Einige Trickfilme sieht man mit Kindern wirklich so oft, man kann die Dialoge schon mitsprechen.
Seit dieser Krise ist hier der Film “Die Eiskönigin 2”. Anna, Elsa und ihre verkühlten Freunde erleben in diesem Teil noch mehr Abenteuer als im ersten Film und das ganz ohne wirkliche Bösewichte.
Die Kinder haben den Film inzwischen so oft angeschaut, dass man denken könnte, es verschwimmen hier klar die Welten. Seit Wochen nennen sich mich nicht mehr “Mama” sondern rufen nach “Hildegard” wenn sie einen Wunsch haben (Leidgeplagte kennen Hildegard aus Teil 2).
Kindergesänge sind nicht immer charmant
Wenn wir am Frühstückstisch sitzen, dann schmettern sie “Und auch ihr seid um einiges älter…” und kichern dann böse. Das sind die Sätze, die man als verknitterte Frau um die 40 morgens natürlich besonders gern hört und wenn sie ins Badezimmer verschwinden, dann singen sie oftmals “Wo noch niemand war..wo noch niemand waaaaarrrr….” und ich würde am liebsten antworten “Wo auch niemand hinwill!” Denn Eltern von Kleinkindern wissen, dass nun bald ein besonderer Ruf nach “Hildegard ICH BIN FERTIG!” ertönen wird.
Obwohl wir natürlich glücklich sind über die Arbeitszeiten, die durch die Babysitterinnen Anna und Elsa in den letzten Wochen entstanden sind, so ist mir heute im Auto dann doch mal der Kragen geplatzt. Ich konnte und wollte keinen weiteren Soundtrack von magischen Prinzessinnen mehr hören und ignorierte die Fragen nach: Olaf, Elsa oder all den anderen Trickfilmfiguren aus dem Eis.
Ich versuche Melodien in meinem Kopf zu durchforsten
Ich versuchte krampfhaft Melodien in meinen Kopf zu zaubern, die mit einem Leben als erwachsene, anerkannte und selbstständige Frau zusammenhängen… Ich wollte den Kindern klar zeigen, dass es Musik gibt, die man auch als Eltern ertragen kann.
Ich kündigte den Kindern also an, dass wir jetzt mal “erwachsene” Musik hören und dann fiel mir nur das Lied von “AnneKaffeekanne” ein und ich begann zu singen.
Vielleicht habe ich als Elternteil bereits versagt, aber als Jukebox bin ich unschlagbar.
Alu
4 Comments
Jenni
19. Juli 2020 at 19:25Ja, das mit der Kindermusik kann ich absolut nachvollziehen. Bei uns ist es zwar nicht Elsa und Anna, sondern andere Lieder oder Tiptoi Zitate, aber ein bisschen “Erwachsenen”- Musik oder 90er Sound fehlt mir auch gerade im Leben. Ich fühle also absolut mit dir mit.
Mareike
20. Juli 2020 at 08:46Ich kann in dem Zusammenhang nur wärmstens die “unter meinem Bett” CDs empfehlen. Kindermusik die ich als Erwachsene manchmal sogar anmache, wenn kein Kind in der Nähe ist!
Nadine
20. Juli 2020 at 10:41Ich finde es gibt weitaus schlimmere Soundtracks als “Eiskönigin”, aber meinem Mann bluten auch schon die Ohren ;o) Ich persönlich finde ja auch den Soundtrack von “Vaiana” toll, den Film ebenso :o)
Ansonsten hier mal ein paar gut sortierte Kindermucketipps, die hier allen gefallen:
* Deine Freunde – HippHopp für Kids
* Sukini mit “Schmetterlingskacke” – feinster HippHopp gegen alle Genderklisches
* Eddie&Dän – machen acapella-Kindermucke mit lustigen Texten ganz im Stil der WiseGuys
* Heavysaurus – für alle, die es musikalisch härter mögen und auch gerne mal headbangen (sprich HeavyMetal für Kids)
Schöne Grüße,
Nadine
Alu und Konsti
20. Juli 2020 at 22:57Ja, die mögen wir.