Das Wort „Impfen“ bedeutet immunisieren und ich finde die Wortbedeutung spannend, denn immunisieren steht für den Aufbau von Widerstandsfähigkeit und die prägt man als Eltern auf jeden Fall aus.
Das mit dem „Widerstandsfähig sein“ passt auch bei uns. Ich bin geimpft worden und wurde damit groß, dass viele Krankheiten, die die Zivilisation einst bedrohten, durch präventives Impfen besiegt werden konnten. Dabei ging und geht es immer um eine hohe Impfrate in der Bevölkerung.
Dass dies, wie alles im Leben, zwei Seiten hat, ist mir erst als Vater klargeworden. Doch gleichzeitig mussten meine Frau und ich uns auch eingestehen, dass nichts im Leben ohne Kehrseite ist. Beim ersten Kind suchten wir intensiv Rat beim Kinderarzt, bei Freunden und bei der Osteopathin. Unsere Eltern mussten wir nicht fragen, klar sie waren für das „durchimpfen“. Von Freunden bekamen wir zu hören “Wählt immer individuell” und von der Osteopathin bekamen wir ein Buch zum Thema Kinderkrankheiten und Impfen empfohlen und haben bei unserer ersten Tochter das Buch zu zweit durchgelesen.
Schutz für die eigenen Kinder bedeutet auch Schutz für andere Kinder.
Nachdem wir das Für und Wider geprüft hatten, sind wir der Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) gefolgt und haben alle Kinder geimpft. Jedes Jahr gibt die STIKO fürs Impfen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heraus.
Dabei haben wir darauf geachtet, dass alle empfohlenen Impfdosen eingehalten wurden und alle Termine wahrgenommen. Zu den Standardimpfungen für Babys und auch Kleinkinder zählt z.B. die Sechsfach-Impfung. Die Anzahl der Impfdosen unterscheiden sich jedoch von Impfung zu Impfung. So fallen beispielsweise bei Masern, Mumps und Röteln zwei Impfdosen an, während die Pneumokokken-Impfung mit drei Dosen erfolgt. Bereits im ersten Lebensjahr war so bereits der Impfschutz gegeben, was uns vor dem Kitaeintritt wichtig erschien.
Es gibt eben Dinge, da hilft keine reine Natur.
Mein, zum Glück folgenschwaches, Beispiel ist die gemeine Kopflaus. In einer Einrichtung unserer Kinder kämpfte man mehr als ein Jahr gegen den regelmäßigen Befall, der ganze Jahrgänge schwächte. Am Ende verlangte die Leitung unterstützt vom Jugendamt, dass alle Kinder kinderärztlich nachgewiesen läusefrei sein müssen. Der Einsatz von chemischen Läusemittel wurde nun nachdrücklich eingefordert. Es gab wirklich Eltern, die um ihre Kleinen zu schonen, nur mit Speiseöl oder normalem Shampoo gegen die Parasiten angingen. Meiner Meinung nach ist dies ein Beispiel, wo das Wohl der Allgemeinheit zu achten und beizubehalten ist und dieses steht dann höher als das meine und das meiner Kinder. Am Ende des Tages profitieren auch wir irgendwann von einer hohen Gesundheitsvorsorgedisziplin.
Der Herdenschutz – Schutz der Gesellschaft.
Wenn man sich beispielsweise gegen Polio, Mumps, Masern, Röteln und Co. schützen kann, dann finde ich sollten wir es tun. Im besten Fall erreich man dadurch die notwendige Impfquote für den Herdenschutz. Der Herdenschutz steht für die durch Impfungen erzeugte Immunität in einer Gruppe. Diese Immunität wird durch eine hohe Impfquote erzeugt, da sich die Erreger nicht ausbreiten können. Jeder Geimpfte beugt also nicht nur selbst einer bestimmten Erkrankung vor, sondern kann gleichzeitig die entsprechenden Erreger nicht an andere übertragen. Auf diese Weise schützt man auch andere, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Ich persönlich bin für das Impfen bei Kindern sowie bei Erwachsenen, finde aber weiterhin, dass man keine Impflicht, aber eben sehr wohl eine verpflichtende Impfberatung einführen sollte.
Wie seht ihr das?
Konsti
Mit freundlicher Unterstützung von Pfizer
Beatrice
18. November 2017 at 10:06Impfen ist wichtig. Sehe ich auch so. Impfpflicht finde ich hingegen nicht gut. Genauso wenig, wie blindwütiges Verweigern. Mich stört, wenn Impfgegner oder Impfbefürworter den Unterschied zwischen Viren und Bakterien nicht kennen und faktisch falsche Argumente gegeneinander ausspielen.
Ich bin auch für eine gute Impfberatung. Und dafür, dass man individuelle Entscheidungen treffen kann.
Ich glaube, es gibt gute alternative Wege zu impfen, ohne den Säuglingen schon 6fach-Impfungen zu verpassen und dennoch einen angemessenen Impfschutz aufzubauen. Etwas langsamer und in Einzeldosen.
Ebenso wichtig ist das pünktliche nachimpfen und einhalten der passenden Impfungen, sonst ist die Immunität gefährdet. Pertussis hat immer wieder Lücken im Impfschutz, weil die Leute nicht spätestens im 4./5. Jahr nachimpfen lassen.
Martina von Jolinas Welt
18. November 2017 at 16:25Impfen ist so wichtig und Krankheiten ernst nehmen auch.
Eure Läuse-Geschichte ist ein gutes Beispiel, wenn man halt keine Chemie nehmen will, dann muss man halt die Haare abrasieren oder die Kinder zu Hause in den eigenen vier Wänden lassen, ganz einfach.
Wer seine Kinder nicht impft, der bleibt eben aus der Kita raus.
Und noch etwas wichtiges, am Ende sind das die Eltern, die ihre lieben Kleinen auch noch krank in die Kita schicken. Ich hatte mich damals in der Kita meiner Großen mit Ringelröteln angesteckt (die man ja bekanntlich leider nicht impfen kann) und ich war SCHWANGER!!! Zum Glück Anfang dritts trimester und so überlebte unsere Jüngste, war deshalb zwar zu früh und das Down Syndrom ist auch nicht davon, aber hätte ich mein Kind damals verloren, ich schwöre es, ich hätte den/die Schuldige gefunden und wegen Totschlag oder Körperverletzung angezeigt.
Gesundheit ist nicht selbstverständlich und wir haben die Pflicht andere mit zu schützen in der Gesellschaft, oder man muss in die Hütte im Wald ziehen