Anfang 2017 kauften wir uns mit einiger Hilfe ein Grundstück. Als Familie entschieden wir uns, wir wollen anders leben und wir wollen anders unsere Kinder aufwachsen sehen.
Ende 2018 haben wir immer noch kein eigenes Haus. Wir wohnen weiterhin in unserer Wohnung und harren der Dinge und manches Mal stampfen wir auch mit dem Fuß auf (so wie ich heute). Viele Menschen um uns herum haben inzwischen nämlich alte Häuser gekauft (nicht, dass wir das nicht auch versucht hätten) und sind eingezogen.
Bekannte von uns haben sogar erst LETZTEN MONAT ein Haus gekauft und konnten am Wochenende einziehen. Ich muss sagen, das zehrt schon ein bisschen an den eigenen Nerven, wenn man sieht wie quasi Familien an vor einem vorbeiziehen umziehen und die Kinder fragen uns auch: Wie lange dauert das denn eigentlich noch?
Wir haben vor einigen Monaten nach vielem persönlichen Einsatz und auch einigen anderen Querelen nun auch endlich unsere Baugenehmigung erhalten und jaaa, das Haus wird auch langsam gebaut, aber eben langsam. Fast fühlt es sich so, als ob wir doch noch selbst Stein und Stein setzen und jeder Stein kostet mehr Geld, denn die Zeit rennt und die Kosten steigen.
Seit Beginn des Bauens haben wir: Eine gegossene Bodenplatte, Steinreihen für den ersten Stock, eine Menge Sand, noch mehr Sand und sehr viele Rohranschlüsse. Ingesamt beträgt die Dauer eines Stein auf Stein Hauses übrigens ca. 7 Monate, kürzer also als eine Schwangerschaft, aber bei uns dauert es nun schon 16 Monate seit “Antragsstellung”.
Hausbau mit Kindern – wie vermittelt man ihnen das?
An manchen Tagen sehe ich unser Haus gar nicht mehr so richtig vor mir. Meine Euphorie vom Anfang ist inzwischen fast verschwunden. Ich kann mich nicht mehr durch die Küche schlendern sehen, was wohl eher ein Zeichen dafür ist, dass es einfach zu langsam für mich vorangeht.
Die Kindern versuchen wir gedanklich zudem auch noch an der Stange zu halten, immerhin wird das ja auch ihr Haus mit ihren Zimmern und das kann man sich nun einfach alles noch gar nicht vorstellen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Jede Woche fahre ich seit geraumer Zeit aufs Grundstück um ab und zu mal zu schauen ob sich die Sandberge oder Steinberge verschoben haben, aber es wächst eben wirklich alles sehr langsam. “Ein Haus baut sich nicht von allein”, sagte der Maurer schon neulich als ich wieder vor unserer fertigen Bodenplatte stand und was soll ich da denn antworten außer mit der Floskel “Gut Ding will Weile haben?” Ich habe unsere Küche bereits 2017 ausgesucht und auch welche Standarddusche ich kaufen will. Ich will nichts besonderes, ich will Wohnraum.
Der Hausbau Plan ist aus dem Ruder
Ob wir durch die Zeitverzögerungen dann überhaupt noch etwas vom Baukindergeld abbekommen steht übrigens auch in den Sternen und auch zu wann genau ich eigentlich eine neue Kita suchen muss weiß ich auch nicht genau.
Eines weiß ich aber ganz sicher: Die Fliesenauswahl von 2017 ist 2019 nicht mehr im Handel erhältlich, das bedeutet: Ich kann alles nochmal aussuchen! JUHU
Alu
13 Comments
Richard (vatersohn.blog)
13. November 2018 at 16:28Ein echtes Mammutprojekt. Wir sind auch seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Immobilie, oder auch nach einem Grundstück zum Hausbau, was allerdings noch aussichtsloser ist.
Ich durfte zum Thema Hausbau ein sehr interessantes Interview mit Derya & Isabella von “3und3macht6” führen:
https://www.vatersohn.blog/hausbau-2-familien1-haus/
LG, Richard & Hugo (vom vatersohn.blog).
