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Elternleben

Corona reißt uns auseinander, oder? #Coronaeltern

Corona bestimmt das Leben, derzeit. Doch wir als Kernfamilie haben Glück. Wir kommen schließlich bis jetzt gut durch. Nichtsdestotrotz bemerken wir mittlerweile in der vierten Welle, dass die Einschläge dichter kommen. Nicht nur mehr Menschen infizieren sich mit dem Virus, sondern es gibt auch mehr im Umfeld, die ausnahmslos gegen die Maßnahmen sind. „Die da oben würden alles bestimmen.“ „Es geht um meine Freiheit, die Freiheit der Kinder etc.“ Natürlich denke ich dann, wie ist es denn mit der Freiheit der Andersdenkenden. Oder aber wieso fordert ihr eure Rechte ein, ohne bereit zu sein, Pflichten zu erfüllen. Meine Meinung dazu ist ebenso klar, wie die der mit anderen Gedanken. Dabei merke ich besorgt, wie diese verschiedenen Ansichten Freundschaften teilen, wie auf den Schlagabtausch Schweigen folgt oder schlimmeres. Dabei geht es anscheinend, wie meine Schwiegermama meinte, nur noch ums „Agitieren“.

Auf die Weihnachtspost einer alten Bekannten, die mir mitteilte wie schlimm es als ungeimpfte Familie sei derzeit nicht am Leben teilzunehmen, antwortete ich, dass ich es anders sehe. Darüber hinaus hoffe ich, dass wir uns bald wieder sehen und sprechen können ohne, dass ein Virus alles dominiert. Genau dies wünsche ich mir. Zwar werden wir die Pandemie verdauen und auch aufarbeiten müssen. Doch zugleich wäre es schön, wenn wir uns wieder alle an einen Tisch setzten und gemeinsam sein können. Ob wir nun geimpft oder genesen durch die Zeit gekommen sind. Vermutlich wird dies nicht ganz ohne Meinungsaustausch zu diesem Thema funktionieren, doch dann dürfte durchaus die Erkenntnis folgen, die bereits oft genug kam: Das Leben geht weiter, übrigens.

Corona reißt uns auseinander

Sicherlich wird es für einige Beziehungen dann zu spät sein. Nicht alles kann man kitten, nicht jeder zurückrudern. Gleichwohl könnte es in ein paar Jahren so sein, dass keine Partei nur die Wahrheit kannte. Im Vergleich zu anderen historischen Ereignissen, bin ich hier der Meinung, dort wo der Grund – die Covid-19-Pandemie verschwunden ist, sollten sich ehemalige Gegner wieder zusammenfinden und anknüpfen an die Gemeinsamkeiten zuvor. Ich möchte nicht meine ehemaligen Beziehungen auseinandergerissen wissen, aufgrund unterschiedlicher Meinungen bei den Corona-Maßnahmen. Daher kann ich all die gut verstehen, die nicht mehr diskutieren wollen, die schweigen. Wohlweislich, dass es der Beziehung auch schaden kann.

Ich bin gespannt, wie es sein wird zwischen Paaren, Freunden, Bekannten, Kollegen usw. usf. Ferner bleibt mir das Hoffen, dass Corona uns auch wieder zusammenbringen wird, alsbald.

Wie geht es euch, wo stehen eure Beziehungen wohl danach?

Euer Konsti

 

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8 Comments

  • Sari
    6. Januar 2022 at 07:23

    Ich beobachte ähnliches. Es ist noch nicht so, dass wir inzwischen Menschen meiden, weil es einfach gerade gar nicht geht, aber ich habe auch ein zwei Menschen in meinem Umfeld, wo ich weiß, dass bestimmte Themen kritisch sein könnten und nur für Konflikte sorgen. Das macht das Miteinander natürlich nicht immer leichter.
    Als beide Kinder infiziert waren, da schrieben die meisten “Gute Besserung” und “Ich drücke die Daumen, dass sie da unbeschadet durchkommen”. Aber es gab auch ein “Das überstehen die schon” und “Niemals impfen” oder auch das Infragestellen der Impfungen, die mein Mann und ich schon hinter uns haben, weil man ja dann eben doch teilweise nicht alles durfte oder bei manchen der Virus doch durchbrach. Momente, in denen ich mir eher etwas Mitgefühl dafür gewünscht hätte, dass den Kindern die Weihnachtszeit und -ferien einfach mal vollständig versaut waren, anstatt sich Bestätigungen für die eigenen Ansichten zu suchen.
    Es kommt alles irgendwie vor und ja, bei manchen läuft man auf Samtpfoten, aber wie du sagst hoffe ich auch, dass man später erwachsen genug sein kann, um an Stellen wieder anzuknüpfen, wo man einfach nur zusammen war.
    Ich kenne auch welche, wo innerhalb der Ehe unterschiedliche Ansichten und Umgehens Weisen existieren. Das stelle ich mir besonders schwer vor.

  • Flo
    6. Januar 2022 at 10:33

    Ich halte das so:

    Ich bin selbst geimpft und halte die meisten Maßnahmen für richtig (insbesondere die Maskenpflicht), jedoch bin ich nicht übervorsichtig und ich grenze auch niemanden aus.

