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Elternleben Schulkind

Das erste Smartphone zieht beim Schulkind ein – 8 Tipps zum Umgang

„Hurra, ich bin ein Schulkind“, so rief das große Kind noch vor vier Jahren und irgendwie atmeten wir auf, denn nun ja mit der Schule wird alles einfacher, nicht wahr?

Höher, cooler, schneller, out?

Einfacher wurde es dann auch irgendwie, weil geregelter. Aber mit dem Wechsel in die 4. Klasse kam bei uns auch immer wieder das Thema Smartphone auf.  “X hätte eins und Y sowieso. Alle Kinder seien in einem Klassenchat und würden sich da über Hausaufgaben austauschen”, hieß es ständig von K1.

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Wir beobachteten dieses Gerede eine Zeit lang und schenkten dem Kind dann ein Tastentelefon. Das sollte doch ausreichen, um das Kind einige Zeit bei Laune zu halten? Immerhin könnte es nun mit seinen Freunden telefonieren (dachten wir), aber nun ja: Das ging nach hinten los!

KEINER, also wirklich KEINER aus der Klasse hätte so ein olles Tastentelefon und das sei nun ja wirklich besonders peinlich und man könne ja nicht mal in den Klassenchat gehen. Das große Kind nörgelte einige Zeit vor sich hin und so führten wir ein langes und ernsthaftes Gespräch mit ihr.

Wir sagten ihr klipp und klar, dass sie gern ihr erspartes Geld für ein kleines Smartphone einsetzen dürfte, wenn einige Nutzungsregeln für das Gerät vorher klar wären.

Hier kommen unsere acht Regeln für den ersten Umgang mit den Smartphone.

8 Regeln/Tipps für das erste Smartphone bei Schulkindern

8 Tipps für den Umgang mit dem Smartphone

Das große Kind erklärte sich einverstanden und so zog nun ein Smartphone bei uns ein. Durch das geringe Budget ist es kein Markenprodukt. Es hat keine gute Kamera und auch ansonsten ist  es eher eben ein Einsteigermodell. Aber es kann die gewählte App für den Klassenchat und Spotify Musik. Für das Schulkind  ist alles Wichtige darauf zu finden. Vor der ersten Nutzung löschten und sperrten wir noch Apps und setzten Pins für bestimmte Aktionen. Zudem klärten wir ab, dass es einen Minidatentarif im Prepaid gibt, der monatlich auch außerhalb des W-Lans zu Absprachen genutzt werden kann.

Die Handhabung mit dem Smartphone üben, auch das gehört dazu.

Dann übten wir Nachrichten schreiben. Ich möchte ehrlich gesagt eher, dass sie dann eben eher tippt als verhasste Sprachnachrichten zu schicken und so kamen  am ersten Tag Dialoge wie:

„Hallo“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP

„Hallo“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP

„Hallo“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP

„Hallo“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP

„WGED“

„Bitte was?“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP Ewigkeiten!!

„Das heißt Wie geht es Dir im Chat“

„BMIAIO“

TIPPTIPPTIPPTITIPPPP

„Was Mama?“

„Das heißt Bei mir ist alles in Ordnung.“

zu stande.

Inzwischen habe ich schon kleine Liebesbotschaften und GIFS geschickt bekommen. Es ist niedlich wie sich nun plötzlich kleine Welpen oder lustige Comicfiguren in meiner Kommunikation wiederfinden und überall und ständig sind Herzchen zu sehen.

Die Kinder werden groß, wir wachsen  mit ihnen.

Es beginnt also nun, das neue Zeitalter. Die Kommunikation mit einem präpubertären Teenie mit Hilfe von neuen technischen Errungenschaften steht an. Wie lange das Gerät hält? Wie lange es bei uns bleibt (es gab bereits Diebstähle in der Schule)? Wie lange wir brauchen werden um uns an diesen Umstand zu gewöhnen, das ist mir gerade alles noch schleierhaft.

Auch haben wir vorerst die acht Regeln so formuliert, dass sie vor allem zu unserer Telefonnutzung passen, dahingehend werden wir sicherlich noch Anpassungen vornehmen müssen. Aber irgendwie ist dieses Erwachsenwerden der eigenen Kinder gerade ziemlich spannend und lässt uns alle wachsen.