Suomitany
13. November 2018 at 17:13Puh, das ist schrecklich und tut mir echt leid. Wir haben damals Schlüsselfertig gebaut. 6 Monate waren genau vorgegeben und es dauerte nicht 5.5 Monate. Das war super. Geduld ist nicht so meine Stärke und Optimismus auch nicht. Beides wünsche ich dir bzw euch. Hoffentlich geht es jetzt flott weiter. LG Tanja
Anja
13. November 2018 at 22:22Wir haben unser Grundstück Ende 2013 gefunden, Februar 2014 war der Notartermin. Abrissgenehmigung nach 9 Monaten, Baugenehmigung kam im März 2015. Eingezogen sind wir im Februar 2016, allerdings noch ohne Innentüren und mit vielen Handwerkern, die noch rumrannten. Endgültig fertig mit Garten, Einfahrt etc ca November 2016…
Am Anfang dauert beim Bau alles ewig und dann geht es plötzlich sehr schnell. Dann muss alles trocknen – das dauert wieder, und danach geht es schnell. Aber es kostet viele Nerven!
Sarah Kroschel
14. November 2018 at 09:21Boah, wie ätzend. Wir hatten ja auch einiges durch. Einmal hätten wir beinahe ein Haus gekauft. Sehr alt, aber sehr groß mit großem Grundstück und viel Arbeit. Ein anderer kaufte es uns vor der Nase weg. heute sind wir froh, dass wir es nicht bekommen haben, da in der Gegend inzwischen ne Menge unschönes Zeug passiert ist. Vielleicht war es ein Omen oder so?!
Dann wollten wir zwei Jahre später eine schöne Wohnung kaufen mit fast 30 qm Dachterrasse und 120 qm Wohnfläche. Wirklich schön, aber der Verkäufer machte einen Fehler und sie ging an eine Frau, die die Wohnung für ihre Tochter kaufte *seufz*. Da war ich gerade mit K1 schwanger. Wir haben Jahre lang Häuser angeschaut und Wohnungen… entweder es klappte nicht oder gefiel nicht und irgendwo ganz weit draußen wollten wir auch nicht wohnen. Das, was wir jetzt haben, war eine Zufallsentdeckung. Aber auch hier steckt schon jetzt viel Arbeit drin und es folgt noch mehr Arbeit. Zuletzt entdeckten wir, dass sich die Fliesen im Gäste WC lösen. Das wird dann wohl Projekt 2019…
Ich drücke euch die Daumen, dass es bald ein Ende findet oder zumindest wieder greifbarer wird!
Alu und Konsti
15. November 2018 at 21:16Danke! Das klingt ja auch echt nach einer Odyssee. Wie krass und ich dachte immer bei Euch sei das bis auf den Wasserschaden gut gelaufen.
Alu und Konsti
15. November 2018 at 21:18Ja, es scheint alles sehr lange zu dauern! Wir haben im Februar 2017 gekauft und Die Baugenehmigung im August 2018 bekommen. : ( lg alu
Alu und Konsti
15. November 2018 at 21:18Wir bauen auch schlüsselfertig! Na mal sehen! WOmit habt ihr gebaut? lg Alu
Alu und Konsti
15. November 2018 at 21:18Euch ganz viel Glück! lg Alu
Julie von puddingklecks.de
18. November 2018 at 07:18Dass sich das so zieht, ist wirklich ärgerlich. Und ich kann verstehen, dass es auf Dauer einfach frustriert und man dann doch ein wenig neidisch nach rechts und links blickt, wenn scheinbar alles andere schneller geht. Wir selbst haben fast 4 Jahre auf unseren Bauplatz gewartet, weil sich die Erschließung so in die Länge gezogen hat. Als wir ihn endlich gekauft hatten, kam zeitgleich die Kündigung vom Vermieter. Wäre die Baufirma da nicht so fix gewesen, wäre das ziemlich doof ausgegangen, aber nach 6 Monaten durften wir einziehen. (Den Ärger danach verkneife ich mir mal)
Ich drücke euch die Daumen, dass es jetzt doch langsam flotter voran geht.
