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Elternleben

Was ich sein wollte und wer ich bin

…kurz bevor das erste Kind auf die Welt kam, malte ich mir aus, wie ich als Vater sein wollte. Ich dachte mich als einen entspannten, liebevollen, zeithabenden Papa. Heute nach drei Kindern ist nur noch der Liebe voll geblieben.

Wie ich mich als Vater und Opa fuehle

Opa und K3

Die Erinnerungen an meinen Vater sind gut. Doch die beruhen wohl auch vorangig auf die Jugendzeit. Da hatte mein Vater lange gute Karten, da er als Selbständiger Kaufmann wenig nachmittags präsent war. Ich bin da, wenn die Kinder aus Ihren Einrichtungen kommen, eher regel- als unregelmäßig.

Wie ich mich als Vater und Opa fuehle

Ausgeheldet.

Doch entspannt bin ich nicht. Mann fühlt sich ständig unter Druck. Immer ist etwas zu organisieren. Entweder muss im eigenen Leben etwas geklärt werden, z.B. beruflich oder aber im Leben der Kinder oder der gesamten Familie.

Dann steht auch immer der Haushalt oder die Essenszubereitung an und dann ist da schon wieder der Beginn der Zubettbringzeremonie. Ich weiß, dass Kinder die Anspannungen nicht nachvollziehen können und einem daher auch nicht so entgegen kommen können (oder nur begrenzt) wie wir es uns wünschen. Natürlich können sie aber den Druck spüren. So wird es auch mal aufgeregt und manchmal laut.

Wie ich mich als Vater und Opa fuehle

Spielzeit mit K2, immer zu tun.

Denn selten klappt es mit nur einer Ansage beim Mittleren und in Eintracht bei den Kids. Entspannt sieht anders aus. Auch Zeit haben für jeden Einzelnen ist schwierig. Am Nachmittag wird am meisten mit K3 gespielt. Wenn Sie endlich im Bett ist, haben die großen meistens keine Lust mehr noch etwas anzufangen oder aber die Zeit reicht nicht aus um ihre Wünsche zu erfüllen.

Das nennt sich dann Alltag. Der wird zu selten durchbrochen.

Doch ich hoffe, dass diese Brüche ebenso im Familiengedächtnis aufgenommen sind wie die vielen Erfahrungen von gewollt und nicht gekonnt. Gut möglich, dass mit dem Heranwachsen der jünsten Tochter die Sache sich von selbst verbessert.

Wie ich mich als Vater und Opa fuehle

Der Liebe bin ich voll. Der Stolz und die Zuneigung zu meinen Kindern ist ungebrochen.

Ich mache viel falsch und manches richtig. Ich kann mich entschuldigen, meistens auch ohne Aufforderung durch meine Frau. Mein Traumvater bin ich nicht geworden und werde es auch nicht mehr. Ich bin ich und trotz ambivalenter Aussagen und Reaktionen meiner Kinder auf meine Ansagen und Aktionen, glaube ich doch ich bin der genau richtige Papa  für sie.

Konsti

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12 Comments

  • Julia
    22. November 2018 at 13:51

    Das „Rezept“ ist wohl wirklich sich so anzunehmen, wie man ist und geduldig und liebevoll mit sich selbst zu sein und sich trotzdem immer zu reflektieren und Ideale und Wünsche nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Aus Sicht der Mama ist es genau so, Konsti! 😄

  • Isa
    22. November 2018 at 19:24

    Was ist schon ein Traumvater? Wenn du dein bestes gibst, bist du der beste Vater für deine Kinder.

  • Eliane
    22. November 2018 at 21:49

    Ein schöner, ehrlicher Text! Mir geht es da als Mutter nicht anders. Ich hatte ganz ähnliche Vorstellungen. Ich bin sicher, für deine Kinder wird einst das “Liebevolle” in Erinnerung sein!

  • Nadja
    23. November 2018 at 20:48

    Ein toller, ehrlicher Text. Das mit dem Entspanntsein oder eben eher Nicht-Entspanntsein kenne ich und auch mein Mann sehr gut!

  • Suomitany
    24. November 2018 at 20:40

    Ich bin auch nicht die Mutter, die ich mir in meinen Träumen immer vorgestellt habe. Komplizierte Geburten, Arbeit, Alltag, schule, Krankheit und zu wenig Nerven haben irgenwie was anderes ergeben. Aber ich hoffe, die Liebe gewinnt und die Kinder sehen das nicht so eng, wie ich selbst. LG Tanja

  • Alu und Konsti
    25. November 2018 at 17:45

    Liebe Tanja,
    ja Liebe scheint die einzige aushaltbare Lösung.
    HG
    Konsti

  • Alu und Konsti
    25. November 2018 at 17:46

    Hallo Nadja, Danke für deinen Kommentar. Nur Gutes. Konsti

  • Alu und Konsti
    25. November 2018 at 17:46

    Liebe Eliane,
    ich nehme mir fest vor die Kinder später einmal zu fragen.
    Mal sehen, was sie dann antworten ;-).
    Herzlich
    Konsti

  • Alu und Konsti
    25. November 2018 at 17:47

    Liebe Isa,
    ach wie schön knackig.
    Ich hoffe du hast recht!
    Konsti

  • Alu und Konsti
    25. November 2018 at 17:48

    Liebe Julia,
    demnach bin ich immernoch auf einem guten Weg, lernend zwar aber drauf.
    LG
    Konsti

  • sina martin
    25. November 2018 at 21:51

    Viele Vorstellungen die man vor den Kindern hatte wie es werden kann bzw werden sollte, gehen einfach im Alltag unter und sind einfach so gar nicht zu erreichen. dennoch denke ich das wir alle unser bestes geben und unsere Kinder auch so glücklich sind

  • XYZ
    16. April 2019 at 00:07

    Ein typisches Verhaltensmuster in das uns diese kranke Welt gepresst hat. Wir suchen nach der Schild bei uns selbst, dabei ist doch das System das zu dieser Entfremdung führt. Wir sollen funktionieren in dieser kranken Welt und konsumieren. Das Soziale ist dem System im besten Fall im Weg im schlimmsten Fall gefährlich.
    Wir müssen dieses System das uns entfremdet und unsere Lebensgrundlage zerstört überwinden und nicht uns selbst mit Vorwürfen zerfleischen. Die Kritik ist fehlgerichtet.

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