Heute kam Alu von einer kurzen Auszeit zurück. Das war wichtig, da sie bald wieder medizinische Eingriffe hat. Nach einem Wochenende ganz für sie kam die Liebste zurück in unser Chaos und es war viel. Alle waren wieder da und dazu am Sonntag noch etwas aufgeregter als normal. Wie immer gibt es viel auf der to-do list. Dazu kommt, dass auch ich derzeit einiges auf Arbeit fertig bekommen muss. Zudem haben wir als Familie gemeinsam einiges vor.
Das heißt ebenso, dass wir uns vorher noch um einiges zu kümmern haben, um in Ruhe wegzufahren.
Also sind es voll Tage. In diesen Momenten überfordert es uns alle auch. Für Alu war es ein Zusammenprall. Daher mussten wir beide uns erstmal anfrusten. Dabei habe ich ihr sogar mitgegeben, dass sie bei ihrer Wiederkehr nicht zuviel erwarten soll. Doch ihr kennt es sicherlich auch. Aus fröhlicher Zeit für sich kommt man und frau zurück in die gemeinsame Welt. Dort warten andere Menschen und man ist wieder im Netz der Erwartungen und Verpflichtungen. Das nimmt gleich viel von der Erholung.
Anstatt nur ich, heißt es dann die Familie, die Arbeit und ich.
Da sitze ich also auf meinem Sessel. Ich bin gestresst und meine Gattin durchaus etwas überfordert. Dann schweifen meine Gedanken ab und ich bin bei meinem Lieblings-Gedankenspiel. Wie geht es wohl Menschen ohne Kinder? Die haben zum einen nur sich (vielleicht zu zweit) und Arbeit (im besten Fall).
Das könnte sogar bedeuten, doppeltes Einkommen und keine Kinder. Dann verliere ich mich in Fantasien, was ich dann alles erlebt hätte und welche Karrieren wir gemacht hätten. Schließlich komme ich zurück in mein Leben und fühle mich gleich wieder sicher. Denn es ist schön so, wie es ist und es war stets das, was ich mir gewünscht habe. Daraus folgt meistens für mich mehr Fokus auf das, was wichtig ist, das Leben außerhalb der beruflichen Selbstverwirklichung.
Zwar fällt es mir und ich glaube auch, dass Alu schwerfällt, weniger anzunehmen, um entspannter zu werden.
Doch manche guten Folgen zeigen dieses Erlebnis nach so einem Frustmoment und Gedankenspiel durchaus. Also gebe ich es nicht auf, dass aus dem Frust und Überdruß, den Familienleben für uns alle und vor allem uns Eltern produziert umzusetzen. Daraus kann ein neuer Fokus entstehen. Denn die Lust an dem chaotischen und viel zu lauten Leben mit drei Kindern und Frau ist immer größer.
Schließlich besteht mein Leben aus drei zumeist stabilen zufriedenstellenden Säulen: Familie, mir und Arbeit. Das ist für mich eine große Lebensfreude und Sicherheit.
Euer Konsti
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