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Elternleben

“Noch fünf Minuten” Wie sich meine Medienpädagogik manchmal zusammenfassen lässt #Medienmomente

„Noch fünf Minuten“, so könnte die Zusammenfassung meiner Medienpädagogik wohl oftmals lauten.

„Noch fünf Minuten“, sage ich dem großen Kind wenn es mal wieder am Handy hängt und versucht ihre Musically „Karriere“ voranzutreiben.

Gemeinsam haben wir das Programm installiert und so eingerichtet, dass nur Freunde die Videos sehen können.  Kontaktanfragen ignoriert sie getrost oder fragt nach ob sie manchmal eine annehmen kann. Immer wieder schaue ich mir die Videos und die WhatsApps Chats der Klasse mit ihr gemeinsam an, so lerne ich auch noch und wir nutzen die fünf Minuten gemeinsam. Ich glaube ich habe in den letzten 12 Monaten mehr über schlecht singende/tanzende Teenager erfahren als in den ganzen dreißig Jahren davor.

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Noch fünf Minuten Sonne tanken..

„Noch fünf Minuten“, sage ich zum mittleren Kind wenn es mal wieder Rollblocks auf dem Tablet spielt.

Da das Kind noch nicht lesen und schreiben kann ist nochmal andere Kommunikation gefordert. Was genau bedeuten diese „grünen Häkchen“ auf die man ständig klicken kann und wieso kostet das eigentlich alles Geld? Auf dem extra für das Kind eingerichtete Tablet haben wir inzwischen eine „Play Store“ Sperre eingebaut und wir stellen an möglichst vielen Geräten Timer um die fünf Minuten auch wirklich darzustellen, so kann er seine Spielzüge noch zu Ende bringen, weiß aber: Bald ist Schluss. Es ist nicht immer einfach mit unseren sehr medienaffinem Mittleren, aber wir reden viel und sitzen gemeinsam vor Youtube wenn es sein muss.

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War früher alles besser?

„Noch fünf Minuten“, sage ich zum Kleinkind wenn es mal wieder Hörbuch hört.

Natürlich weiß sie weder was fünf Minuten sind, noch was genau danach passieren soll, der Satz ist also eigentlich Quatsch. Wir lauschen einfach gemeinsam dem Hörbuch rund um die Kuh Lieselotte und schalten dann nach einer Episode gemeinsam aus. Einen anderen Tag hören wir dann weiter, oder wir spielen mit Telefon “Ruf die Oma an”.

„Noch fünf Minuten“, sage ich zum Mann und zeige fünf mit den Fingern, wenn rund um die Essenszeit immer noch das Telefon klingelt und Absprachen für die Arbeit getroffen werden müssen.

Es wird getippt, geredet und organisiert und da die gemeinsamen Mahlzeiten ohne  digitale Ablenkung für alle stattfinden sollen, versuche ich auch den anderen Erziehungsberechtigten ab und zu daran zu erinnern. Meistens sind es dann doch mehr als fünf Minuten, aber am Ende klappt es dann eigentlich immer, dass wir einfach gemeinsam mit den Kindern sitzen, essen und reden und es ist auch nicht meine Aufgabe einen anderen Erwachsenen zu erziehen.

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Kommunikation per Smiley

„Noch fünf Minuten“, sage ich zu mir selbst.

Ich bin wieder mal bei Twitter versunken und scrolle mich durch meine Lieblingsblogs. Ich habe mich nicht immer selbst im Griff und bin gerade dabei immer wieder zu schauen wie mein Medienkonsum mich gerade im Griff hat und auch wie ich im Alltag bewusster Pausen einlegen kann. Ich arbeite daran und setze mir damit manchmal selbst Limits.

„Noch fünf Minuten“, sagten auch meine Eltern immer zu mir.

Ich hatte keinen Fernsehzugang bis ich ca. 12 Jahre alt bin. Eine Zeit lang war ich total hypnotisiert und habe jegliche freie Zeit davor verbracht, vor allem an den Wochenenden. Meine Eltern haben jedoch mit mir immer mehr darüber geredet was geschaut wird und was eben noch nicht für mich geeignet war und einige feste Regeln wie „kein TV mehr nach 20 Uhr mehr“, haben mir geholfen mich selbst zu orientieren.

„Noch fünf Minuten“, könnte also meine Erfahrungen und meine Medienpädagogik ganz gut zusammenfassen, sollten es aber nicht.

Denn hinter diesen „fünf Minuten“ stecken viel Kommunikation, viel Interesse und viel Gelerntes. Es stecken in diesen „Noch fünf Minuten“ noch viele Gedanken an „Früher war alles besser“ und es gibt so viel zu entdecken für uns als Familie und das gilt eben auch für meine Medienpädagogik.

“Noch fünf Minuten”

Alu

Welche Kompetenzen benötigen wir eigentlich Kinder im Umgang mit Medien?

Mein Beitrag zu #Medienmomente #Früherwarallesbesser von schau-hin

 

und passend dazu:

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5 Comments

  • Isa
    23. Oktober 2018 at 11:00

    Hi Alu!
    Das Lied passt perfekt 🙂 Ja, “noch 5 Minuten” ist immer beliebt. Ich denke, wir müssen mit dem Thema Medien für Kinder langsam wachsen. Grenzen gemeinsam setzen.
    Liebe Grüße
    Isa

  • In Your Face
    23. Oktober 2018 at 18:59

    Zitat: “Natürlich weiß sie weder was fünf Minuten sind, noch was genau danach passieren soll, der Satz ist also eigentlich Quatsch.”

    Ich finde nicht, dass es Quatsch ist. Denn genau dadurch lernt ein Kind doch, die Zeit zu verstehen. Ich habe meinen Kindern immer Zeitansagen gegeben und ich finde, sie konnten dadurch sehr schnell abschätzen. Obwohl mein 4-jähriger Sohn noch nicht die Uhr lesen kann, versteht er, dass fünf Minuten nur sehr kurz dauern, eine Stunde dagegen lange.

    Die Medienzeit der Kinder versuchen wir auch eher kurz zu halten. Sie wissen aber, was Ausnahmen sind und dass es manchmal auch länger sein darf und an den darauffolgenden Tagen wieder die vereinbarte Zeit eingehalten wird.

    Ich weiß selbst, wie schlimm es ist, wenn man mitten in einem Spiel steckt und punktgenau aufhören soll. Deshalb dürfen sie die für sie wichtigen Aufgaben erst fertigstellen, bevor sie ausschalten.

    Wir wachsen mit den Kindern. 🙂

  • Mama geht online
    23. Oktober 2018 at 20:46

    Ich sag immer vorher Bescheid, dass jetzt bald Schluss ist mit Gucken oder Spielen auf dem Tablet. Und meistens einigen wir uns darauf, dass das gerade Laufende noch zu Ende geguckt werden darf.
    LG Anke

  • Diana
    24. Oktober 2018 at 08:50

    Meine Kinder haben noch kein Zeitgefühl, aber bei uns ist es dann eher “noch eine Folge” oder in der Richtung. Sie einfach abzuschneiden, fände ich aber auch fies, egal ob sie puzzlen oder glotzen…

  • Sina Martin
    24. Oktober 2018 at 08:51

    Ja den Satz “Nur noch 5 Minuten” kenn ich nur zu gut. Aber ich muss sagen auch wenn meine Kinder abends gerne an den Tablets sitzen, so gehen sie den tagüber doch lieber draußen spielen und daher sind die abendstunden mit tablet auch völlig in ordnung finde ich.

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