Ausgehen? Nicht ausgehen? Oder was!
So langsam kriechen wir zum dritten Mal aus dem Loch junger Eltern heraus. Das in dem man sich befindet, wenn ein Kind noch zu klein ist, um sich von anderen als den Erzeugern überwachen zu lassen.
Hinzu kam natürlich die Schwierigkeit außer den Großeltern jemanden zu finden, der sich drei Kinder in den verschiedenen Altersklassen und mit allen Gegebenheiten (11,7 und 2) zutraut. Gefunden haben wir eine Vertrauensperson bei unserem letzten Familienurlaub. Ihre Erfahrungen waren umfassend, u.a. Kinderbetreuung bei einer Familie mit 9 Kindern und soziale Ausbildung und aktuell Pädagogikstudium. Der macht keiner was vor (auch K2 nicht).
Endlich mal wieder ausgehen – das wäre so schön
Heute Abend wäre es soweit gewesen. Alu und ich wollten Freunde besuchen, die wir meist ohne Kinder sehen und uns tut das gut. Dies sind immer sehr schöne Treffen. Jeder erzählt aus seiner Welt und die jeweils Anderen erfreuen sich an den Buntheiten des Lebens. Auch wenn wir stressige Tage hatten, waren wir bis eine Stunde vor dem Eintreffen der Hüterin guter Dinge.
Denn ein so sehr organisierter und herangesehnten Tag, den sagt man ungern ab. Doch dann kam es zu einer Streitigkeit aus einem nichtigem Anlass zwischen den großen Kindern. K2 wollte nicht aus dem Zimmer von K1 hinaus, wo er mit dem Spielzeug von K3 spielte. Natürlich tat er das ohne eine seiner Schwestern gefragt zu haben. Ebenso wenig wollte er sie nun mitspielen lassen oder irgendeinen Kompromiss eingehen, schließlich endete es in Schreien und ich trug ihn aus dem Zimmer in seines um ihn dort zu halten.
Es ist nicht immer leicht dieses Eltern sein
Völlige Überforderung bei uns Allen. Eine nicht endete hysterische Weinattacke bei unserem Mittleren. Zwar war keine akute Gefahr in Verzug, doch andererseits zehrt solch ein Vorkommniss an den Nerven und lässt einen ratlos zurück. Was kann man dem Kind geben außer Halt und Ruhe in diesen Momenten? Dabei bin ich sicher, dass es solche Überlastungsmomente immer wieder geben kann und wird.
Einfach die Kinder fragen
Nun mussten wir dadurch. Als er endlich wieder ein Elternteil in seinem Zimmer akzeptierte und Alu ihn nach seinen Wünschen fragte, meinte er nur “Bitte bleibt hier”. Nun ist unser Sohn niemand der die Fürsorge der Eltern überstrapaziert. Zudem ist er grundehrlich. Also wussten wir, was zu tun war. Wir sagten der Sitterin und den Freunden ab. Die fragten noch, ob nicht einer von uns kommen möge. Doch das war nach dieser Zerüttung nicht vorstellbar. Ich, zum Beispiel hätte die ganze Zeit an daheim gedacht. Dafür waren die Gefühle zu hochgekocht worden. Ob andere diese Entscheidungen verstehen, (zumal wenn sie selber nicht in dieser Situation sind oder waren) mag ich nicht zu beurteilen.
Drei Kinder heißt es dann eben doch: Weniger ist mehr
Ich glaube mir war es lange unangenehm, dieses absagen müssen. Dieses Ausgehen oder nicht ausgehen. Doch nun mit drei Kindern habe ich eingesehen, dass meine Lebensrealität eine gänzlich andere ist, als die von weiteren Leuten. Meine Entscheidungsgrundlagen sind unterschiedlich und somit auch deren Resultate. So kann ich mich nur auf die nächsten hoffentlich unkomplizierten Abende als Paar freuen (und das Chaos und die Probleme immer wieder mitkaufen).
Konsti
2 Comments
Rike
29. Oktober 2018 at 10:17Ich weiß genau, wie das ist! Und ich denke immer: Es ist – gemessen an einem Menschenleben – so eine verdammt kurze Zeit, in der die Kinder uns so nah sind und uns so sehr brauchen! Und dass es rückblickend genau diese intensiven, gefühlvollen (in alle Richtung) Jahre sind, die die Essenz unseres Glücks ausmachen; das, wovon wir zehren werden; das, was uns wärmen wird, wenn wir uns zurückerinnern werden.
Von Herzen, Rike
Juli
29. Oktober 2018 at 14:05Dicke Umarmung Euch beiden von uns beiden!