Irgendwelche Spezialitäten hat jedes Kind. Bei unserer jüngsten Tochter ist es ein besonderer Gesundheitstick. Zwar ist sie nicht so Freund vom Zähneputzen oder Händewaschen, doch egal bei welchem kleinen „Aua“, es muss ein Pflaster her. Mittlerweile hat sie einen eigenen Vorrat im Kinderzimmer (doch dieser ist ihr selten genug).Als ich neulich einen selbstklebenden Wundverband brauchte, machte ich mich auf die Suche. Schließlich fand ich beim Kind nur noch zwei leere Packungen, ebenso im Arzneischrank. Dabei waren Mini Pflaster, sowie bunte Kinderpflaster, und wasserabweisende. Im Papierkorb fand ich dann die geeigneten Gegenstücke. Dort ruhten Abziehpapiere und kurzzeitig genutzte Pflaster. Denn lange halten die einzelnen Tapes nie (zu hohe Belastung, vielleicht).
Somit musste ich mit meiner blutenden Wunde erst einmal in die den Tiefen der Badschränke schauen.
Zum Glück, es gab noch irgendwo Pflasterstreifen, die noch nicht von K3 okkupiert wurden. Nun bin ich mir unsicher, ob ich überhaupt neue kaufen sollte, oder ob es eher eine Geheimaktion werden muss. Denn schließlich wandern die sonst wieder ins Kinderzimmer ab. Dort gibt es immer einen guten Grund sich zu bekleben.
Zeh auf der Treppe gestoßen- zwei Pflaster, schnell geklebt, so dass sie gleich wieder abgehen.
Einmal falsch geguckt- ein Pflaster einfach so.
Papa meckert – noch ein Pflaster, das hilft immer.
Der Grashalm hat den Finger berührt – besser ein Pflaster drauf.
Also wenn wir eine Komödie über eine deutsche Familie in den USA wären, Pflaster wären unser Windex. Dabei hat die Fünfjährige eine Vorliebe für Markenprodukte entwickelt.
„Die kleben besser Papa und ich kann sie gut allein öffnen“
„Aha“ (ich kaufte sonst immer die Streifen zum zurechtschneiden, billiger und effektiv). Früher ging ich mit dem Kind in die Apotheke und ich musste einen Lolli kaufen. Wenn wir heute beide beim “Pharma Dealer” des Vertrauens sind, steht die Tochter am Drehregal mit den besonders exklusiven Pflastern. Das ist nun teurer als früher. Manches Mal wird man auch selbst beklebt, bei existierenden Schmerzen.
Öfter ruft mich das Kind abends zu sich. Dann gehen wir ihre Schmerzen durch und diskutieren was hilft. Für normal ist dies immer ein Pflaster. Einmal hatte sie Herzschmerz wegen Oleg aus der Kita, ein anderes Mal schmerzte das geöffnete Auge. Immerhin zwei erfolgreiche Situation an denen ich sie davon abbringen konnte ein Pflaster auf die geöffneten Augen zu kleben. Manches Mal frage ich mich, wie es wohl sein wird, wenn die großen Sorgen kommen. Der erste Liebeskummer vielleicht. Vermutlich sehne ich mich dann danach, wenn ein Klebeverband Stoff ausreichen wird die Schmerzen zu lindern.
Konsti
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