Unsere heutige Geschichte hat eine Vorgeschichte. Vor wenigen Tagen hatte unser Kind Langeweile. Das ist nichts Ungewöhnliches bei Kindern. Wir haben das gesagt, was wir Eltern immer sagen.“Geh spielen, beschäftige dich selbst. Wie wäre es mal mit deinen vielen Spielsachen, dann verschwindet diese Langeweile von allein.” Also zog das Kind los. Zwar kam sie nicht bis in ihr Zimmer im Obergeschoss, jedoch bis zu unserem Flurschrank schaffte sie es. Dort, immerhin drei Meter vom Ausgangspunkt entfernt, fand sie die Ostersachen. Mein erster Gedanke war: „Mist hätte ich die bloß zusammen mit dem Weihnachtsschmuck auf den Dachboden gebracht. Jetzt passiert wieder irgendetwas folgenschweres“ Und natürlich freute sich das Mädchen sehr über ihren Fund. Sie öffnete Schachteln und Tüten und wog Holzfigürchen und bunte Plastik-Eier in den Händen. Schließlich sah ich in Ihren Augen eine Idee aufkommen.
Es klingelte und die Nachbars Freundin kam vorbei. Somit lud K3 sie ein mit ihr Osterschmuck aufzuhängen. Ich sah schon das Wohnzimmer verwüstet bzw. verschönert. Doch Alu schlug klugerweise vor draußen die Sträucher zu verzieren. Denn mittlerweile zog der Frühling zart mit seinen Knospen ein. Nun waren zwei Damen mit aller aufhängbarer Osterdekoration unterwegs, die sie finden konnten. Jede schmückte eine Pflanze und den größten Strauch gestalteten die Dekorateurinnen gemeinsam. Nach wenigen Minuten war das Material ausgegangen. Zum Glück suchten sich beide eine andere Tätigkeit. Außerdem kam der Wunsch auf, demnächst weiter zu schmücken. Nicht immer kann man solche Erwartungen erfüllen, aber…
Heute gingen Alu und ich am späten Nachmittag einkaufen. Dabei fand die Liebste im Supermarkt weitere Ostereier zum Aufhängen und viele andere saisonale Deko. Kurzerhand wurde sie eingepackt und daheim freute sich unser Kind sehr.
Obwohl es draußen dämmerte, zog es unser Kreativkind noch vor dem Abendessen hinaus. Mit der Campinglampe ihres Bruders und drei Beuteln mit Deko in den Armen bewaffnet ging es los. Nach einer kurzen Essenspause (es gab Nudeln mit Tomatensoße) musste die Arbeit noch fertig gemacht werden.
Dieses Mal sollte ich mitkommen. Sie brauchte Beratung. Mittlerweile war nahezu jeder Baum und jedes Gesträuch bereits ausgestattet. Nur der Pflaumenbaum noch nicht, denn dieser erschien dem Kind zu stachelig.
Mit Augenmaß und nach etlichen Fachgesprächen (mit mir) waren die letzten Schmuckstücke aufgeteilt. Meine Gartengestalterin war glücklich und zufrieden. Morgen beschauen wir uns alles bei Tageslicht. Übrigens ist das Kind zügig eingeschlafen. Was aus Langeweile alles so entstehen kann.
Konsti
1 Comment
N. Aunyn
23. April 2023 at 16:23Sehr gelungen und origninell die Gartengestaltung. Noch eine schöne Osterzeit.