Mein Körper und ich, eine Geschichte voller Missverständnisse
Bin ich das? |
Jahren und den Schwangerschaften immer wieder verändert, rissig und spröde sind sie geworden. Meine Haare sehen oft wirr aus, nach kurzen Nächten.
“Mama, du siehst morgens immer aus wie Einstein.” K1 weiß wie man Müttern Komplimente macht.— grossekoepfe (@aluberlin) 26. Juni 2016
Ich hebe meine Augenringe an und suche die Jugend in meinem Gesicht. Oftmals kann ich sie noch erahnen, wenn ich mit den Kindern gemeinsam lache, aber an den meisten Tagen wünschte ich mir ein makelloses Gesicht ohne Alter, um mich wie 19 zu fühlen. Meine Arme sind längst auf dem Weg zum “Wegearm” („die Hand sagt Hallo, der Unterarm winkt bereits Tschüssi“) und meine Stirn liegt in Falten. Meine Tattoos wandern mit mir durch die Jahre und durch die Schwangerschaften der Kinder. Passte früher der Hüftstern noch in den Stern an meinem Unterarm, so verwandelte er sich nun eher in eine Sternschnuppe und zeigt mir persönlich mit am Deutlichsten, dass meine Haut sich bereits mehrfach gedehnt hat.
Dem Stern fehlt eine Ecke. Dem Tiger fehlt ein Zahn. |
Tattoos als Wegmarker
Die alten Sterne (*2005 mir selbst geschenkt zum Abschluss der Lehre) erzählen mir Geschichten von einer ersten Schwangerschaft vor neun Jahren die mich überraschte und meinen Körper an seine Grenzen brachte. Durch viel Sport und Energie zog sich danach der Körper wieder zurück in seine alte Form, aber dem Hüftstern war trotzdem eine Ecke abhanden gekommen. Ich war eben weniger kantig. Im Laufe der Jahre wurde der Stern grau statt schwarz, aber ich ließ ihn so, als Erinnerung. Meine Falten erzählten meine Geschichte.
Aus dem Stern wurde eine Sternschnuppe
mich selbst danach ob dieser Stern einmal anders gewesen sei. Ich erzählte ihr von seinen Wegen und ließ einen neuen, kleinen Stern am Arm setzen für Sie der nah bei mir steht. „Eines Tages werde
ich noch einen Astronauten daneben setzen für K2, meinen kleinen Flieger“, sagte ich ihr.
Es fehlen noch Astronaut, Rakete usw. |
Meine Tattoos sind Zeitzeugen
Sternschnuppen, diese struppigen Haare und diese Kinder zu mir gehören, für immer.
4 Comments
Anonym
28. Juni 2016 at 07:58<3
Mama 2.0
28. Juni 2016 at 11:57"Your body is not ruined. You're a goddamn tiger who earned her stripes" – habe ich mal gelesen. Ich drück dich! Sei stolz auf deinen Mama-Körper, immerhin hat er dir die tollsten Kinder der Welt geschenkt oder?
Trollblume
28. Juni 2016 at 12:39Mein Großer sagt beim Kuscheln ganz oft: "Mama, du bist so schön weich und kuschlig." Mein Körper hat sich durch zwei Schwangerschaften natürlich auch verändert. Ich kann diese Veränderungen an manchen Tagen auch schwer ertragen, aber meine Kinder halten mir immer vor Augen, dass ich mich größtenteils ihretwegen verändert habe. So scheint das Leben zu sein.
Sari
29. Juni 2016 at 05:53Schön geschrieben.Ich stehe auch oft vor dem Spiegel und frage mich, was die Zeit mit mir angestellt hat. Sehe Fotos von vor zwei Jahren und frage mich was passiert ist… naja…man muss sich halt immer wieder neu lieben lernen, oder?