre ihm zu-vorallem in der Schulzeit. Kinder können so arschlöcher sein und noch mehr kaputt machen. Oder das kaputt machen-was ihr euch erarbeitet habt in der Erziehung. Das wiederfahr meinen grossen. Aber das würde hier zu viel werden. Bist eine gute Mutter und dein junge braucht deine “harte” hand und viel viel liebe. Du/ihr schafft das.
KK
20. Dezember 2017 at 15:33Auch mir kommt vieles in Deiner Beschreibung bekannt vor. Alle Diagnosen passten nicht, nicht ganz.
Für mich habe ich im englischsprachigen Raum SPD gefunden- Sensory Processing disorder. Da passten alle Kriterien. Dieses distanzlose, aber unempathische. Selbst laut, aber von zu viel überfordert. Das hilft nicht. Außer zu wissen: er ist so. Wir helfen ihm so gut wie möglich weiter, aber den Grundsatz können wir nicht ändern…wenn ich nicht meine Tochter hätte, die so ganz anders ist, wäre ich auch an uns verzweifelt.
So nur an der Schule 😉 Satz der Sozialtante in der ersten Klasse: für manche Kinder ist unser Schulsystem nicht gemacht. Es gab in der 2. einen außerplanmäßigen Lehrerwechsel. Seitdem laeuft es besser. Nicht gut, aber besser. Es liegt auch an dem einzelnen Lehrer, nicht nur am Schulsystem, inwieweit er akzeptiert, dass Kinder/Menschen unterschiedlich sind.
Janine
10. Januar 2018 at 15:18Oh was für ich mit dir ….nicht kompatibel das sage ich hier soooooo oft .Lass dir von mir sagen (in aller Wahrheit) vielleicht wird es besser ….oder schlimmer …..denn die Schule ist heutzutage nur noch ein Ort für Brave schönschreibende Mädchen nicht für Jungs die nicht wissen wohin mit ihrem Temperament ……Mutter eine 4 Klässler der von Lehren ,Eltern der Kinder und den Kindern als A. Bezeichnet wird
Lena
7. Februar 2018 at 01:21Mir ist auch als erstes beim lesen Asberger (eine unterform von Autismus) eingefallen, ich würde das auf jedenfall mal testen lassen!
Beckx
30. März 2019 at 22:50Liebe Leute…bitte. Asperger Pubertät und Intelligenz…
Und bei allem frage ich mich ernsthaft warum das Kind nicht schon einer ordentlichen Untersuchung vorgestellt wurde. Klar kann man auf die intolerante Gesellschaft und das Schulsystem schimpfen dass halt nicht nur auf das Individuum eingeht und akzeptiert dass der Freigeist eine ganze Klasse rockt mit seinen Mätzchen. Aber dann muss man sich alle Hilfe ins Boot holen,damit es klappt.
Ich bin auch die Mutter eines solchen Kindes. Letzte Woche durfte ich mit erst noch von der total irren mathelehrerin meines Sohnes anhören wie ich das nur aushalte. Und daraufhin gab es ein Gespräch mit der KJP. Den Zahn habe ich ich ihr gezogen.
Mein Sohn ist 12 pubertär übergewichtig und stinkendfaul. Was ich mir anhören durfte. Aber ich bin der Fels in der Brandung. Er hat seine Diagnose. Und ich liebe ihn
Alu und Konsti
31. März 2019 at 20:46Danke Dir für den Kommentar. Wir sind bereits durch die Diagnostik durch. lg Alu
Silke
31. August 2019 at 06:43Hallo Alu,
nach einem gestrigen heftigen Wutausbruch und meiner nachfolgenden verzweifelten Such nach Erklärungen bin ich bei Deinem Artikel gelandet. Mein Sohn ist Deinem sehr ähnlich in seinem Verhalten und seinen Vorlieben. Nächstes Jahr steht die Einschulung an und ich mache mir (noch mehr) Sorgen. Wie ist Euer Stand heute? Welchen Weg seid Ihr gegangen? Beste Grüße, Silke
B
5. September 2020 at 14:15Hört sich irgendwie nach Asperger Syndrom an. Eine Form des Autismus….
Normalerweise schafft man es durch konsequente Erziehung, das Verhalten eines Kindes zu steuern bzw. zu verbessern, sodass er sich zu einem sozialen Wesen entwickeln kann. Würde ich mal abchecken, ob er unter Autismus leidet… Ich kenne Asperger Syndrom Jungen und das Verhalten hier hört sich sehr ähnlich an (keine Impulskontrolle usw.)
Du hast mein Beileid. Keine leichte Aufgabe….Sonst würde ich noch eine Erziehungsberatung empfehlen, falls es sich nicht um Autismus handelt.
K.
14. April 2021 at 21:54Hallo
Mein Sohn war und ist ähnlich drauf. Er ist mittlerweile 12 Jahre alt und unterdessen wurde bei ihm ASS diagnostiziert (Autismus-Spektrum). Ich würde dir empfehlen, zu einer Autismuskompetenten Abklärungsstelle zu gehen für eine Abklärung. Denn nicht jeder Psychiater/Psychologe erkennt es. Bei uns erkannte es auch erst die 4. Psychologin. Unser Leben hat sich seit dieser Diagnose extrem verbessert, da wir nun einfach vieles verstehen und unserem Sohn nun das geben können, was er braucht. Herzliche Grüsse, K
Alu und Konsti
14. April 2021 at 22:06Hallo, wir haben alle Diagnostik durchlaufen : ) und sind inzwischen bei einigen Dingen gut eingestellt.
Alica
19. Juni 2021 at 22:15Hey ihr Lieben,
das klingt ganz nach meinem Sohn.
Er wurde im Alter von 8 Jahren mit einer Autismus Spektrum Störung diagnostiziert.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft.
Viele liebe Grüße von einer ehemaligen Berlinerin aus Antwerpen
Es wird niemals einfacher, sondern immer nur anders #Inklusion
29. Oktober 2024 at 18:38[…] Arschlochkind reloaded #Inklusion […]