Wie funktioniert mein digitaler Alltag?
kann mich noch sehr genau an den Kauf und an das Einrichten dieses Rechners
erinnern.
Neulich ertappte ich mich dabei, wie ich diese Story K1 erzählte. Ich glaube
sogar, dass ich in diesem Moment ein Augenrollen bei dem Kind gesehen habe.
Dabei wollte ich ihr doch nur verdeutlichen, wie sehr sich das alles geändert
hat und dass es nicht selbstverständlich war mit acht Jahren bereits am Rechner
zu lernen, oder als Zehnjährige schon ein Smartphone zu besitzen. Ich versuche mit den Kindern über diese
Veränderungen zu sprechen, Kommunikation ist alles, oder??
Wir haben nämlich vor einiger Zeit angefangen die
Kinder ab und zu auf unserem Handy spielen zu lassen. Besonders beliebt sind dabei
sogenannte Jump and Run Spiele. Ich habe
für mich kein einziges Handyspiel heruntergeladen, besitze aber nun Legospiele,
Petterson, Monster füttern usw. Genauso wie auch Fernsehen, Computer usw. ist
es stark reglementiert bei uns, aber eben doch möglich. Sie sehen ja einen
täglichen Umgang mit allen Medien bei uns und wollen daran teilhaben. Es wäre,
aus meiner Sicht, unklug ihnen das komplett zu verwehren. Genauso unklug wäre
es aber auch, aus meiner Sicht, ihnen das nicht zu erläutern.
- Der Handywecker klingelt. Ich lasse mich seit geraumer Zeit
vom singenden Clueso wecken. - Während der Mann aufspringt und ins Bad gleitet, stelle ich
den Offline Modus des Handys aus. Kurzes Twitter checken. Die üblich Verdächtigen sind wach. - Das nächste Mal schau ich auf das Handy morgens, auf dem Weg
ins Büro. Ich setze mir meine Kopfhörer auf und höre Musik. In letzter Zeit
probiere ich einen Musiktitel auf Twitter mit @herrpfarrfrau und @VGEBlog zu
teilen. So starten wir alle beschwingt in den Tag. - Ich checke meine E-Mails und schreibe
kurz mit Freunden. In der U-Bahn ist immer wenig Netz. Das stört. - Im Büro kommt das Handy in die Schreibtischschublade im
Vibrationsmodus. Den lasse ich immer angeschaltet seit ich mal einen sehr
wichtigen Kitaanruf verpasst habe. - Ich schalte meinen Rechner ein. Oh lala, über Nacht sind
ca. 6426385236632655238 neue E-Mails dazu gekommen. Puhh erstmal abarbeiten. - Bei einem Kaffee mit meiner Kollegin schaue ich aufs Handy
und teile meine neusten Blogartikel bei Twitter und Facebook. Eins, zwei
Nachrichten und dann kommt das Handy wieder weg. - Zur Mittagspause lese ich meine E-Mails auf dem Handy und
beantworte Rückfragen. Ich finde tippen auf dem Handy doof, aber es geht schon
irgendwie. - Auf dem Weg nach Hause setze ich mir meist die Kopfhörer auf
und mache keine Musik an. Es ist mein Ausgleich von den vielen Gesprächsrunden
am Tag. In der U-Bahn schreibe ich mit dem Mann und organisiere noch einige
Dinge. - Vor der Kita werden die Kopfhörer weggepackt und das Handy auch. Jetzt
ist Kinderzeit. - Sollten wir am Nachmittag unterwegs sein, so frage ich die
Kinder auf dem Spielplatz ob ich mitspielen darf, oder in die „Elternecke“
soll. - In der „Elternecke“ hängen die bekannten Gesichter über den Telefonen.
Manchmal reden wir, aber manchmal erledige ich dann auch noch Dinge am
Smartphone. - Bei uns gibt es kein Handy zum Essen, oder dem zu Bett
gehen. Sollte sich Einer von uns nicht daran halten, darf der Andere auch
vehement daran erinnern. - An jedem zweiten Abend gibt es bei den Kindern ein Hörspiel.
Am anderen Abend wird gelesen. Nach einem Rotationsprinzip lesen wir erst dem kleinen Kind und dann dann zusammen mit dem großen Kind vor. - Wenn die Kinder im Bett sind, sprechen wir über die
Abendplanung (wenn wir mal Beide daheim sind, was eher selten ist). Meistens setzt sich der Mann an sein Buch und
ich mich oben ins Wohnzimmer vor den Rechner, oder vor den Fernseher. Beim
Serien gucken nutze ich unser Pad und schreibe viel mit Freunden, oder denke
über neue Texte nach. - Wir besitzen keine einzige Spielebox. Wir liebäugeln immer
mal wieder damit, aber bis jetzt konnten wir uns nicht durchringen, so nutzen wir also eher nur den Fernseher gemeinsam.
So viel los in der Flimmerkiste. |
Ich denke oftmals, dass ich sicherlich kein wirklich gutes
Vorbild bin, denn JA (und das ist nun mal einfach so) Ich habe immer mein Handy
irgendwie dabei, bin „on“ , fotografiere, kommentiere usw. auch ad hoc Dinge aber, ich glaube auch, dass das eben zu
unser Generation dazu gehört. Das unsere Kinder so aufwachsen werden.
nicht ihr erstes Handy mit 16 bekommen, sie werden den Computer in der Schule
nutzen, sie werden einen anderen Umgang damit lernen.
Zwischenschritte, die wir noch gegangen sind, nicht mehr gehen müssen. Deswegen will ich den Kindern von meinem
ersten Rechner und meinen Erinnerungen daran erzählen. Ich will mit Ihnen über einen bewussten Umgang sprechen.
dazu arbeiten müssen, denn Zeiten ändern sich und auch #mydigitalday kann sich
jeden Tag verändern und anpassen und somit auch ihrer.
4 Comments
Sebastian
29. September 2015 at 18:35Das ist ja sehr human. Da kann man nicht klagen. Ich habe es aber auch nicht anders erwartet.
Suse
30. September 2015 at 08:53Ich bin der Meinung es muß Regeln geben (kein Handy beim Essen) und dann ist das auch in Ordnung.
Wie Du sagst, so werden unsere Kinder aufwachsen.
Ab wann gibt es bei Euch ein Handy und mit welchen Auflagen?
Mama on the rocks
9. November 2015 at 15:27Danke für Deinen Beitrag <3
Ich finde, Du siehst das sehr pragmatisch – im positiven Sinne. Unsere Kinder wachsen so auf, und es ist sinnlos, sich dagegen zu sträuben. Wichtig ist der differenzierte Umgang mit den Medien.
LG Séverine
Das Schulkind bekommt ein Smartphone, Acht Regeln für die Nutzung des Smartphone beim Schulkind
7. Juni 2017 at 22:49[…] auch irgendwie, weil geregelter, aber mit dem Wechsel in die 4. Klasse kam bei uns auch immer wieder das Thema Smartphone auf. „X hätte eins und Y sowieso. Alle Kinder seien in einem Klassenchat und würden sich da […]