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Schulkind

Der Tänzer braucht ein Hobby – aber welches?

Der Tänzer braucht ein Hobby

Wie das erste Schuljahr für unseren Wundersohn geendet hat, habe ich ja bereits  angedeutet. Bisher hat sich der Nachwuchs in seiner Freizeit vor allem mit Lego spielen und Tabletzeit erbeuten hervorgetan.

Gerne tut er dies auch mit der großen Schwester oder mit Freunden. Ansonsten müssen wir ihn zu vielen Dingen immer überreden. Dass der Junge eine beharrliche Diskussionsfähigkeit hat, sei hier nur am Rande erwähnt. Bei allen Angeboten, die wir Eltern ihm unterbreiten, braucht er erst einmal eine gute Begründung von uns, der er auch eine Weile widersprechen kann.

Wer wird das Jugendamt rufen?

Manchmal wird sein Protest auch sehr theatralisch, Tränen sind hier keine Seltenheit. Dabei ist er hochsensibel und für mich anscheinend als zuweilen grobschlächtigen, tollpatschigen Vater zu empfindsam.  Wenn er gnadenlos zu spät zur Schule zu kommen droht (die 1. Stunde war bisher aufgrund der Lernzeit für die Schüler der 2. Und 3. Klassenstufe für die Erstis fakultativ) und ich beginne ihn mit “körperlicher Eindeutigkeit” seine Hose über die Beine zu streifen, habe ich manchmal Angst, dass die Nachbarn oder, noch wahrscheinlicher, mein Sohn das Jugendamt anruft. Schließlich kommen wir aber immer klar und am Ende läuft er in kurzer Hose im Herbst los. So viel Freude, so viel Wut.

Meist kann ich mich mit dem deutlichen Hinweis das ich der Papa sei und er das Kind ist durchsetzen. Darauf ruft er meist: „Das ist Erpressung“ und ich antworte dann: „Nein, das ist Erziehung“.

Welches Hobby braucht der SOhn

Vielleicht wird bauen ein neues Hobby?

Zeitweise helfen auch gute Argumente, selten auch scheinheilige Belohnungen (Dinge, welche er sowieso immer darf nur besser verkauft). Dann kommen die Nachmittage im Schlafzimmer dazu (das Wohnzimmer liegt als einziger Raum im Dach und ist oft für den Alltag mit drei Kindern unbrauchbar).

Let’s dance

Meist beginnen diese mit dem Wunsch von K3 „Danzen“ und enden mit dem DJ-Battle der großen Kinder. Häufig tanzen diese in nicht glaubwürdiger Eintracht miteinander, zu der Musik, welche die 11 Jährige gerade gut zu finden glaubt. Die Kleinste guckt dabei in die Röhre und wir Eltern müssen „Backe, backe Kuchen“ für sie durchsetzen.

Mamablog Berlin Papablog

Karaoke wäre was für alle

Er bewegt sich also gern zur Musik. Diese Stärke gilt es nun auszubauen. Auch die Therapeuthen im SPZ stimmen uns da zu. Doch einen Tanzkurs zu finden der passt, gar nicht so einfach. Zweimal gerieten wir mit dem Sohn (K2) in Kurse die anscheinend auf die Eingangsprüfung einer Ballettschule vorbereiteten sollten und deren Titel „Freier Tanz“ nur lässig klang.

Einmal war die Lehrerin, Typ ehemalige Ballerina, so dreist, dass sie zwar sofort das ebenfalls erstmals mitmachende Mädchen beim Namen nannte und ihr direkt Angebote machte, während der Sohn wieder einmal am Rand blieb, weil tanzende Kerle anscheinend nicht gern gesehen sind.

Die-Günther-Jakobs-Blogparade

Mehr lesen wäre doch auch ganz schön.

Er soll sich bewegen, doch Team und Regeln (so unsere Erfahrungen und nun auch auch schwarz und weiß auf dem Zeugnis) sind noch nicht seine Stärken (oder vielleicht doch?). Also suchen wir für unseren Traumtänzer weiter nach etwas coolem auch jungstauglichem das wir Eltern auch in unseren Wochenplan eingebaut bekommen.

Wem sollte er auf der Nase tanzen?

