Ich laufe durch den leichten Nieselregen. 93% Luftfeuchtigkeit umgeben mich. Ich spaziere durch die Nachbarschaft. Hand in Hand sind der Mann und ich unterwegs. Zwischen den Jahren nehmen wir uns jeden Tag wieder Zeit für diese Auszeiten. Wir führen tiefe Gespräche über das, was uns im Jahr 2024 bewegt hat und uns im Jahr 2025 erwarten wird. Es sind keine leichten Gespräche, manchmal diskutieren wir auch, aber es tut gut, dass wir sie führen, offen und ehrlich.
2024 stand für mich unter dem Zeichen der Heilung. Ich habe in den letzten 12 Monaten zwei Operationen hinter mich gebracht, davon eine sehr große, an der immer noch etwas körperlich knabbere. Ich habe viel über mich selbst gelernt und sehr viele meiner Prinzipien hinterfragt und Neues über mich erfahren, von dem ich nicht mal wusste, dass ich mich damit beschäftigen sollte.
Ich habe im Jahr 2024 weniger gelacht als in den vorherigen Jahren, alles fühlte sich nachdenklicher an.
Ich denke, dass mir die gesamte politische Weltlage auch etwas aufs Gemüt geschlagen hat. Im Jahr 2024 habe ich mehrere mir nahestehenden Menschen an Krebs verloren. Einige habe ich erst im Laufe der Erkrankung kennengelernt, andere haben mich über etliche Jahre vorher begleitet. Verluste an diese Krankheit sind auch immer mit einer großen Angst verbunden. Der Krebs darf keinen Platz mehr in meinem Leben erhalten. Ich möchte nicht erneut erkranken und halte mich daher strikt an die gesamten Tabletten und verordneten Therapien. Das heißt aber auch, im Schnitt zwei Arzttermine und Therapietermine jede Woche. Ich habe außerdem Sport fest in meinen Alltag integriert. So gehe ich zweimal die Woche zum Aqua- und 2-mal die Woche zu Kraftsport. Diese Routine beizubehalten, das wünsche ich mir für 2025 sehr.
In 2024 sind wir als Familie mehr gereist. Wir waren das erste Mal auf einer Flusskreuzfahrt mit den Kindern und es hat allen so gut gefallen. Drei Tage in Amsterdam und co. Es hat allen sehr gut gefallen. Im Sommer waren wir das erste Mal campen. Frankreich hat uns gut gefallen und das mit dem Camping auch. Ich denke das werden wir wiederholen. Im Herbst waren wir dann das erste Mal mit einem Flugzeug unterwegs. Ganze vier Tage verbrachten wir auf Mallorca und ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass die Kinder auch so richtige Urlaubserinnerungen mitnehmen können, für spätere Alben des Herzens.
Für 2025 haben wir bereits eine Reise geplant, das hat sich in mir auch verändert.
Ich möchte nichts mehr aufschieben und verzichte lieber auf viele Dinge im Alltag als auf gemeinsame Erinnerungen mit meiner Familie.
Und dann ist da noch meine Liebe zum Lesen. Ich konnte diese in 2024 weiter ausleben. Ich habe (im Schnitt) 3 Bücher pro Monat gelesen und mich in den Romanen zu verlieren, das tat gut. Auch nächstes Jahr werde ich so viel lesen, vielleicht auch noch mehr Sachbücher für ein ganz eigenes Projekt? Ich halte euch auf dem Laufenden.
2025 wird für mich aber vor allem eines: Das Jahr in dem nicht nur ein wichtiger Teil meiner Therapie endet, sondern auch eines unserer Kinder den Schulabschluss erwerben wird. Ich werde wieder arbeiten gehen (nehme ich mir vor) und ich werde zwei weitere Operationen haben, die hoffentlich dazu beitragen, dass es mir insgesamt besser geht. Alles in allem also ein Jahr, auf das ich mich ganz besonders freue. Im Sommer werden wir ein großes Fest feiern, ein Fest mit unseren Freund:innen und ich glaube inzwischen auch einfach daran: Das Leben findet jetzt statt und will gelebt werden #fuckcancer
Dem jahr2024 winke ich freundlich hinterher. Ich habe in diesem Jahr so viel geschafft und gelernt, ich gebe dem Jahr ein ordentliches Highfive.
Alu <3
No Comments