Liebe Grüße
blaugelbgemischtes
14. Dezember 2018 at 20:37Ohje, das klingt echt heftig. Ich muss mich jetzt einmal melden, weil ich die ganze Baugeschichte nämlich von der anderen Seite kenne. Meine Eltern haben gebaut als ich ein Kind war. Als ich 11 wurde sind wir eingezogen. Es hat auch sehr, sehr lange gedauert, weil sie eigentlich erst auf einem Erbgrundstück im Naturschutzgebiet bauen wollten… wie auch immer.
Mein Bruder hat irgendwann mal gesagt, dass es von dem Haus fast mehr Fotos gibt als von uns Kindern, weil es wirklich ein Mammut- und Herzensprojekt war. Meine Eltern haben allerdings auch beim Innenausbau sehr viel selbst gemacht. Für uns alle war diese Zeit sehr, sehr anstrengend. Es musste viel zurückgesteckt werden auf allen Seiten. Ich kann nur empfehlen die Sorgen möglichst nicht zu dicht an die Kinder heranzulassen zumindest finanzieller Art, das hat uns damals sehr belastet. Wichtig finde ich es auch immer mal kleine Familieninselmomente zu schaffen, sodass sich nicht alles nur noch um den Bau dreht… so fühlte es sich für uns damals an. Ansonsten hat sich der Bau damals sehr gelohnt. Meine Eltern wohnen sehr gern dort und für mich ist es meine Heimat. Mein Kinder fahren unglaublich gern zu Oma und Opa und nachdem der Garten richtig gewachsen ist, ist es einfach nur ein Traum.
Ich lebe mittlerweile übrigens in Schweden und bin ehrlich gesagt sehr dankbar für den schwedischen Wohnungsmarkt, der so viel entspannter ist. Hier wird schnell gekauft und auch wieder verkauft. Mittlerweile leben wir in unserem zweiten Haus, beides waren Neubauten allerdings haben wir nie etwas mit dem Bauprozess zu tun gehabt und der Hauskauf ging immer sehr schnell und fließend.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr im nächsten Jahr ganz entspannte Weihnachten im neuen Haus feiern könnt!
Liebe Grüße,
Claudia
Trine
4. Januar 2019 at 14:55Oh Mann, dass du durch die Verzögerung nun deine Fliesenauswahl vergessen kannst, ist mega ärgerlich. :/ Bei uns steht bald die heiße Phase beim Hausbau an. Heißt, wir organisieren jetzt sowas wie die Bauschlussreinigung etc. Ich hoffe, es kommt nichts dazwischen, aber stelle mich auf Probleme bzw. Verzögerungen ein.
LG
Trine
Mami2014
5. Januar 2019 at 09:21Oh man, und ich dachte nur bei uns dauert es alles so lange. Nov.2017 Grundstück reserviert, Nov. 2018 endlich Notartermin. Dezember 2018 Baugenehmigung, nun warten wir sehnsüchtig auf die Bestätigung von unserem Fertighausunternehmen…. Im Vertrag steht Haus wird spätestens nach einem Jahr, nach Bauantrag gestellt. Wir hoffen jetzt das es doch schneller geht. Ist ja auch finanziell eine Doppelbelastung.
LG
Lisa
19. Mai 2019 at 11:41Oje, ich hoffe, dass es bald ein wenig schneller bei euch voran geht. So ein Hausbau kostet einem schon einige Nerven.
Mein Mann und ich haben uns für ein Haus von https://www.demos.de/bautraeger-in-muenchen entschieden und hatten dadurch weniger Aufwand. Wir sind erst vor kurzem eingezogen, das heißt es herrscht noch etwas Chaos. Die Kinder fühlen sich aber jetzt schon wohl hier.
Alles Liebe,
Lisa