    Zu Silvester hatten wir beispielsweise eine alleinerziehende Freundin von uns zu Besuch, die superglücklich war mit uns feiern zu können, ohne nach ihrem nicht vorhandenen Impfstatus gefragt zu werden. Sie glaubt leider einige der Parolen der sogenannten „Querdenker“ und will sich nicht impfen lassen weil sie Sorge hat “genmanipuliert” oder “unfruchtbar” zu werden, doch das war an Silvester einfach nicht Thema. Allerdings habe ich vorher schon ein paarmal sachlich und mit Respekt über unsere unterschiedlichen Meinungen dazu diskutiert. Das war nie ein Problem.

    Meine Frau hatte zwar zu Anfang leichte Bedenken dagegen eine ungeimpfte Person einzuladen. Ich sagte meiner Frau aber dann, dass wir als Geimpfte für die ungeimpfte Person doch viel gefährlicher sind, als sie für uns. Denn wenn es hart auf hart kommt, bekommt doch eher die Ungeimpfte den schweren Verlauf.

    Wir haben uns dann aber vorher alle getestet und auch die ungeimpfte Freundin hat das getan. Klar: Wenn sie sich aus ideologischen Gründen sogar einem einfachen Selbsttest verweigert hätte, hätten wir sie ausgeladen. Aber da wir uns alle solidarisch getestet haben, entstand auch keine ausgrenzende Situation in der alle auf den Test der Ungeimpften gestarrt hätten.
    Und ja: Auch die ungeimpfte Freundin wurde mit einer herzlichen Umarmung begrüßt.

  • Alu und Konsti
    7. Januar 2022 at 21:22

    Hallo Flo,
    vielen Dank für den Einblick.
    Ich kann euer Vorgehen gut nachvollziehen.
    Oft gibt es doch einen gangbaren Kompromiss,
    wie bei euch das Testen.
    Dein
    Konsti

  • Alu und Konsti
    7. Januar 2022 at 21:24

    Liebe Sari,
    danke für deinen Kommentar.
    Ich finde ebenso, dass Anteilnahme vor Agitation steht,
    gerade im Fall von Corona!
    Konsti

  • Pia
    9. Januar 2022 at 12:12

    Man kann nicht alles schwarz oder weiß sehen. Man sollte auch grau betrachten können. Nicht alle Ungeimpften sind über einen Kamm zu scheren. Ich habe nach der ersten Impfung mein Gehör auf einer Seite verloren. Daher kommt für mich keine weitere Impfung in Frage. Von den Nebenwirkungen der Impfung wird in den Medien nicht berichtet.

  • K
    9. Januar 2022 at 20:38

    Hallo, ja es ist mitunter sehr schwierig. Ich habe ehrlich gesagt aber schon ein Problem mit Menschen, die das Virus verleugnen und meinen es sei alles nicht so schlimm. Deswegen fahren wir hier auch die Schiene, bitte getestet treffen. Denn auch „nur eine Grippe“ kann böse Folgen haben. Ich habe nach überstandener Influenza in 2015 Asthma. Mein Sohn leider auch. Wir waren in der Saison einfach noch nicht geimpft. Deswegen wird mir bei solchen verharmlosenden Diskussionen leicht schlecht! Das Wichtigste ist darüber reden auch über die gegenseitigen Erwartungen, also ich sage ganz offen: Treffen gerne, und bitte tagesaktuell getestet.

  • Betty
    12. Januar 2022 at 09:01

    Ich sehe das ähnlich wie Flo. Mir ist es egal, ob jemand geimpft, genesen oder umgeimpft ist. Ich selbst bin geimpft, von dem her kann ich davon ausgehen, dass mein Risiko gering ist. In meiner Familie sind fast alle Erwachsene geimpft, da also das selbe geringe Risiko. Die Angst vor einem schweren Verlauf bei meinen Kindern oder langzeitfolgen sehe ich nicht so ängstlich. Vielleicht bin ich da naiv aber die Zahlen sprechen nicht davon, dass Kinder sehr stark erkranken. Langzeitfolgen weiß man noch nicht aber bei anderen Viruserkrankungen gibt es auch nicht die Massen an Menschen, die Jahre später noch mit den Folgen zu kämpfen haben. Von dem her finde ich, kann man das guten Gewissens „nach oben abgeben“. Ich denke auch, dass sich unsere Körper früher oder später mit dem Virus auseinandersetzen müssen. Anders werden wir nicht aus der Pandemie kommen. Einen Test schreibe ich niemandem vor. Die Anzahl der Menschen, mit denen ich mich treffe, ist überschaubar und ich vertraue darauf, dass jeder von ihnen umsichtig damit umgeht. Im Endeffekt haben wir bei unserem letzten Treffen festgestellt, dass sich jeder automatisch und ohne, dass wir im Vorfeld darüber gesprochen haben, getestet hat. Und wenn nicht, dann ist es so. Wenn mir das Risiko zu groß ist, dann bleib ich halt daheim.

  • Gleich platzt der Mond (aber nur im Homeoffice)
    18. Dezember 2023 at 19:07

    […] Eltern beschweren sich auf vielen verschiedenen Social-Media-Kanälen. Sie starten Petitionen, gehen auf Demos und versuchen den Streik der Erzieherinnen und Erzieher zu unterstützen und doch:  Es hört einfach niemand hin! Sie werden gebremst in ihrer Wut auf die Entscheider: innen und geben ihren Frust viel zu oft an die Betreuungspersonen ab, die auch nur Leidtragende dieser Pandemie sind! […]

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