Mit diese Prämissen kommt man selbst im Familien geprägten Berliner Hip Bezirk an die Grenzen des Machbaren. Streetdance vielleicht, oder Caipoera, oder doch freies Tanzen für jeder man? Vielleicht kappeln für Kinder oder was weiß ich?

Was kann man machen, dass der konzentrationsschwache Sohn eine neue reizvolle Aufgabe findet, die ihn stärkt und Freude macht?

Vielleicht habt ihr ja noch Ideen? Ich bin für jeden Hobbytip dankbar.

Konsti

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30 Comments

  • Anja
    17. Juli 2018 at 08:00

    Schaut vielleicht mal nach Breakdance-Kursen, das machen hier mehrere Jungs aus dem Freundeskreis und es scheint allgemein als sehr cool zu gelten. Oder Taekwondo (oder ähnliches), viele Regeln, aber auch gutes Auspowern. Kindern mit extrem viel Wut hilft auch manchmal Boxen, aber ich weiß nicht, ob der Tänzer nicht noch zu jung dafür ist.
    Viel Erfolg!

  • Lis P
    17. Juli 2018 at 08:52

    Yoga für Kinder vielleicht? Die machen das dann spielerisch. Ein Schnupperkurs, bei dem unser Großer mal war, machte dabei eine Dschungelreise mit Tieren, Pflanzen etc.

  • Helena
    17. Juli 2018 at 10:22

    Capoeira. Eine Mischung aus Tanzen, sich verteidigen, Musizieren und in der Gruppe bewegen, im besten Fall auch noch ein paar Brocken Portugiesisch lernen und etwas über Brasilien erfahren. Ich finde es ganz toll, gerade für Jungs (wie auch meiner) die nicht die klassischen Fußballjungs sind.

  • Maike
    17. Juli 2018 at 13:27

    Unser gefühlsstarkes Kind hat viel Spaß an Ballett gehabt und auch dort eine Lehrerin gefunden, die es gerade spannend fand, dass ein Junge Ballett macht.
    Stuttgart ist allerdings für einen wöchentlichen Anfahrtsweg sehr weit…
    Ansonsten halte auch Taekwondo eine gute Sportart.

  • Karen
    17. Juli 2018 at 13:53

    http://casabesouro.de/
    Meldet ihn dort beim Capoeira an. Wir hatten/haben ähnliche Probleme und unser Sohn hat sich dort sehr wohl gefühlt. Tolle Trainer und sehr angenehme Atmosphäre.

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2018 at 13:54

    Hallo Anja, vielen Dank für deinen Tipp, er führt nun die Liste an. LG Konsti

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2018 at 13:55

    Hallo Lis,
    Danke – Yoga macht unsere Große gleich gegenüber, dort ist es aber wenig spielerisch. Mal schauen, ob ich solch ein Angebot finde. LG Konsti

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2018 at 13:56

    Hi Helena, ja das haben wir auch gleich gedacht nur noch keinen Kurs in der Nähe gefunden. Danke für den Hinweis. Konsti

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2018 at 13:58

    Liebe Maike, ich hatte Ballet zwar für mich ausgeschlossen, doch bei guten Lehrern warum nicht. Werde mich nach den Ferien an die Strippe hängen, ob es so etwas hier gibt. Konsti

  • Trixi
    17. Juli 2018 at 13:58

    Wir haben da auch schon einiges durchprobiert & der 8-jährige ist jetzt happy mit Breakdance. Er hat aber auch das Glück, dass sein Coach nicht nur das Gruppengefühl stärkt sondern auch die Stärken der Einzelnen erkennt & fördert. Und ob Junge oder Mädchen ist da völlig schnuppe…

  • Alu und Konsti
    17. Juli 2018 at 13:59

    Liebe Karen, das ist ein guter Tipp und die Gegend hatte ich gar nicht auf dem Schirm… Werde mich dort mal melden. Danke Konsti

  • Flo
    17. Juli 2018 at 15:35

    Ich würde ganz klar Capoeira empfehlen. Dadurch, dass Capoeira Tanz mit Kampfsport verbindet, bietet es die Vorteile beider Welten.
    Man lernt zum einen Rhythmusgefühl und Bewegung zur Musik, zum anderen lernt man aber auch den fairen Umgang mit Trainingspartnern.
    Außerdem ist Capoeira auch eine super Grundlage um darauf aufbauend andere coole Street-Sportarten wie Breakdance und Parkour zu lernen oder aber einen Zugang zu manchen der akrobatischeren Kampfsportdisziplinen zu finden.
    Dazu kann man auch noch Instrumente wie das Berimbau spielen lernen oder sich im Trommeln üben, denn die Musik ist aus dem Capoeira nicht wegzudenken.

