Ich erkenne dich manchmal nicht
Es sind keine Worte die du brüllst, es klingt eher wie die Verwandlung von Dr. Banner in Hulk, irgendwie monströs und groß.
Sie sind nicht schön diese Momente, sie zehren an mir.
Manchmal ist die Stimmung schlecht. |
dich genau dort sein und stehe dann da wie ein Schluck Wasser in der Tür, einfach so.
Ich versuche dich zu verstehen, wirklich.
Ich stehe da wie abgestellt, ohne Worte für dich
Du bist so oft mein Spiegel, so oft.
Ich stehe da als Begleiter.
Ich sehe dich mein verkuscheltes Kind, mein kleiner, persönlicher Hulk. Ich sehe dich an und stehe im Türrahmen wie ein stiller Begleiter auf deinem Weg.
4 Comments
Nadine G.
4. August 2016 at 07:14Oh Alu, ich kenne das nur zu gut. Du musst es auch nicht immer verstehen, aber dass du da bist und dein Kind siehst ist gut und wichtig!Kann es sein, dass K1 nicht so war und es dich deshalb jetzt so überrumpelt? Bei uns 'tickt' der große Sohn ähnlich und ebnet damit so viel für seine Geschiwster. Und trotzdem bleibt auch hier manchmal der Zweifel, was verdammt nochmal wir falsch machen oder anders machen können. Aber ich glaube, wir machen gar nix falsch, solange wir immer für unseren Wutzwerg da sind.Alles Liebe ♥Nadine
Mutterseele
4. August 2016 at 08:20Sehr schön geschrieben, und so ein wichtiger Moment. Wir haben diese Momente hier auch immer wieder. Ein explodierendes Kind, weil ein Legoteil fehlt. Ein brüllendes Kind, weil die Hose nicht mehr passt. Ein Bett-umwerfendes Kind, weil er vergessen hat, das Lied für die Schulfeier zu üben. Und das ist Status NACH einer einer 1,5 Jahre langen Therapie. Da hat er immerhin gelernt, seine Wut zu benennen und zu verstehen.Bei uns hilft nur: abwarten, wüten lassen, deutlich machen "Du bist nicht allein", den passenden Moment finden um hinzugehen, in den Arm zu nehmen (das kann dauern), gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Aber oft gibts ja gar keine Lösung (Hose zu klein bleibt zu klein), da hilft nur "ich verstehe Deine Wut".Der Sohn hat mir selber mal erklärt: "Mama, lass mich, ich brauch die Wut, um mich zu beruhigen". Das ist es wahrscheinlich, was uns das Verständnis zu schwer macht: er lässt die Wut raus, das beruhigt ihn. Wir müssen nur aufpassen, dass Mensch und Material nicht kaputt gehen. Und hoffen, dass der Wütende es bis zum Erwachsenen-Leben in gesellschaftlich akzeptable Bahnen gelenkt kriegt. Wir haben ja noch 9 Jahre Zeit. Bis dahin: Atmen. Ich denk an Euch, bei jedem Wutmoment.
Sarah
4. August 2016 at 18:39Ein ganz feinsinnig und gefühlvoll geschriebener Text. Vielen Dank dafür.
Anonym
5. August 2016 at 17:05Mit Eltern wie euch,wird jeder Hulk zu einem wunderbaren Menschen heranwachsen!