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There are Places i remember… über das erste Selfie und Gedächtnisstützen als Vater

Über Gedächtnisstützen als Vater

Kaum blicke ich zurück, kommt mir dieses Lied der Beatles in den Sinn.
Gerade da meine Frau frei macht (wohl verdient), habe ich abends nichts
Besseres zu tun als auf Arte Konzertmitschnitte (irgend so ein junger Typ mit passabler Mucke und vielen weiblichen Groupies = Jacob Whitesides) zu streamen  läuft und nebenbei stöbere ich, wieder einmal, in meinen
unsortierten Digitalfotos. Natürlich ohne diese zu ordnen! ( Mache ich dann doch 1-2 Mal im Jahr)
Gedächtnisstütze, 2005

Dabei fallen mir zwei Dinge auf: Erstens: “Meine Güte du hast bisher aber
schon viel Zeit gelebt” und Zweitens: “Schade, dass du nicht mehr so viel
fotografierst”. Erstes stimmt einfach, kein Kommentar. Zweites nur
bedingt! Denn fotografieren tue ich nach wie vor viel, doch nun eher so aus der
Hüfte, mit dem Smartphone.

Die Kamera kommt nur selten noch zum Einsatz.  Wenn dann werden die Bilder danach kaum
angeschaut und gewürdigt! 

Vorbei scheint die Zeit, wo ich mich stundenlang in
die Dunkelkammer zurückzog, oder Models (Ich wüsste heute nicht einmal mehr, wie ich unverfänglich an Models heran käme) traf um diese zu inszenieren.

Ausgang, 2006

Was ist die Folge aus diesen beiden Feststellungen?  Klar erstens mehr Zeit verleben und zweitens
wieder mehr geplant fotografieren, oder gar nicht mehr melancholisch
sein!


Doch, das bin ich nun einmal, das bin ich. 


So kommt oft Plan B zum Einsatz,
mental alles auf den „St.-Nimmerleinstag“ verschieben: Wenn die Kinder raus
sind u.ä.? Einen weiteren Schluss kann ich daraus noch ziehen, heimlich still
und leise sind diese Dinge zu selbst gewählten, mentalen Rückzugsorten
geworden. Sie haben keine Handlungsprioritäten mehr. (Nebenbei bin ich in ein Dunkelkammerprojekt involviert, aber mir fehlt gerade die wirkliche Zeit zum helfen und später zum entwickeln?)


Ergo: Wir brauchen die Sehnsucht zurück, um die unerledigten Dinge die
potentiell noch abzuschließen wären, anzugehen. 

Dahin retten wir uns! Und
vielleicht kehren wir auch einmal dorthin zurück. Doch, wirklich wichtig sind
die anderen Dinge. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf Beziehungen anwenden. Denn: Der „alte“ Freund bleibt gegenüber dem „Neuen“
stets im Wissens- und Gefühlsvorteil. Nur sollten wir uns eingestehen, wer die „neuen
Freunde“ sind und das wir sie schon länger haben, als gefühlt?

Zu Besuch bei Freunden, 2007
Hankherum, also ganz banal: Was sind meine neuen priorisierten Hobbys?
Auch wenn ich mich scheue, welche zu benennen, es gibt sie (neben dem oft
wunderbaren Alltag als Arbeitnehmer, Vater und PC-Nutzer): Spielen,
Hören, Sitzen, Musik (auch wenn es nach Poesie-Album klingt, es ist so) und mit
dem Handy fotografieren.
There are things I remember – und ich erinnere sie gern. Ich werde Sie
nicht erdrücken und sie nicht mich. Ein Glück: Ich habe gelebt und
fotografiert: Ich habe!
Und  was erinnerst Du?
Ein erstes Selfie, 2001

 Bilder von lichtfix.de

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2 Comments

  • Unknown
    28. Oktober 2015 at 20:32

    Ach Konsti, dass hast du ja sooo schön geschrieben.
    Ich fühle gerade im Übergang der Freizeiten vom Studium ins Arbeitsleben auch die Veränderungen.

    Viele liebe Grüße
    (aus Dresden statt aus Greifswald ;))
    Anne :0)

  • Konsti
    28. Oktober 2015 at 20:42

    Vielen Dank, bleibt nur die Frage: Was machst du jetzt in Dresden? Dein Konsti

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