    Noch ein Vorteil: Wer Capoeira beherrscht, findet überall Freunde, denn Capoeira-Runden (sog. „Rodas“) sieht man im Sommer oft in den Parks der meisten Großstädte und wer die Etikette-Regeln und Bewegungen kennt, kann dort meist zwangslos mitmachen.

    Wie Du Deinen Sohn dazu motivieren kannst? Nicht indem Du an ihn herantrittst und sagst „Sohn, ich finde Du solltest jetzt Capoeira lernen“.

    Besser ist zum Beispiel folgendes Vorgehen:

    1. Du schaust Dir „ganz zufällig“ gerade ein Video auf Youtube an, in dem ein paar Capoeira-Meister ihre akrobatischen Techniken zeigen (es gibt Tausende solcher Videos die teilweise echt beeindruckend sind) während Dein Sohn ins Zimmer kommt.

    2. Wenn Du den Eindruck hast, dass ihn das irgendwie interessiert sagst Du sowas wie: „Ich glaube, das könnte auch was für Dich sein, wenn Du mal älter bist, aber bestimmt sind die Kicks für Dich noch ein Bisschen zu gefährlich.“
    Das ist natürlich Unsinn, denn Capoeira ist als Sport eher ungefährlich, aber es wird ihn anstacheln, Dir zeigen zu wollen, dass er schon groß genug dafür ist.

    3. Wenn er dann unbedingt mitmachen will, zierst Du Dich erst noch ein Bissel mit Befürchtungen, dass es sich ja auch um einen Kampfsport handelt und du nicht willst, dass er andere verletzt u.s.w.

    4. Irgendwann wird er Dich natürlich in einer langen und zähen Diskussion überzeugen, dass er hingehen DARF^^

  • Irina Ebert
    17. Juli 2018 at 16:21

    Schaut mal im TSC Balance vorbei, dort werden auch kindgerechte Tanzkurse angeboten für verschiedene Altersgruppen.

  • Isa
    17. Juli 2018 at 16:31

    Und wenn er einfach ein paar Probestunden in diversen Tanz”ensembles” macht? Vielleicht ist er ja doch Handballer? Oder Einradfahrer? Vielleicht tut er sich leichter, wenn er einen Einzelsport macht? Ich glaube, das bringt die Zeit. Und wenn er “nur” Gitarre spielt und die anderen dazu tanzen, why not.

  • Mama geht online
    17. Juli 2018 at 17:13

    Ihr findet bestimmt das passende Hobby. Vielleicht ja wirklich in Richtung Hip Hop oder Breakdance?
    LG Anke

  • Julia
    17. Juli 2018 at 18:42

    Klingt jetzt für euch vielleicht so richtig bekloppt, weil es rein gar nix mit Musik und Tanz zu tun hat, aber… wir wäre es mit irgendwas in Richtung Tiere und/oder Natur ? das könnte auch seiner feinfühligen Art sehr Entgegenkommen. Und Bewegung hat er da auch?! Ich dachte jetzt sofort an daran einen Hund in der Nachbarschaft zu betreuen und mit diesem Dogdance oder so zu trainieren.

    Kurse (mit mehreren Kids) sind für hochsensibel ja oft auch schwierig ❤️❤️❤️

  • Andrea
    17. Juli 2018 at 19:39

    Falls es doch nicht mit Capoeira klappt, wäre vielleicht auch noch Aikido was – ich empfinde diese pazifistische Kampfkunst (“Das Ziel ist nicht mehr der Sieg. Das Ziel ist es, den Gegner körperlich davon zu überzeugen, dass seine Angriffe sinnlos sind.”) als tänzerisch.
    Bei unserem 6-Jährigen war “das Soziale” bis vor 1,5 Jahren auch noch, sagen wir mal, unterrepräsentiert. Er mochte nicht an Gruppenspielen teilnehmen, konnte nicht verlieren und ist allgemein auch eher so der Typ Eigenbrötler (stundenlang allein Lego bauen etc.). Man riet uns, ihn zu unterstützen, indem wir ihn zu einem Mannschaftsport anmelden und da er gerne Fußball spielt, lag das natürlich nahe. Er spielt jetzt seit letztem Frühjahr und hat sich wirklich beinahe unheimlich entwickelt, aber natürlich kann niemand sagen, ob ihm das Training so gut getan hat oder ob es einfach am Älterwerden liegt (ich hab ja sehr stark letzteres im Verdacht). Vor allem aber macht es ihm großen Spaß.
    Aber so oder so: Das wird sicher werden! Ich drücke euch die Daumen, dass ihr was Schönes findet, das ihm Freude macht.