Alu

acht Handyregeln

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11 Comments

  • Eva aus Sockenbergen
    8. Juni 2017 at 08:10

    Ein schöner Artikel. Unsere Nutzungsregeln sehen sehr ähnlich aus. Das Smartphone für den Mittleren gibt es zum Übergang von Grundschule zur Weiterführenden Schule in Klasse 5 (also jetzt und passenderweise hat er nächste Woche Geburtstag).
    Es gibt zwei weitere Regel: Passwörter werden nicht eigenmächtig geändert und Mama oder Papa mitgeteilt sowie das Smartphone kommt nicht mit in die Schule.
    Smartphones in der Grundschule stehe ich sehr kritisch gegenüber, da die Kinder diese sehr komplexe “Welt” kognitiv noch gar nicht verarbeiten können. Es ist aber auch stets Kindabhängig, ab welchem Zeitpunkt ein Gerät angeschafft wird. Gemeinsames Einüben der wichtigsten Funktionen finde ich super!

  • Claudia
    8. Juni 2017 at 08:23

    Ich finde das unglaublich spannend und interessant. Gerade, weil es zu diesem Thema so irre unterschiedliche Ansichten gibt, die von einem Extrem zum anderen reichen.
    Hier wurde mit Schuleintritt von K1 beschlossen, das es ein Handy geben würde wenn die 2. Klasse beginnt und das Kind schreiben kann, weil es vorher keinen Sinn macht. Das Handy wäre auch nur für Absprache bzw damit man im Notfall anrufen und fragen kann wo das liebe Kind denn nun schon wieder abgeblieben ist. K1 geht seit einiger Zeit alleinnnach Hause, der Schulweg ist kurz und trotzdem warte ich manchmal ewig – das hält mein panisches Mutterherz auf Dauer nicht aus. ?
    Außerdem sind wir hier eh ein sehr technikaffiner Haushalt, wenn mein Mann könnte wie er wollte hätten wir schon längst einen smarten Kühlschrank und ein komplett automatisiertes Haus, da ist die Hemmschwelle zum Smattphone fürs Kind recht niedrig.
    Die Regeln werden hier die gleichen sein wie bei euch, nur das es sehr wohl eine Datenflat geben wird.
    Hier gibt es mein altes Handy, womit man wohl auch keinen Coolnesswettbewerb gewinnen würde, ich hoffe das diese Tatsache das Diebstahlrisiko mindert.
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie sich das entwickelt.

  • Jane
    8. Juni 2017 at 14:05

    Liebe Alu, lieber Konstantin,

    wir standen vor 3 Jahren genau am gleichen Punkt. Wir hatten furchtbar arme Kinder , die drohten, den Anschluss zu verlieren (dem war nicht so, aber sie hätten Stein und Bein geschworen, dass es so war).

    Schlußendlich hat der leibl. Papa gebrauchte Smartphones gekauft und sie waren zufrieden. Die Regeln haben wir aufgestellt und sie waren damals sehr ähnlich wie eure. Das hat gut geklappt. ABER: Es geht furchtbar schnell, dass sowas umschlägt. Viele Stunden abendliches Theater hatten wir, weil trotz fester Abgabezeit “noch schnell was geschrieben werden musste” oder was auch immer. Mittlerweile wohnen die beiden Großen ja beim Papa und wir müssen uns nur noch am Wochenende damit “herumschlagen”, wobei das erstaunlicherweise recht gut klappt.

    Sie dürfen nach wie vor keine Apps installieren, die von uns oder Papa nicht abgesegnet wurden. Bei Instagram, musically & Co. folge ich ihnen (sie wissen davon!) um die Kontrolle zu behalten. Sie sind nun 12 und 13, meinen aber sie wissen alles übers Internet. Da muss einfach Kontrolle sein.

    Beide hatten übrigens recht schnell Spiderapps. Und mussten dann auch 2 Jahre damit rumlaufen. Aber ALLES ist besser, als gar kein Smartphone.

