Es ist Tag 16 von 22 auf Vater-Kind-Kur. Mir ist irgendwie heimweh-langweilig. Mein psychologisches Gespräch wurde abgesagt. Daher hatte ich nur eine Diät-Schulung, die war gut. Zudem sind wir mit Krankheit in die Kur gestartet. Erst K3 dann ich, somit hatten wir beide viele Zwangspausen. Mittlerweile sind wir gesund hier und machen das beste draus. Doch das geht uns langsam aus. Wir haben nahezu alle Dinge schon gemacht und ein viel vom, dass-mache-ich-wenn-ich-Zeit-habe-Speicher verbraucht. So dass wir auch auf uns selbst geworfen sind. So sitze ich seit Stunden im Zimmer und nun steigt die Stimmung langsam wieder: Ich habe Musik angemacht. Meine Lieblingslieder laufen, eine relativ bunte Mischung (wobei, das sagt wohl jeder über seine Musik). Ich denke, wie so oft an mein Kind, mit dem ich hier bin. Sie ist noch in der Betreuung. Ich betreue mich nur selbst. Irgendwie gut unheimlich, wie gesagt.
Nach dem vielen Sitzen stehe ich auf. Dann beginne ich mich zu bewegen. Ich tanze schlecht aber eigentlich gern. Alu würde sagen, das ist kein Tanzen. Also sagen wir: ich bin motorisch tätig und dazu läuft Musik. Da ich nie in irgendwas sportlichen besonders gut war und auch nach fünf Standardtanzkursen darin nichts hingebracht habe, dass vorzeigbar wäre, habe ich begonnen mich zu entspannen. D.h. ich „tanze“ oder besser zapple gerne einfach so, irgendwie. Nur wenn meine große Tochter und meine Frau das kommentieren und das geschieht oft, unterlasse ich es lieber. Doch die sind nicht hier. Mein Plan für heute Nachmittag ist mit meiner Verbündeten K3 einfach zu ihrer und vielleicht auch meiner Musik zu tanzen.
Ansonsten wird es halt sehr Disney lastig. Ist für mich auch OK: Hauptsache Melodie und/ oder Rhythmus. Derweil übe ich schon einmal ein bisschen für mich. Die Kopfhörer liegen an, unter mir ist niemand außer einem Kursraum (Ohje, ob die mich hören?). Kreise drehen, Arme dazu und dabei nicht aus den Latschen kippen.
Unwillkürlich denke ich an Gitte von der AG liturgischer Tanz. Mir kommt es das erstemal nicht abwegig vor sich Räume zu ertanzen (Einmal habe ich es übrigens in einem Gottesdienst erlebt, da kam eine Frau neben mich und tanzte, das sah schön aus). Jetzt kommen die Bealtes, ich muss aufstehen und mich erneut bewegen…
Nun habe ich ein Erinnerungsschild geschrieben, damit ich nicht vergesse es mit dem Kind auszuprobieren. Da fällt mir meine Mutter ein, manchmal tanzte Sie durchs Wohnzimmer, wenn Boni M. lief. Das fand ich übrigens nie schlimm oder besonders. Gleichwohl war es ihr ebenso wie mir und anderen zunächst unangenehm. Der Anfangswiederstand ist groß. Da man immer gleich denkt, es müsse irgendwie Preis verdächtig werden – muss es nicht. Also: TANZEN (hilft, wie denken auch)!
Konsti
2 Comments
Mit Kinderaugen durch die Welt tanzen| grossekoepfe.de
25. Februar 2024 at 19:07[…] Tanzen als Erholungsmoment #Vaterkindkur […]
Sari
26. Februar 2024 at 09:39Ich liebe es zu tanzen. Besonders, wenn ich alleine zu Hause bin. Dann wird die Musik durchaus auch mal laut und ich wirble chaotisch durchs Zimmer, lasse alle Körperteile zucken und zappeln, hüpfe und schüttle den Kopf hin und her. Das ist befreiend. Sieht sicherlich albern aus (wie wenn Phoebe aus Friends joggen geht), aber es ist unglaublich befreiend einfach mal nur zu machen, wild und laut…. Also weiter so!