“Eltern sein als Nebenjob?”
Die letzten anderthalb Wochen erlebten wir unsere Elternschaft mal wieder 24 Stunden am Stück gemeinsam.
Elternschaft als Bällebad der Möglichkeiten? |
In letzter Zeit war uns dies nicht wirklich vergönnt, denn die Abgabe der Dissertation vom Mann stand an erster Stelle und „nebenbei“ arbeitet er ja auch noch mehr als 40 Stunden die Woche und ich sitze auch an meinen Projekten.
Mit einem gemeinsamen Urlaub nach der Promotionsabgabe wollten wir uns belohnen und gemeinsam als Familie erstmal runterkommen. Jetzt nach zehn Tagen alle fünf zusammen werde ich mich wieder schlecht umgewöhnen können, denn wir sind ein wirklich gutes eingespieltes Team und ich merke wie entspannt wir beide gemeinsam mit all den Kindern sind.
Die doppelte Ansprache genießen.
Auch die Kinder sind viel entspannter wenn wir alle zusammen sind. Die große Tochter genießt die Möglichkeiten der doppelten Ansprache und der Sohn hat immer jemanden zum Lego bauen. Es ist schön sich nicht ständig entscheiden, oder vertrösten zu müssen und ich merke wie gut uns als Familie diese zusammenhängende Zeit tut. Dabei sind es keine großen Vorhaben, oder wichtigen Dinge die wir uns gemeinsam mit den Kindern vornehmen, aber der Alltag, oder eben die Kleinigkeiten im Urlaub wirken sich auf die Gesamtstimmung aus. Das Baby lächelt nun immer wenn Papa den Raum betritt und lässt sich stundenlang füttern und bespaßen.
Einen Moment länger liegen bleiben können.
Bis auf die Abendstimmung ist Papa ein gefragter Part, nur am Abend lässt sie nichts auf Mamas Nähe kommen, was für eine schöne Entwicklung. Ich weiß sehr wohl, dass dies nicht der Normalzustand für Familien in Deutschland ist und weiß es daher auch wirklich zu schätzen, diese gleichberechtige Partnerschaft, dieses Miteinander im Guten wie im Schlechten. Diese “Elternschaft als Nebenjob” in manchen Momenten. Einen Moment mal länger lieber bleiben können, einen Moment mal sagen zu können „Kannst du gehen?“ Ich
bin demütig und dankbar für diese Form von Familie die ich erleben darf.
bin demütig und dankbar für diese Form von Familie die ich erleben darf.
Was ich weitergeben will.
Genau diese Achtsamkeit und diese Erkenntnis möchte ich auch an unsere Kinder weitergeben. Wir reden mit ihnen darüber welches Glück wir haben alle zusammen sein zu können, uns viele Dinge teilen zu können als Paar und Eltern. Wir erklären ihnen, dass solch ein Urlaub für viele Familien nicht möglich ist, dass ein Eis hier, ein kleines Buch dort unser Glück ist und keine Selbstverständlichkeit. Wir zeigen ihnen, dass wir als Paar gleich viel wert
sind in allen Belangen der Elternschaft und hoffen sie damit zu stärken selbst einmal später eine gleichberechtigte und liebevolle Beziehung aufzubauen.
sind in allen Belangen der Elternschaft und hoffen sie damit zu stärken selbst einmal später eine gleichberechtigte und liebevolle Beziehung aufzubauen.
Nur einen Moment innehalten.
Morgen ist unser Urlaub vorbei, ich halte noch mal kurz inne und genieße nochmal zwei Sekunden lang „Eltern sein als Nebenjob“, danach starte ich in den Alltag.
Alu
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1 Comment
Katharina Lorber
18. April 2017 at 08:24Jaaaaa. Jaaaa. Jaaaa.Genauso solche zwei Wochen Ferien liegen hinter uns. Eingegroovt als Familie. Jeder kommt zum Zug mit seinen Bedürfnissen. Der Alltag, der Spaß macht, weil keiner überfordert ist. Die kleinen Momente, die soviel bedeuten. Ich bin jetzt endlich mal wieder alleine zuhause und genieße es. Aber auch die "Nachwehen" dieser schönen Zeit, die uns mal wieder nähergebracht hat.