  • Rockanni
    17. Juli 2018 at 22:11

    Wäre Parcours etwas? Kenne mich in eurer Gegend nicht aus, aber hier gibt es auch Schülergruppen die sich wöchentlich treffen. Hat zwar nichts mit Musik zu tun, aber mit viel Bewegung und auspowern.

  • Kallenbach
    18. Juli 2018 at 18:24

    Breakdance oder Hip Hop wäre eine gute Idee, Akkrobatik/Tricking, Aikido,

    Ich hoffe, ihr findet etwas passendes.

    LG Viola

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:44

    Danke für deinen Hinweis und die guten Wünsche. HG Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:45

    Parcours, das muss ich erst einmal suchen, den Begriff kenne ich noch nicht.
    Danke für die Novität. Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:46

    Liebe Andrea, danke sehr für deinen Kommentar. Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:48

    Liebe Julia,
    vielen Dank, ja er mag Tiere sehr.
    Vielleicht gibt es eine Kombi damit auch bei uns.
    Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:48

    Danke! Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:49

    Liebe Isa,
    Radfahren geht noch nicht, doch generell sind deine Vorschläge eine gute, neue Denkrichtung.
    Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:50

    Hallo Irina,
    wird gemacht, wir schauen es uns mal an.
    LG
    Konsti

  • Alu und Konsti
    19. Juli 2018 at 21:51

    Lieber Florian,
    vielen Dank das ist ja eine sehr fundierte Anleitung,
    bisher waren meine Versuche ihn zu etwas zu bringen nämlich zu plump.
    HG
    Konstantin

  • Die #Freitagslieblinge am 20. Juli 2018 - Sommer
    20. Juli 2018 at 22:36

    […] Film. Lustig und amüsant und sehr musikalisch. Vielleicht fange ich noch an zu singen, aber wäre das auch ein HOBBY für den SOHN? Wir suchen ja noch!Lieblingskind: Mit nur einem Kind daheim zu sein kann entspannend sein. Wir […]

  • Thies
    29. Juli 2018 at 22:15

    Moin moin
    So manches Mal, wenn ich eure Berichte über euren K2 lese, entdecke ich meinen Sohn ein Stückchen…
    Ich weiß natürlich nicht, in wie weit die Ähnlichkeiten im realen Leben tatsächlich zutreffen und auch nicht, ob ihr nur auf der Suche nach einem Bewegungshobby seid. Aber unser Sohn brennt fürs Werkeln mit Holz, Sägen, Bohren, Leimen. Natürlich noch nicht alleine… Aber es ist sowohl Kraftabbau/Einschätzen der Kräfte und Erfolgserlebnis, dadurch, dass er etwas schafft. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Es tut ihm so gut und er kann sich dabei auch konzentrieren.
    Vielleicht auch eine Idee für euch?
    Wie sieht es sonst aus mit Kochen, Backen und Co? Das ist hier hoch im Kurs, seitdem er ein Kleinkind ist, musste es immer “echt” sein. Von wegen Puppenküche usw…
    Ich wünsche euch eine erfolgreiche Suche, dass er etwas findet, wofür er sein Herz begeistern und sein Interesse finden kann.
    Danke für euren offenen Blog und die positiven Artikel über K2. Ich kann so nachvollziehen, wie anstrengend der Alltag manchmal sein kann. Und wie schön natürlich auch. Und es tut gut zu wissen, nicht allein zu sein.
    Liebe Grüße
    Thies

  • Aurelia Daria
    5. August 2018 at 03:30

    Ich persönlich finde den Vorschlag sehr gut und bin auch der Meinung, dass es K2 sehr zusagen würde. Lg Auri

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