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Brustkrebs Elternleben

Worauf man so warten kann #Brustkrebs

In wenigen Tagen (morgen) werde ich operiert und ich mache mir deswegen Sorgen. Ja wirklich, ich sorge mich. Es ist nicht mein erster Eingriff im Leben und im Rahmen der Krebserkrankung sowieso nicht, aber umso länger man auf etwas wartet, umso schwerer wird es.Das Warten zieht sich wie ‘ Kaugummi, fühlt sich an als ob man in einer Warteschlange steht für die es kein Ende gibt, oder im Theater sitzt und doch noch hofft, dass Godot vorbeischaut.

Warten liegt mir nicht besonders. Ich weiß noch, wie ich auf die Ankunft der Kinder wartete oder auf den Beginn der Chemotherapie. Es waren lange Stunden, Tage, gefühlte Wochen. Nun warte ich also auf meine neue OP, mein Körper wird in der Mitte von oben nach unten, von links nach rechts, von Brust zum Bauchnabel geöffnet und obwohl ich schicke Bilder davon gesehen habe, so beschleicht mich das Gefühl von Frankensteins Monster oder diesen Greys Anatomy Folgen in denen ständig das Blut spritzt!

Dabei ist es gerade so, dass ich mich an manchen Tagen sogar in meinem Körper nicht mehr wirklich zu Hause fühle . Ich habe oftmals das Gefühl, dass mir mein Körper nur noch bedingt gehört. So viele Menschen haben meinen Körper in den letzten zwei Jahren begutachtet, angefasst und als medizinisches Etwas betrachtet. Teile meines Körpers haben mich verraten, im Stich gelassen und ich hadere damit, nun nicht mehr „ganz“ zu sein. Es gibt Tage an denen betrachte ich mich im Spiegel und frage mich „Wer ist diese Frau, die seit einiger Zeit so anders aussieht und was meine Körperin und ich eigentlich gerade noch gemeinsam?“

Bei meinen Spaziergängen bringe ich ihn manchmal an seine Grenzen, teste ihn aus und bin dann überrascht, wenn ich am nächsten Tag wie eine ältere Dame über den Gehsteig schleiche. Morgen ist es also soweit und ich begebe mich in die Hände von mehreren Ärztinnen, die hoffentlich meinen Körper so aufbauen, dass er nicht mehr erkranken kann.

Alle Frauen, mit und ohne Brustkrebs, die bereits diesen Eingriff hinter sich haben schwärmen davon. Sie haben versucht mir vor dem morgigen Schritt meine Sorgen zu nehmen, aber wie bei Geburten, so erzählt einem doch niemand die ganze Wahrheit, sonst würde wohl keiner mehr Kinder gebären, denke ich mir.

Als ich vorhin im Krankenhaus war, zur Blutentnahme, waren die Schwestern fröhlich und erzählten mir von meinem schönen Zimmer. Wie wichtig solche Gesten für chronisch kranke Menschen sind, ist vielen vielleicht nicht klar, aber das bedeutet uns etwas, dass wir wissen, dass es okay sein wird. Das wir wissen, dass man sich Mühe gibt, gerade wenn es solche schweren Operationen und längere Aufenthalte sind. Ich habe mich freundlich bedankt und mein Blut abgegeben, brav und zurückhaltend.

Die Kinder spüren meine Aufregung. Seit Tagen tanzen wir alle auf „rohen Eiern“ durch die Wohnung. Wir reden nicht wirklich darüber, aber wenn ich heute Abend die Brotdosen für sie packen werde, dann werden wir kurz nochmal darüber sprechen, dass wir uns erst in ein paar Tagen und nicht hier daheim wiedersehen werden.

Rücksicht nehmen ist schwer an diesen Tagen, an denen sie ihre Mutter warten sehen. Warten auf Medikamente, Operationen, das neue Leben, einen fernen Tod usw. usf. Manchmal bin ich vom Warten schon so erschöpft, dass ich mich in die Narkose und auf die ITS wünsche um nur auszuschlafen und nicht mehr zu Warten!

Aber ich warte und ich streichle heute meinen Bauchspeck, ich spiele Grimassen schneiden mit meinem Bauchnabel und ich wiege diese Silikondinger ein letztes Mal in meinen Händen. Wir haben wieder Fotos von mir gemacht, denn ein drittes Mal wird diese Frau, die niemals wieder so sein kann wie vorher (@danachdertag) anders aussehen und sage ich Adieu zu all dem und morgen lasse ich dann los…und mich überraschen!
#fuckcancer Eure Alu

Ich warte auf Dich. Gedanken zur Schwangerschaft mit dem dritten Kind.

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7 Comments

  • L
    16. April 2024 at 18:21

    Alles, alles Gute für dich!

  • Leni
    16. April 2024 at 18:57

    Von Herzen alles Gute!

    Ich lese seit vielen Jahren deinen Blog und bin in Gedanken bei dir und deiner Familie.

  • Martina
    16. April 2024 at 19:11

    Liebe Alu, harte Zeiten für euch als Familie und vor allem für Dich. Ich wünsche euch allen alles Gute und für Dich nur das Allerbeste für die kommende Zeit. Ich bete nicht aber ich denke fest an Dich. Alles Liebe Martina

  • Maria
    16. April 2024 at 21:08

    Alles, alles Gute! Danke für deine Ehrlichkeit.

  • Eva
    17. April 2024 at 01:41

    Die besten Wünsche für einen guten OP Verlauf und rasche Genesung!

  • Christine
    17. April 2024 at 05:59

    Alles Gute für Deine OP!

  • Mit dem Alter wachsen die Ängste #Elternleben
    17. April 2024 at 06:18

    […] Worauf man so warten kann #Brustkrebs […]

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