    Liebste Grüße,
    Jane

    PS: Der 8jährige weiß, dass er ab der 5. Klasse (was ja echt noch lange hin ist) auch ein Handy bekommt und schielt schon auf mein Iphone…

  • Alu und Konsti
    8. Juni 2017 at 14:51

    Auf dein Iphone?? Skandal! Ich bin sehr gespannt wie sich das entwickelt. Ich hoffe sehr, dass durch den Einsatz des eigenen Geldes nun ja etwas mehr Respekt dem Wert gegenüber entsteht. Wir werden sehen. Its all about Drama Baby! lg Alu

  • Alu und Konsti
    8. Juni 2017 at 14:51

    Ich bin auch sehr gespannt. Was für eine Datenflat werdet Ihr nehmen? lg Alu

  • Alu und Konsti
    8. Juni 2017 at 14:52

    Ich finde das auch grenzwertig mit der Schule, zumal es da bereits Diebstähle gegeben hat.Mal sehen wie sich das entwickeln wird. Viel Erfolg Euch. Alu

  • Die Freitagslieblinge mit Zukunftsforschung, Obstfreuden und Spielplatzbier
    9. Juni 2017 at 20:56

    […] Blogfreundinnen von Stadtlandmama dazu einen guten Artikel veröffentlich und dazu auch noch das erste Smartphone, […]

  • Hauptstadtgarten
    25. Juli 2017 at 18:29

    Liebe Alu,
    was für ein hilfreicher Post!! Wir haben hier das gleiche Thema und uns mangels guter Ideen zur Nutzung bisher weggeduckt und das Nörgeln überhört. Das hört sich jetzt aber ja machbar an! Danke für die Inspiration und LG, Caro

  • Guck mal Papa, da bist du als dicker Pilz - Kinderrechte im Netz (Anzeige)
    9. November 2017 at 12:42

    […] Ich belas mich zum Thema Recht am eigenen Bild und übertrug diese Rechte auch auf das Kind. Im Gegensatz zum Fotoalbum bei Oma im Regal können das Kind und ich vielleicht nicht immer genau wissen und bestimmen wer ihre – unsere- Erinnerungen anschaut und vielleicht auch weitersendet, oder benutzt.  […]

  • Welche digitalen Kompetenzen brauchen Kinder wirklich?
    29. November 2017 at 06:21

    […] Während ich über meine 8 Regeln zur Smartphone Nutzung sprach, erzählte Stefanie von D21, dass eigentlich oftmals die komplette Ausrüstung in Schulen fehlt um überhaupt digitale Kompetenzen fachmännisch begleitet herausbilden zu können. Eltern sind immerhin nur ein*e Ansprechpartner*in der Kinder, auch die Erzieher*innen und Lehrer*innen spielen eine tragende Rolle in Bezug auf die Ausbildung der digitalen Kompetenzen. Doch was ist, wenn das Personal gar nicht richtig geschult ist, oder keine Lust auf diese Thematiken hat? Darüber sprachen Bea als ehemalige Schulgründerin und Stefanie als Lehrerin sehr genau und eigentlich ist es wie überall: Neugierde kann zu Wissen werden und Wissen hilft. […]

  • Welche digitale Kompetenzen brauchen Kinder wirklich? Eine Zusammenfassung. – demo.grossekoepfe.com
    29. November 2017 at 20:46

    […] Während ich über meine 8 Regeln zur Smartphone Nutzung sprach, erzählte Stefanie von D21, dass eigentlich oftmals die komplette Ausrüstung in Schulen fehlt um überhaupt digitale Kompetenzen fachmännisch begleitet herausbilden zu können. Eltern sind immerhin nur ein*e Ansprechpartner*in der Kinder, auch die Erzieher*innen und Lehrer*innen spielen eine tragende Rolle in Bezug auf die Ausbildung der digitalen Kompetenzen. Doch was ist, wenn das Personal gar nicht richtig geschult ist, oder keine Lust auf diese Thematiken hat? Darüber sprachen Bea als ehemalige Schulgründerin und Stefanie als Lehrerin sehr genau und eigentlich ist es wie überall: Neugierde kann zu Wissen werden und Wissen hilft. […]

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