Ich halte dich fest November. Ich halte dich. Du riechst für mich nach Ärger und nach Stress. Du wirkst für mich nicht dunkel, nicht dreckig. Ich habe keinen Matsch an meinen Schuhen wenn ich nach Hause komme.
Dein Wetter ist eher langweilig für mich, keine Spannung in deinen Facetten die nach Klimawandel schmecken.
Ärger liegt in der Luft, Ärger und Gerenne. Ich rieche meinen eigenen Schweiß und kaufe neues Deo. Ich bin viel auf Achse, so sehr unterwegs, dass meine Lieblingsstrumphose reißt und sich nicht mehr flicken lässt. Dein Ärger und ich, wir spüren uns in diesem Moment, fast so, als müsste das alles mal raus. Fast so, als wäre meine Strumpfhose ein Symbol meiner kleinen inneren Zerissenheit zwischen Uni, Arbeit, Kindern, Partnerschaft und dem normalen Alltag gerade.
Du riechst nach Stress lieber November. Ich habe das Gefühl im November sehe ich einige Kilometer der Republik und rieche Bahnhofsbaquettes und Kaffee der nach zu schnellen Maschinen schmeckt. Ich kaufe Zeitschriften die nicht lese und Joghurtsorten die mich ratlos zurücklassen (Marzipan-Mohn?).
Ich drücke bekannte Menschen und ich treffe unbekannte Menschen, viele Gespräche und zu oft der Blick auf die eigene Uhr.
Ich schaue Serien im November die ich schon kenne, keine neuen Impulse, keine neuen Gedanken. Ich lasse die Friends in mein Wohnzimmer, ich weine mit den Gilmore Girls am Ende ihrer Reise.
Ich rieche im November noch nichts von Weihnachten, mein Verlangen nach Zucker und dem Geruch von Tannennadeln ist einfach noch nicht ausgeprägt in diesem Jahr.
Du riechst nicht nach Jahresende in 2018, sondern eher nach GASPEDAL.
Alu
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