Ja, das ist sowieso eine abgedroschene Phrase. Denn wenn man will, dass etwas wieder so wird wie früher, gab es ein einschneidendes Ereignis. Dieses Geschehen ändert unsere Einstellung. Daher kann wohl nichts einfach an das Erleben zuvor anschließen. Kurzum: Es bleibt alles anders. Dennoch dieses Gefühl erreicht mich ab und zu. Und ich bin Zweitbetroffener als Partner einer Brustkrebskämpferin – der Liebe meines Lebens.Wie unbeschwert war die Zeit als unsere Sorge vorrangig den Kindern, uns als Paar, der Arbeit oder Freunden und viel diffuser der allgemeinen Gesundheit galt. Natürlich war uns klar, dass irgendein Blitzereignis alles ändern könne. Doch solange das nicht kommt, lebt man weiter, was sonst könnte man tun. Unser Einschlag war Krebs. Seither kämpft Alu einen Krieg gegen einen üblen unberechenbaren Gegner. Viele Schlachten sind schon ausgefochten, dabei kam sie ganz gut durch. Gleichwohl es hat Opfer gefordert und wird es weiterhin.
Derzeit pausieren wir und versuchen uns auf unsere Krebsweihnacht einzuschwingen. Familienalltag, Krankheitsleben und alles drumherum fordern uns. Doch dann, wenn wir zu zweit sind besprechen wir uns und reden über das, was ist und was da kommen mag. Bange machen gilt nicht! Wir wollen zusammen sein und das Genießen. Wie, wo und wie lang genau, wer weiß das schon. Eines ist klar wir haben schon damit angefangen. Alu und ich sind nun noch bewusster als zuvor. Denn, es kommt nichts ein zweites Mal. Wir genießen, was wir haben. Das gibt uns viel Kraft. Außerdem sind es die Menschen, die uns unterstützen und es sind viel mehr als wir je zu träumen gewagt hätten.
Allen die uns im Blick haben, die für uns beten, uns finanziell und mit ihrer Arbeit unterstützen danken wir von Herzen. Die gekochten Essen, geputzten Fenster, die gekauften Geschenke für unsere Weihnachten und all die guten Worte tragen uns mit. Diese Energie brauchen wir.
Bitte denkt auch an all die anderen Menschen, mit vermeintlich normalen, guten Leben. Dort schlagen ebenso Bomben ein. Darüber hinaus sowieso auch bei den vielen Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Trotz aller Sorgen, dem Ach unter jedem Dach: wer kann, der hilft! Das macht uns Menschen doch aus. Es wird nie wieder, wie es mal war bei uns nicht und wohl auch keinem anderen. Gleichwohl es wird anders und das kann ebenfalls gut sein. Vielleicht wird es in der Rückschau noch besser als das ruhige Leben davor.
Bleibt standhaft, genießt eure Weihnachten, eure Familien und die Sonnenseiten im Leben. Gesegnet Festtage, mehr Licht als Schatten, Geduld, Wohlgemut und Barmherzigkeit. Voller Dank und mit dem Blick nach vorn! Ob es euch selbst betrifft oder zum Glück nicht. Es wird nie wieder, wie es mal war – Aber es wird!
Euer
Konsti
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Was uns durch diese schwere Zeit trägt
25. Dezember 2022 at 20:33[…] Es wird nie wieder, wie es mal war […]